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20. In dem Kolben versetzt man die Flüssigkeit wieder mit überschüssigem Eisen-
chlorür und bringt den Kolbeninhalt unter Nachspülen mit Salzsäure von 1/0° spez. Gewicht
in eine entsprechend kleinere Retorte eines zweiten, im übrigen dem in Nr. 16 beschriebenen
gleichen Destillirapparates, destillirt, wie in Nr. 17 angegeben, ziemlich weit ab, läßt
erkalten, bringt nochmals 50 ccm Salzsäure von 10, spez. Gewicht in die Retorte und
destillirt wieder ab.
21. Das Destillat ist jetzt in der Regel wasserhell. Man verdünnt es mit destillirtem
Wasser auf etwa 700cem, leitet Schwefelwasserstoff wie in Nr. 18 angegeben ein, filtrirt
nach 12 Stunden das etwa niedergefallene dreifach Schwefelarsen auf einem, nach einander
mit verdünnter Salzsäure, Wasser und Alkohol ausgewaschenen, bei 110° C. getrockneten
und gewogenen Filterchen ab, wäscht den Rückstand auf dem Filter erst mit Wasser, dann
mit absolutem Alkohol, mit erwärmtem Schwefelkohlenstoff und schließlich wieder mit
absolutem Alkohol aus, trocknet bei 110°% C und wägt.
22. Man berechnet aus dem erhaltenen dreifachen Schwefelarsen die Menge des
Arsens und ermittelt, unter Berücksichtigung des nach Nr. 14 festgestellten Flächeninhalts
der Probe, die auf 100 qem des Gespinnstes oder Gewebes entfallende Arsenmenge.
Haofdienst-Nachricht.
Im Namen Seiner [Majestät des Königs.
Seine Königliche Hoheit Prinz
Luitpold, dee Königreichs Bayern
Verweser, haben Sich allergnädigst be-
wogen gefunden, mittelst Allerhöchster Ent-
schließung vom 10. Mai ds. Is. bei der
Administration des Vermögens Seiner Maje-
stät des Königs Otto an Stelle des verlebten
Generals der Infanterie und Generalcapitäns
der Leibgarde der Hartschiere, Sigmund Frei-
herrn von Pranckh, den General der In-
fanterie z. D. Joseph Keller Freiherrn von
Schleitheim als Curator aufzustellen.
Verleihung der Würde eines lebensläng-
lichen Reichsrathes der Krone Bayern.
Im Uamen Seiner Kajestät des Königs.
Seine Königliche Hoheit Prinz Luit-
pold, des Königreichs Bayern Verweser,
haben Sich unter'm 12. Mai ds. Is. Aller-
höchst bewogen gefunden, den General der
Infanterie und Staatsrath im a. o. D.
Joseph Ritter von Maillinger in München,
Excellenz, zum lebenslänglichen Reichsrathe
der Krone Bayern allergnädigst zu ernennen.