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werden. Nunmehr wird die Beschaffenheit der unteren Abschnitte der harten Rückenmarks-
haut und diejenige der weichen Rückenmarkshaut geprüft, demnächst das äußere Verhalten
des Rückenmarkes angegeben und endlich eine größere Zahl von Querschnitten mit einem
dünnen und scharfen Messer durch das Rückenmark geführt, um seine innere Beschaffenheit
zu bestimmen. Schließlich werden die Wirbel und Wirbelscheiben geprüft und, wenn Ver-
änderungen an ihnen ermittelt worden sind, die betreffenden Wirbel herausgenommen und
in der Regel in der Richtung des Pfeildurchmessers durchsägt.
III. Besondere Bestimmungen über die Zerlegung bei
einzelnen Seuchen.
* 19.
(1) In denjenigen Fällen, in denen es sich allein darum handelt, durch die Zerlegung
eines Tieres das Vorhandensein einer Seuche festzustellen, kann ein verkürztes Verfahren
in der Weise angewandt werden, daß zunächst gewisse Teile oder Gegenden des Körpers
untersucht werden.
(2) Ist bei dieser Untersuchung eine Seuche nicht ermittelt, jedoch der Krankheitszustand
des Tieres wegen der etwa in Betracht kommenden Entschädigungsleistung festzustellen, so
ist die Zerlegung vollständig auszuführen.
(3) Bei dem verkürzten Verfahren ist, je nachdem die eine oder die andere Seuche
vermutet wird, folgendermaßen vorzugehen.
I. Milzbrand, Rauschbrand, Wild= und Rinderseuche.
8 20.
A. Milzbrand.
(1) Zunächst sind Haut und Unterhaut an allen denjenigen Stellen, an denen krank-
hafte Zustände bei der äußeren Besichtigung des Tieres wahrgenommen oder vermutet werden,
zu untersuchen.
(2) Sodann ist die Bauchhöhle zu öffnen, um einen etwaigen ungewöhnlichen Inhalt
in ihr sowie das Verhalten des Magens, des Darmes, des Gekröses, der Milz und der
in der Bauchhöhle gelegenen Lymphknoten zu ermitteln. Dabei ist auch die Beschaffenheit
des Blutes zu bestimmen.
(3) Die weitere Zerlegung des Tieres kann unterbleiben, wenn schon auf Grund der
bisherigen Untersuchung das Vorhandensein von Milzbrand nachgewiesen erscheint. Andern-
salls sind auch die Brusthöhle und die Halsorgane zu öffnen und zu untersuchen. Die
Untersuchung hat sich auf die Lymphknoten der verschiedenen Körperteile, den Schlundkopf,