Full text: Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde.

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Das Große, Exrhabene und wahrhaft Schöne, ta und an und 
in bem fünftlerifch vollendeten Bau der Walhalla überrafht, markt 
auf jedes deutjche Gemüth den erfreulicäiten und nachhaltigfien Ein- 
drud, und nicht ohne Gefühle Hoher Verehrung für den Schöpfer Lie: 
je8 Merfed und für Diejenigen, die zu fo harmonljcher Vollendung, 
aller Theile defjelben mit deuten Sinn und treuer Ausdauer Ihm tie 
Hände gereicht haben, verlaflen wir Diejen deutjchen Nationaltempel. 
17. Der Dollinger. 
Nach Negensburg am Donauftrand 
Ram init ein Riefe hingerannt; 
Eraco warb er geheißen 
Und trug einen Helm von Eifen, 
Der hat gewogen zwanzig Pfund; 
Sein eh’ nr Schild wargroß und runt, 
Sein breites Schwert drei Ellen lang, 
Ein Baum die Lanze, fo er jchmang, 
And einen Panzer hatt! er an, 
Da ftunden fpike Schuppen d’ran. 
Sein Koller war ohn’ alle Bier, 
Die Haut nom Elephantenthier. 
Der Rief’ war gräaulich anzufehau'n, 
Und Keiner mochte fih getrau’n, 
Mit ihm zu halten einen Neih’n, 
Meil er ein Zaub’rer follte fein, 
Gefer’t uud feit, fo wunderbar, 
AL einft zu Wormd Herr Stegfrieb war. 
Da trieb er denn mit Allen Spott, 
eang Menih und Vieh, verläftert 
ptt 
Und forderte den Kühnften ’rauf. 
Mit ihm zu Fampfen blut’gen Strauß. 
Doch alle Reden blieben ftumm 
Und mandten ihre Häupter um.. 
Darüher Höhnte Grace jehr, 
Rief: „feinen Zapfern gibt ed mehr 
Sn Katfer Heinrih’3 ganzem Heer!” 
Dies freche Wort aud Helbenmund 
Mard auch den Hans Dollinger fund; 
Der aber faß in Kerferhaft, 
Weil er Verratb am Herrn gejhafft. 
Da ließ er nun Ihn-bitten fehr, 
Dak er ihn doch um Deutfehlands Ehr’ 
Sollt’ aus dem Kerker laflen geh'n, 
Mit Gott den Sweilamst zu befteh'n; 
Gleich Fam’ er wieder dann zurüd, 
Erwartend fein verdient Gefchid. 
Ald nun der tapfre Katfer hört 
Daß er allein den Kampf begehrt, 
Sp lapt er gleich ihn freubtg 103, 
Gibt ihm ein Roß auch), ftarf und groß, 
Und eh’rnen Schild u. blanfes Schwert; 
Dad, mas zumelft im Kampf tft iwertb, 
Das bringt der Ritter Felder mit — 
Der Andre läßt ihn warten nit. 
Und al3 nun Die Xrommet’ erfiang, 
Ein Seder feine Lanze fihmang. 
Die Noffe bäumten fich empor, 
Den Bügel Dollinger verlor, 
Er ftürgte nieder In den Sand, 
Erhob fich aber gleich gemantt. 
D’rauf nahm man andre Langen an, 
Doch Keiner hat wad Necht’8 gethan. 
Das Drittemal mit Löwenfraft 
Schwingt Dollinger der Lanze Schaft, 
Die fauft dem Riefen durdh’3 Bifier 
Und theilet Helm und Echähel fhler. 
Da jubeln alle Franken laut, 
Und Alles auf den Steger fhaut; 
Der aber niet und banfet Gott, 
Daß er gefiegt ob Helvenfpntt. 
Dann macht er wicher fi} bereit, 
Zu geh’n in Kerfernaht und Leid. _ 
Da zuft der Kalfer: „Hans, wohin? 
Sch hab’ von Herzen Fir verzieh’n] 
Zieh’ nur dem Feind die Waffen au3 
Und häng fie In ein Gotteshaus.” 
(U. Stolterfeth.) 
Wie gross ist die Oberpfae? — Wie viel Einwohner hat sie? — Wie 
heisst der Hanptstrom des Kreises? — Wie seite Nebenffüsse? — Wie 
teisst der Kanal, und welche Flüsse verbindet er? — Nennt-die wichtigsten 
Gebirge und gebt an, in welchem Theile des Kreises sie sich befinden! — 
Wie heisst die Hauptstadt? — Wie viel Kreise kennt ihr jetzt? — Wie 
heissen sie? — 
Zeichnet jetzt den Kreis auf die Tufel! — 
Veschreibet ihn! —
	        
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