376 -Iudwig Stephinger, Die Landwirtschaft mit ihren Nebengewerben.
Der Verbrauch der wichtigsten Getreidearten und der Kartoffel wird im Stat. Jhrbch.
wie folgt, dargestellt. Unter Abzug der Aussat und der Ausfuhr und unter Zusatz der Ein-
fuhr und der Mühlenlagerverzollung, sowie unter Mitberücksichtigung der auf Getreide umge-
rechneten Mengen von Mehl und Malz waren in Deutschland zum Verbrauch für menschliche
und tierische Ernährung und gewerbliche Zwecke von 1893—1910 durchschnittlich jährlich
verfügbar: 8523097 Tonnen Roggen, 5213 634 Tonnen Weizen und Spelz, 4 307 096 Tonnen
Gerste, 6 668419 Tonnen Hafer und 34577539 Tonnen Kartoffeln oder auf den Kopf; 148 kg
Roggen, 90 kg Weizen und Spelz, 75 kg Gerste, 116 kg Hafer und 602 kg Kartoffeln.
Nach Gerlach hat sich der Fleischkonsum in Deutschland mit den Kriegsjahren am Anfang
des vorigen Jahrhunderts bedeutend vermindert bis gegen die Mitte des Jahrhunderts. Dann steigt
er mit geringen durch Krisen und Notstände verursachten Unterbrechungen auf die Höhe, die
für Deutschland berechnet wird auf 52,05 kg pro Kopf im Jahre 1904, 1905: 51,39 1906: 50,29,
1907: 52,84. Dazu kommen 1,8 kg Wildfleisch, 2,25 kg Geflügel und 4 kg Fische.
Die Steigerung der deutschen Viehhaltung an Qualität und Quantität wurde bereits er-
wähnt; während die quantitative Steigerung mit den steigenden Ansprüchen im allgemeinen
nicht Schritt hielt, weist die qualitative Verbesserung unserer Viehzucht und Viehhaltung vorzüg-
liche Leistungen auf.
Die Steigerung der Fleischproduktion berechnet W. Wagner (Ill. Landw. Ztg. Nr. 78 1910»
S. 737) für die Zeit von 1905 gegenüber 1870: bei Rind- und Kalbfleisch 62%, Schweinefleisch 28,1;
Schaffleisch 31, Ziegenfleisch 44%. Danach trafen in den 70er Jahren 33,5kg Fleisch auf den Kopf der
Bevölkerung, heute 52 kg. Konsumiert wurde pro Kopf Anfang der 70er Jahre 30 kg, 1900: 48,1 kg.
Trüdinger berechnet (Württ. Amts- und Anzeigebl. 20. IV. 10), dass der heimische Bedarf
an Fleisch zu 93%, von der heimischen Produktion, zu 7%, durch Einfuhr gedeckt werde. Der ge-
samte Fleischverbrauch stellt sich 1904—1908 nach Fr. Zahn in folgenden Zahlen dar:
a = Gesamtmenge, b = auf Kopf der Person.
1904 19065 | __1906 1907 | 1908
kg kg ! kg kg kg
1.
Fleisch von im Inland geschlachtete, a > & » »
Pferden. Wiederkäuere Schweinen | 2919544 250| 2 880 815 527| 2 843 188.985) 3.096 935 920] 3 176727 367
b b b
(ohne die Eingeweide u. Eingeweidefett,
das als Fleisch verwendbar ist). 49,24 41,19 46,50 49,95 50,54
a a 3 & &
2. 166 635 400| 216842200] 231 572800] 184 522 2001 172088 700
Einfubr-Überschuss über Ausfuhr. b b b b b
2,81 3,60 3,79 2,98 2,74
a a & a &
3. 3 086 179 650| 3 097 657 727| 3 074 761 7851 3 281 458 120| 3 348 816 067
Gesamtverbrauch (1+2). b b b b
62,05 651,39 60,29 92,93 63,28
Für das Jahr 1906 werden als durchschnittliche Zahlen für Schlachtgewicht angegeben:
kg %, des Lebend-
gewichts
Ochsen 330 64
Bullen 310 63,5
Kühe 240 49
Kahn or) über 3 Monat 185 60,7
Kälber alt, 40 64,6
Schweine 8 76
Schafe 22 48
Ziegen 16 53