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Gesetz-Sammlung
für die
Königlichen Preußischen Staaten.
— Nr. 12. —
(Nr. 6285.) Verordnung, betreffend die Gerichtsbarkeit über die Preußischen Truppen in
den Herzogthümern Holstein und Schleswig. Vom 15. März 1866.
Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen 2c.
verordnen, auf Grund des F. 13. des Gesetzes vom 8. Juni 1860. (Gesetz-
Samml. S. 243.), was folge:
8. 1.
Die durch die Order vom 19. Juli 1834. (Gesetz-Samml. S. 132.) und
den Artikel VIII Absatz 1. des Gesetzes vom 26. April 1851. (Gesetz-Samml.
S. 184.) wegen der Gerichtsbarkeit über die Preußischen Garnisonen der Bundes-
festungen Mainz und Luxemburg getroffenen Bestimmungen werden hierdurch
auch auf die in den Herzogthümern Holstein und Schleswig stehenden Preu-
Hischen Truppen der Land= und Seemacht für anwendbar erklärt.
F. 2.
Die Gerichtsbarkeit über die zu diesen Truppen gehörigen Militair-Personen
und Beamten, sowie über deren Angehbörige in dem Umfange des Artikels VIII.
Absatz 1. des Gesetzes vom 26. April 1851. soll dem Kreisgerichte zu Perleberg
zustehen.
Die in der gedachten Vorschrift den Garnison-Auditeuren 4 Mainz und
Luremburg beigelegte Zustandigkeit steht in gleicher Art in der Eigenschaft als
Kommissarien des Kreisgerichts zu Perleberg zu:
1) für die Stadt und Festung Rendsburg dem dortigen Garnison-Auditeur;
2) für die Stadt Kiel nebst Friedrichsort und die Stadt Eckernförde dem
Auditeur der Marinestation zu Kiel;
3) für die übrigen Gebiete den bei den Landtruppen angestellten Divisions=
Auditeuren und zwar einem jeden für den Bezirk, welcher ihm durch
Jahrgang 1866. (Nr. 6285—6286.) 20 ge-
Ausgegeben zu Berlin den 14. April 1866.