Metadata: Aus dem Leben der Königin Carola von Sachsen.

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und Stelle unter der eigenen Kontrolle der Königin abgespeist. 
Wer hat wohl in seinem eigenen Zimmer einen Speiseschrank 
für die Armen? 
In die ersten Monate des Jahres fällt die Zeit der großen 
Hoffeste. Da öffnen sich die weiten Räume zu glänzenden 
Festen, die den Thron mit königlicher Pracht umgeben. Auf 
der in Weiß und Gold gehaltenen Haupttreppe und durch eine 
lange, reich geschmückte Gallerie erreichen die Gäste die 1885 
wesentlich erhöhten Paradesäle im zweiten Stock. Der mit zier- 
lichen Decken und Wandschmuck ausgestattete weiße Stucksaal 
dient zum Versammlungs= und Empfangsraum. Im großen Ball- 
saale mit mächtigen Kronleuchtern aus Krystallglas und Möbeln 
in Gold und Blau sind die Decke mit dem farbenreichen Ge- 
mälde von Schulz, die oberen Wandflächen mit den Bende- 
mannschen Fresken geschmückt; die untere Wandhälfte ist mit 
poliertem rotem Marmor bekleidet. Der Ballsaal ist mit dem 
Bankettsaal durch das Turmzimmer verbunden, in dem die 
wertvollsten Meißner Porzellane Aufstellung gefunden haben. 
Auf den Bankettsaal mit reich vergoldeter brauner Holztäfelung, 
Bendemannschen Fresken und rotseidener Einrichtung folgt der 
mit dunkelroten Sammettapeten und Spiegeln ausgestattete 
Thronsaal. Ihm schließt sich eine Flucht von Saalzimmern 
bis zum Thronsaale August des Starken an. Neuerdings ist 
alles mit elektrischem Lichte erleuchtet. 
Zu den Bällen ergehen besondere Einladungen. Es werden 
Hof= und Kammerbälle unterschieden. Die Hofgesellschaft hat sich 
fortgesetzt vergrößert; bei den Hofbällen versammeln sich jetzt 
bis zu 900, bei den Kammerbällen etwa 300 Personen. Der 
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