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Bei allen Schlachtthieren, bei welchen eine Beschau im lebenden Zu-
stande nicht stattfinden konnte, ist zunächst festzustellen, ob dieselben ord-
nungsmäßig geschlachtet oder ob dieselben verendet bez. im Verenden
getödtet worden sind. Zu diesem Zwecke hat der Fleischbeschauer die Stichstelle und
deren Umgebung zu besichtigen, und auf die Farbe und den Blutgehalt der Körper-
muskulatur, sowie die Füllung der Blutgefäße zu achten.
&24. Bei der Beschau ist zu berücksichtigen:
1. Bei allen Schlachtthieren
a) Blut.
b) Kopf (Maulschleimhaut; Zunge; Lymphdrüsen des Kehlganges und in der Um-
gebung des Schlund= und Kehlkopfes; Kieferknochen, besonders hinsichtlich etwa
vorhandener Auftreibungen; Kehlkopf).
c) Lungen (Farbe, Oberfläche, Beschaffenheit der Bronchial= und Mittelfelldrüsen;
durch sorgfältiges Abtasten die Luftfüllung bez. Konsistenz der Lunge und etwa
darin vorhandene Verdichtungen, Knoten, Eiterherde und Parasiten; durch einen
tiefen Querschnitt am hinteren Theil Spitzen] der beiden Hauptlappen das Vor-
handensein von Mageninhalt oder Lungenwürmern in den Luftröhrenästen).
d) Herzbeutel (Inhalt, etwaige Verwachsungen, Auflagerungen und Entzündungen).
e) Herz (Festigkeit, Farbe, Oberfläche, Schnittfläche).
f) Mittelfell und Zwerchfell.
9) Leber (Verwachsungen mit Nachbarorganen; Größe bez. Schwellung oder
Schrumpfung; Farbe und Läppchenzeichnung; Blutgehalt; Oberfläche; Festigkeit;
Lymphdrüsen der Leberpforte; Knoten, Eiterherde oder Parasiten in der Leber-
substanz; Besichtigung der letzteren und der Beschaffenheit der Gallengänge und
ihres Inhaltes, namentlich bezüglich des Vorhandenseins von Leberegeln auf
Querschnitten durch die Hauptstämme der Gallengänge).
h) Magen= und Darmkanal (die Außenfläche in Bezug auf Farbe, Glätte und
Glanz, etwa vorhandene Blutungen, Verklebungen und Verwachsungen mit der
Umgebung 2c.; die Innenfläche, sobald sich während des Lebens Erscheinungen
einer Darmerkrankung an dem Thiere gezeigt haben oder wenn sich die Außen=
fläche krankhaft verändert zeigt und die Gekrösdrüsen vergrößert bez. verkäst sind).
i) Milz (Größe; Form; Farbe; Oberfläche, wobei besonders auf tuberkulöse Auf-
lagerungen zu achten ist; Festigkeit; Schnittfläche der Milzsubstanz, wobei knötchen-
förmige Einlagerungen in diese und der Blutgehalt besonders zu berücksichtigen
sind).