Die immere Entwicklungegeschichte des Dreiverbandes. 43
Frage einer Verwertung belgischen Bodens als der
von der Natur gegebenen Einfallspforte gegen Deutsch--
land unter merkwürdiger Berücksichtigung der Aeutrali-
tät Belgiens zu behandeln. Im Herbst 1914 haben die
Deutschen im eroberten Brüssel beim Aufräumen der
vom belgischen Generalstabe zurückgelassenen Archi-
valien gewisse Urkunden in einer Mappe gefunden,
welche die Aufschrift trägt „ Inter ven tion anglaise
en Belgique“. Daraus geht hervor, daß schon im
Jahre 1906 die Entsendung eines englischen Expeditions-
korps nach Belgien für den Fall eines deutsch-franzö-
sischen Krieges in Aussicht genommen war. Nach
einem vorgefundenen Schreiben an den belgischen
Kriegsminister vom 10. April 1906 hat der Chef des
belgischen Generalstabs mit dem damaligen englischen
Militärattaché in Brüssel, Oberstleutnant Barnar-
diston, auf dessen Anregung in wiederholten Be-
ratungen einen eingehenden Plan für gemeinsame
Operationen eines englischen Expeditionskorps von
100 000 Mann mit der belgischen Armee gegen Oeutsch-
land ausgearbeitet. Der Plan fand die Billigung des
Chefe des englischen Generalstabs, Generalmoajors
Grierson. Dem belgischen Generalstab wurden alle
Angaben über Stärke und Eliederung der englischen
Truppenteile, über die Zusammensetzung des Erxpe-
ditionskorps, die Ausschiffungspunkte, eine genaue
Zeitberechnung für den Abtransport u. dgl. geliefert.
Auf GErund dieser Nachrichten hat der belgische General-
stab den Transport der englischen Truppen in das
belgische Aufmarschgebiet, ihre Unterbringung und Er-
nährung dort eingehend vorbereitet. Bis in alle Einzel-
heiten ist das Zusammenwirken sorgfältig ausgearbeitet
worden. So sollten der englischen Armee eine große
Anzahl Oolmetscher und belgischer Gendarmen zur