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89.
Nachprüfung.
Wenn ein Candidat der mathematisch-physikalischen Richtung, welcher sich durch
die Prüfung die Befähigung auch für die Unterrichtsertheilung in den Unter- und
Mittelklassen an Gymnasien und Realschulen J. Ordnung erworben hat, dieselbe für
alle Klassen erlangen will, so hat sich derselbe innerhalb der Section, bei welcher er die
Prüfung bestanden hat, zu einer Nachprüfung zu melden.
Die Nachprüfung erstreckt sich nur auf diejenigen Fächer, in welchen derselbe einen
Censurgrad unter 2 (also 2b oder 3) erlangt hat.
Ob vor der mündlichen Nachprüfung nochmals schriftliche Probearbeiten und in
welchen Fächern von einem Examinanden gefordert werden sollen, bleibt in jedem
einzelnen Falle nach Lage der Sache dem Urtheile der Prüfungscommission anheim—
gegeben.
Vergleiche noch 87, Abs. 4.
8 10.
Probejahr.
Diejenigen, welche sich auch die Candidatur des Schulamts für Gymnasien und
Realschulen J. Ordnung erworben haben und sächsische Staatsangehörige sind, haben
sich nach bestandenem Examen ein Jahr lang an einem Gymnasium oder an einer
Realschule praktisch zu üben, bevor sie definitiv angestellt werden können, sich auch
darüber, ob und wie solches geschehen, bei der Bewerbung um eine definitive Anstellung
auszuweisen. Der Candidat hat wegen Bestehung des Probejahres bei dem Ministerium
des Cultus und öffentlichen Unterrichts nachzusuchen, daß ihm hierzu eine öffentliche
Lehranstalt angewiesen werde. Auf Grund besonders zufriedenstellender Censuren und
des Nachweises erfolgreicher Theilnahme an praktischen Uebungen kann übrigens das
Ministerium des Cultus und öffentlichen Unterrichts die Erstehung eines Probejahres
jederzeit erlassen.
Wegen der Probe an den dem Ministerium des Innern unterstehenden Lehr-
anstalten sind Anträge auf Zulassung oder Erlaß unmittelbar an dieses Ministerium
zu richten.
* 11.
Ort der Meldung. Prüfungsgebühr.
Anmeldungen zur Prüfung und Zuschriften mit der Prüfung zusammenhängenden
Inhalts sind unter der Aufschrift „An die Königliche wissenschaftliche Prüfungscom--
mission für Lehramts-Candidaten am Königlichen Polytechnikum zu Dresden“ bei der