242
Die Benutzung anderer Knickformeln soll nicht ausgeschlossen sein; doch bedarf es
daneben des Nachweises der Knicksicherheit nach der Eulerschen Formel.u)
10. Ist eine Stütze exzentrisch belastet oder ist die Möglichkeit vorhanden, daß
sie seitliche Drücke erhält (z. B. in Fabriken und Lagerhäusern), so sind neben dem Nachweis
der Knicksicherheit (vergl. Ziff. 9) die größten Kantenpressungen aus der Gleichung
———
zu ermitteln (vergl. § 16, Ziff. 5).
Beträgt die Höhe der Stütze mehr als das 20fache der kleinsten Querschnittabmessung,
so ist A noch um den Wert *i- der der Wirkung der Knickkraft am Hebelsarm der
Durchbiegung Rechnung tragen soll, zu vermehren.
§ 18. Zulässige Spannungen.
1. Die nachstehend für Beton angegebenen Spannungen sind unter der Voraussetzung zu-
lässig, daß der Beton, auch wenn flüssig angemacht und entsprechend der Verarbeitung im
Bauwerk behandelt, nach 28 Tagen Erhärtung eine Wirfelfestigkeit (s. Anhang) von min-
destens 150 kg/qgem und nach 45 Tagen von mindestens 180 kg qem hat. Ist der
Beton für Säulen oder Stützen bestimmt, so muß die Würfelfestigkeit nach 28 Tagen
mindestens 180 kg/qdem und nach 45 Tagen mindestens 210 kg/Jqem betragen. Im
Streitfall entscheidet die Prüfung nach 45 Tagen.
2. Wird bei Beton, auch wenn flüssig angemacht, nach 45 Tagen eine Wirfelfestigkeit
von mehr als 245 kgs#cm nachgewiesen, so darf bei Hochbauten der Beton in Säulen
und Stützen (Ziff. 3, a) anstatt mit 35 ka/d#cem mit ½, in Rahmen und Bogen (Ziff. 4, b)
anstatt mit 40 kgcem mit ½6 der nachgewiesenen Wirfelfestigkeit, jedoch nicht mit über
50 kgliocm beansprucht werden.
3. Zentrischer Druck. Als zulässige Druckspannung des Betons oz gelten fol-
gende Werte:
a) bei Hochbauten allgemein . . 35 kg gem
b) bei Säulen mehrgeschossiger Gibãude
im Dachgeschoß!?) . .... .25»
im darunter liegenden Geschoß. .·.. ..30
in den folgenden Geschossen . ..35
»
11)ErgibtdicangesvaudtedinickformcletfahrungsgctuäßgrößereAbntessuugenalsdieEulek’schc,iokauu
diellntc1«i11chttng«tmchdcrEulchchcnFonnclcntfallcn.
12) Empfohlen wird, die Seitenlänge des Querschnitts bei Mittelitützen zu mindestens 25 em anzunehmen.