Full text: Gesetz- und Verordnungsblatt für das Königreich Sachsen vom Jahre 1897. (63)

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vollkommen zuverlässig sind und sich im Besitz eines ausreichend guten körperlichen und 
geistigen Gesundheitszustandes befinden; insbesondere darf diese Genehmigung nicht an 
Personen ertheilt werden, welche dem Trunke ergeben sind oder welche an hochgradiger 
Sehschwäche leiden. 
Ein Recht auf Ertheilung der Genehmigung besteht nicht. 
Ueber die ertheilte Genehmigung hat die Kreishauptmannschaft eine Bescheinigung 
auszustellen, welche der Kammerjäger bei Ausübung seines Gewerbes stets mit sich zu 
führen und den Polizeibehörden und deren Organen auf Verlangen vorzuzeigen hat. 
Die Genehmigung kann auf bestimmte Gistsorten beschränkt werden. 
Mit der Genehmigung ist dem betreffenden Kammerjäger ein Abzug gegenwärtiger 
Verordnung auszuhändigen. 
3. Kammerjäger, welche die Genehmigung zur Verwendung von Gift, beziehentlich 
gifthaltigen Mitteln für ihren Gewerbebetrieb besitzen und sich demgemäß durch Vorlegung 
der obengedachten Bescheinigung legitimiren, bedürfen zum Ankauf der bezüglichen Gift- 
sorten eines Erlaubnißscheins nach den Vorschriften zur Verordnung vom 6. Februar 
1895 nicht weiter; sie sind aber bei der Verwendung der Gifte und beziehentlich gift- 
haltigen Mittel an die hierüber bestehenden allgemeinen Vorschriften — vergl. insbe- 
sondere § 19 und 20 der Vorschristen zur Verordnung vom 6. Februar 1895 und 
oben unter A — gebunden und haben namentlich Folgendes zu beachten: 
a) Sie haben die Verwendung nur selbst vorzunehmen und dürfen Gift, bezüglich 
gifthaltige Mittel nicht an andere Personen abgeben oder überlassen. 
b) Die Vorräthe von Gisten und gifthaltigen Mitteln, welche die Kammerjäger bei 
der Ausübung ihres Gewerbes mit sich führen, müssen in dichten, festen und 
gut geschlossenen Gefäßen sich befinden, so daß ein Verschütten und Verstäuben 
nicht stattfinden kann; diese Gefäße sind gemäß § 4 der Vorschriften zur Ver- 
ordnung vom 6. Februar 1895 mit Aufschrist zu versehen und in einem gut 
verschlossenen Behältnisse (Tasche oder Kasten) zu verwahren. 
Z) Sie haben jederzeit der Polizeibehörde wie auch dem Bezirksarzte auf deren Ver- 
langen die von ihnen vorräthig gehaltenen Gifste und gifthaltigen Mittel, die 
Behältnisse, in welchen sie dieselben aufbewahren, sowie alle für ihren Gewerbe- 
betrieb gebrauchten Geräthschaften vorzuzeigen. 
C. 
Sonstige Bestimmungen. 
1. Nichtbeachtung der in dieser Verordnung enthaltenen Vorschriften wird, soweit 
nicht nach den jeweilig gültigen gesetzlichen Bestimmungen eine andere Strafe einzu- 
treten hat, mit Geldstrafe bis zu 160 oder mit Haft bestraft.
	        
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