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legenen Theile desselben führen. Diese sind dann vorzugsweise zu benutzen, weil
dadurch die Vermischung des Desinfektionsmittels mit dem Bilgeraum erleichtert
und besser gesichert wird.
Auf Schiffen mit getrennten Abtheilungen muß jede Abtheilung für sich in
der angegebenen Weise behandelt werden.
8 18.
Die Desinfektion des Ballastwassers wird mit Kalkmilch (§ 7 1) ausgeführt, welche
in solchen Mengen zuzusetzen ist, daß das Ballastwasser 2 Theile Kalk in 1000 Theilen
Wasser enthält. Die zugesetzte Kalkmilch muß innigst mit dem Wasser vermischt, daher
während einer Stunde umgerührt werden.
Nach einstündiger derartiger Einwirkung der Kalkmilch kann das Ballastwasser aus-
gepumpt werden.
Sind die Tanks im Doppelboden des Schiffes, so wird es sich in der Regel empfehlen,
das Ballastwasser aus diesen Tanks nach und nach in den Maschinenbilgeraum über-
pumpen zu lassen und hier mit Kalkmilch zu mischen.
Handelt es sich um stehende Tanks in den Laderäumen, so kann man unter Um-
ständen die Kalkmilch direkt in die Tanks hineinschütten und kräftig umrühren lassen.
Zu diesen Maßnahmen ist in jedem Falle der technische Beirath des Schiffsmaschinisten
einzuholen.
19.
Trink= und Gebrauchswasser an Bord kann ebenfalls durch Versetzen mit Kalkmilch
in der Menge, daß auf 1000 Theile Wasser 2 Theile Kalk kommen, bei einstündiger
Einwirkung desselben desinfizirt werden. Bei Verwendung von Chlorkalk ist dieses Des-
infektionsmittel dem Wasser im Verhältnisse von 1: 10.000 zuzusetzen. Nach einer
halben Stunde können die Behälter entleert und mit unverdächtigem Wasser wieder ge-
füllt werden. Unter Umständen kann Trink= und Gebrauchswasser auch durch Hitze des-
infizirt werden, indem man Dampf genügend lange in die Wassertanks einleitet (Klingel-
thermometer).
Zur Unbrauchbarmachung des Wassers lassen sich Säuren, z. B. Essigsäure, ver-
wenden, was sich insbesondere bei hölzernen Wasserfässern empfiehlt. Das Wasser muß
dann deutlich sauer reagiren.