zu machen und dann der Körper überhaupt zu entkleiden. Die
Lage des Körpers ist hier eine mit erhöhtem Kopfe und Ober-
körper und herabhängenden Füßen. In den meisten Fällen
wird durch einen schleunigst herbeizuholenden Wundarzt eine
Aderlaß nothwendig, und zwar an der äußern Drosselader am
Halse, sonst aber auch wie gewöhnlich, an einer Armvene.
Man wird gut thun, wenn ein Wundarzt nicht sogleich bei der
Hand ist, 10 Blutegel am Halse oder an der Schläfe anzu-
legen. Bei alten und schwachen Personen, deren Gesicht nicht
roth und aufgetrieben ist, und wo keine bedeutende Congestionen
des Blutes zum Kopfe eingetreten zu sein scheinen, kann der
Aderlaß ganz unterbleiben, und Blutegel und Schröpfköpfe an
die Stirn, hinter die Ohren und in den Nacken gesetzt, hin-
reichen. Darauf wird nach vorgängiger Untersuchung des Hal-
ses in Beziehung auf etwa entstandene Verletzungen des Kehl-
kopfes oder der Luftröhre, Luft eingeblasen, und bei Anwendung
der verschiedenen Reizmittel auf Ableitung des Blutes vom
Kopfe Rücksicht genommen. Es werden kalte Umschläge auf
den Kopf gemacht, das Gesicht mit kaltem Wasser besprengt,
warme Fuß= und Handbäder angewendet, die Füße in Senf-
teig eingewickelt, die schon vorhin beschriebenen reizenden Kly-
stiere gegeben, die Fußsohlen und Handflächen mit scharfen
Bürsten gebürstet, aromatischer Essig und andere Riechmittel vor
die Nase gehalten, der Schlund mit einem Federbarte gereizt, reizende
Flüssigkeiten in den Magen gespritzt, Siegellack auf die Herz-
grube geträufelt, Brennnesseln und Schröpfköpfe und so weiter
angewendet. Die allgemeine Erwärmung des Körpers ist hier
weniger erforderlich, da Erhängte meist ziemlich lang ihre na-
türliche Wärme behalten. Wo sie aber nöthig wird, wende man
sie behutsam und gradweise an, wozu Wärmeflaschen und Wärme-
bett, das warme Bad und das Aschenbad dienen, wie es
vorhin bei der Behandlung der Ertrunkenen beschrieben
worden ist.
Sobald die geringsten Lebenszeichen entstehen, insbesondere
Schaum vor dem Munde, Bewegungen im Gesichte, einiger
Widerstand bei dem Einblasen der Luft u. dgl., dann fängt
man das Reiben an, und setzt reizende Klystiere von Camillen=
Abkochung und Salz fort.
Kehrt nun endlich das Leben zurück, so gibt man ihm einige
Tassen lauwarmen Fliederthee, und überläßt ihn der weitern