Full text: Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde.

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2. Es prangt im Grünen hell und weiss, und schauet frisch und munter 
auf unsers Dörfleins bunten Kreis, und dann in’s Thal hinunter. Man sieht's 
ihm an, wie es sich freut in seiner Zierd’ und Reinlichkeit. 
3. Und glaubt es nur, nicht minder schön ist's Kirchlein auch von 
innen; fein blau und weiss die Bänke stehn, und ist so still darinnen; und 
Sonntags steht kein Bänkiein leer: nein, solch ein Kirchlein gibt’s nicht mehr. 
4. O seht, die liebe Sonne sinkt, es dunkelt schon im Thale! Nur 
noch des Thurmes Spitze blinkt im letzten goldnen Strahle. Wie wird’ 
so heimlich rings umher! Nein, sulch ein Kirchlein gibt’s nicht mehr. 
(Friedrich Adolph Krummacher.) 
9, Das Wunderkraut. 
1. Wider alle Wunden gibt’s ein kräftig Kraut; der hat Heilung funden, 
wer dies Kränutlein baut. In des Glaubens Garten ist es nur zu schaun. 
Lern’ das Kräutlein warten, es heisst: Gott vertraun! 
2. Singt zu allen Zeiten von des Vaters Huld! Singt: an keinem Leiden 
ist die Liebe schuld! Was sie gibt zu tragen, ist dem Menschen noth, dass 
er lerne sagen: Sterben ist kein Tod. (Gottfried Wilhelm Fink.) 
10. Harre des Herrn! 
1. Harre, meine Seele, harre des Herrn! Alles ihm befehle, hilft er doch 
so gern! Seil unverzagt, bald der Morgen tagt, und ein neuer Frühling folgt 
dem Winter nach! In allen Stürmen, in aller Noth wird er dich beschirmen, 
der treue Gott! 
2. Harre, meine Seele, harre des Herrn! Alles ihm befehle, hilft er doch 
so gem! Wenn Alles bricht, Gott verlässt uns nicht, grösser als der Helfer 
ist die Noth ja nicht! Ewige Treue, Retter In Noth, rett’ auch unsre Seele, 
du treuer Gott! (Friedrich Raeder.) 
ll. Die heilige Nacht. 
1. Stille Nacht! Heilige Nacht! Alles schläft, einsam wacht nur das 
traute hochheilige Paar. Tlolder Knabe im lockigen Haar, schlaf’ in himm- 
lischer Rah’! :, 
2. Stille Nacht! Heilige Nacht! Hirten erst kund gemacht; durch der 
Engel Halleluja tönt es laut von fern und nah: :,: Christ, der Retter, ist dal: 
3. Stille Nacht! Heilige Nacht! Gottes Sohn, o wie lacht Lieb’ aus del. 
nem göttlichen Mund, da uns schlägt die rettende Stund’, Christ, in del- 
ner Geburt! ;;: 
12. Der beste Freund. 
1. Der beste Freund ist in dem Himmel, auf Erden sind Uie Freunde 
rar; denn bei dem falschen Weltgetümmel ist Redlichkeit oft In #efahr. 
Drum hab’ ich’s immer so gemeint: mein Jesus ist der beste Freund. 
2. Die Menschen sind wie eine Wiege: mein Jesus stehat felsenfest, dass, 
wenn ich gleich darnieder liege, mich seine Freundschaft doch nicht lässt. 
Er ist’s, der mit mir lacht und weint: mein Jesus ist der beste Freund. 
3. Er lässt sich selber für mich tödten, vergiesst für mich sein eigen 
Blut; er steht mir bei in allen Nöthen; er sprieht für meine Sünden gut; er 
hat mir niemals was verneint: mein Jesus ist der beste Freund. 
4. Mein Freund, der mir sein Herze giebet; mein Freund, der meln, 
und ich bin sein; mein Freund, der mieh beständig liebet; mein Freund bis 
in das Grab hinein. Ach, hab’ ichs nun nicht recht gemeint? Mein Jesus 
ist der beste Freund. 
5. Behalte, Welt, dir deine Freunde! Sie sind doch gar zu wandelbar; 
und hätt’ ich hunderttausend Feinde, so kıümmen sis mir nicht ein Haar. 
Hier immer Freund, und nimmer Feind: mein ‚lesns ist dor beste Freund. 
(Benjamin Sohmolck.)
	        
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