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für die II. Classe Livius, Sallustius, kleinere Reden von Cicero; Virgils
Aeneide, elegische Dichter mit Auswahl;
für die III. Classe Ciceros Reden, dessen Briefe mit Auswahl, Quintilians
X. Buch, Tacitus Germania; Horaz Oden;
für die IV. Classe Ciceros Philosophische und rhetorische Schriften, Tacitus;
Horaz Satiren und Episteln (Terenz, Plautug).
Autoren, welche für eine niedere Stufe bestimmt sind, können auch in einer höheren
Classe behandelt werden, aber so, daß in rascherem Zuge gelesen und mehr die Composition
des Ganzen ins Auge gefaßt wird.
In einer Classe mehr als zwei lateinische Schriftsteller neben einander zu lesen, ist
nicht gestattet.
Schriftliche Uebersetzungen besonders schwieriger oder lehrreicher Abschnitte sind von Zeit
zu Zeit von den Schülern zu verlangen. Hiebei kann ihnen nachträglich zur Vergleichung
eine Musterübersetzung mitgetheilt werden. Dagegen ist es unzuläßig, denselben eine fortlau-
fende Uebersetzung zu dictiren.
Ausgewählte Stellen der Autoren (namentlich Oden des Horaz) sollen von den Schü-
lern dem Gedächtniß eingeprägt werden.
In den vier Gymnasialclassen ist zur lateinischen Privatlectüre Anleitung zu geben und
in geeigneter Weise Controle über dieselbe zu üben.
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Griechische Sprache.
Der Unterricht in der griechischen Sprache beginnt in der 4. Classe der Lateinschule.
Es wird in dieser Classe die Formenlehre mit Ausschluß der Verba in 3 gelehrt;
zugleich werden schiftliche und mündliche Uebersetzungen aus dem Deutschen in das Griechische
und umgekehrt nach einem zweckmäßigen Elementarbuche vorgenommen und hiebeil die Schüler
angehalten, sich einen möglichst großen Wörtervorrath anzueignen.
In der 5. Classe erhält die Formenlehre des attischen Dialektes ihren Abschluß.
Leichtere syntaktische Regeln sind gelegentlich bei der Lectüre des griechischen Lesebuches
zu erklären.
Im zweiten Semester kann die Lectüre bereits zu Kenophons Anabasis vorschreiten.
In der I. Gymnasialclasse werden die hauptsächlichsten Lehren der Syntar bei der Lectüre
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