Full text: Das Civil-Medizinal-Wesen im Königreiche Bayern. 3. Band. Die Medizinalpolizei (Fortsetzung). (3)

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vor ihm nieder, und suchen demselben zu schmeicheln. Endlich 
wird der Hund allmählig matter, sein gewöhnliches Laufen 
langsam, schleichend und zuletzt taumelnd. Die Thränen laufen 
häufiger aus seinen Augen, die Haare sträuben sich empor, der 
Kopf hängt immer mehr und mehr, die Zunge wird schwarz 
und der Schaum im Munde vermehrt sich, er schnappt fort- 
dauernd um sich, und beißt alles, was ihm vorkömmt. Nun 
wirft er sich, oder stürzt öfters ermüdet zu Boden, hilft sich 
schwach wieder auf, und athmet schwer, endlich entstehen Zuckun- 
gen, unter welchen er fällt und stirbt. 
Zu bemerken ist aber, daß diese Krankheit nicht immer alle 
bier angegebenen Stufen durchgeht. Nicht selten werden die 
Hunde bloß mit der stillen Wuth befallen, und sterben schon 
hieran in dem ersten Zeitraume der Krankheit, wohl schon am 
Kten, 3ten und 4ten Tage. 
§. 3. Bei der Section eines an der Wasserscheu ver- 
storbenen Hundes findet man in den meisten Fällen a) schnelle 
Fäulniß, und unerträglichen Gestank, b) im Kopfe Entzün- 
dungen der Gehirnhäute, Ueberfüllungen der Gefäße mit Blut, 
die Gehirnsubstanz selbst entzündet, widernatürlich trocken, und 
seröse Ergießungen, c) mannigfaltige Veränderungen in dem 
Schlund und Kehle, Entzündungen dieser Organe, widernatür- 
liche Zusammenziehung und Ueberfüllung derselben mit Schleim, 
entzündete und angeschwollene Drüsen in ihrer Nähe, auch die 
Luftröhre und nach neueren Beobachtungen selbst die Nerven- 
knoten des Halses entzündet. d) In der Brusthöhle eine außer- 
ordentliche Trockenheit aller daselbst befindlichen Organe, der 
Herzbeutel von seiner natürlichen Feuchtigkeit leer, entzündet, 
die Zunge entzunden und brandig. e) In dem Bauche die 
Spuren und Ausgänge fast aller Entzündungen der Bauchs- 
eingeweide, besonders des Magens und Darmkanals, Brand, 
Zerstörung und Exsudation daselbst. Außerdem die Gallenblase 
mit einer schwarzen Galle angefüllt, der Magensaft stinkend. 
§. 4. Die gewöhnlichen Entstehungsursachen der Wuth- 
krankheit bei Hunden sind folgende: 
a) lang Anhaltende erlittene Kälte, und plötzlich darauf- 
folgende Hitze, große anhaltende Hitze im Sommer, mit Er- 
müdung und Abmattung des Hundes, ohne eine Gelegenheit zu 
baben, seinen Durst nach Gefallen stillen zu können. Dies
	        
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