Betrieb der
Arbeit in den
Werkgebäuden.
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# 26. In Betreff der Bearbeitung des Pulversatzes in den Werkgebäuden wird
Folgendes angeordnet:
a) vor dem Beginne der Arbeit hat sich der Werkführer von dem guten und arbeits-
tüchtigen Zustande der Maschinen zu überzeugen und das Einschmieren der Zapfen, sowie
der anderen Theile der Maschinen, wo Reibung stattfindet, besorgen zu lassen.
b) Keine Maschine in den verschiedenen Werkgebäuden darf in einen zu schnellen
Gang gesetzt werden; für die Stampfwerke und Polirtonnen ist die Grenze für die höchste
zulässige Geschwindigkeit in den 9§ 8 und 9 festgestellt, für das Körn= und Siebwerk und
die Rundirmaschine kann eine so allgemeine und einfache Bestimmung nicht gegeben werden
und bleibt es daher den Werkführern überlassen, für ihre Maschinen das richtige Maaß
festzustellen und die Arbeiter dem entsprechend anzuweisen. Die Stampfwerke dürfen über-
dieß nach dem ersten Einsetzen des Pulversatzes, sowie nach jedem Umsetzen desselben,
während der ersten Viertelstunde nicht mit der zulässig größten Geschwindigkeit arbeiten,
sondern es muß in dieser Zeit die Geschwindigkeit gemäßigt werden.
C) Der Pulversatz darf nie trocken bearbeitet werden, und muß deshalb sogleich beim
Einsetzen in die Gruben mit dem erforderlichen Wasser benetzt und auch während des
Stampfens durch Wasserzusatz in feuchtem Zustande erhalten werden.
4) Während des Ganges der Werke muß stets ein Arbeiter deren Gang beaufscchtigen,
weshalb sich derselbe, ohne durch einen anderen ersetzt zu sein, nicht aus der unmittelbaren
Nähe der im Betriebe befindlichen Werke entfernen darf. Dieser Arbeiter hat in den Stampf-
werken vorzüglich darauf zu achten, daß keine Stampfe durch den Satz bis auf den Gruben-
spiegel durchschlage, was sich sofort durch das Gehör entdecken läßt und am häufigsten in
der ersten halben Stunde nach dem Einsetzen des Satzes ereignet, weshalb in dieser Zeit
für jedes Stampfwerk mindestens ein Arbeiter zur Bedienung erforderlich ist. Wo diese
stets mit Gefahr verbundene Erscheinung eintritt, muß die betreffende Stampfe angehalten
und der Satz von den Wänden der Grube losgemacht werden. Um diesem Durchschlagen
auch später vorzubeugen, wenn der Pulversatz bereits so viel Dichtheit erlangt hat, daß ihn
die Stampfen nicht mehr bei jedem Niederfallen so weit aus einander drücken können, daß
sie den Spiegel erreichen, ist es erforderlich, daß das Losmachen und Einkehren des Pulver-
satzes in den Stampfwerken in von dem Werkkführer festzustellenden, eine halbe Stunde
nicht überschreitenden Zeiträumen regelmäßig erfolge.
Der auf die Oberfläche des Grubenstockes gefallene Satz kann wieder in die Stampf-
löcher eingekehrt werden, keineswegs darf dieß aber mit dem von dem Fußboden, den
Wänden und anderen Theilen der Maschine abgekehrten Pulverstaube geschehen.
Zufällig in Gang kommende leer stehende Werke hat der Aufsicht führende Arbeiter
sofort anzuhalten. Sollten in den Siebmaschinen einzelne Siebe zeitweilig keine Beschickung