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Immer müssen die Hunde reinlich gehalten, fleißig gekämmt,
gestrigelt, gewaschen, und die zottigen wenigst zweimal des
Jahres geschoren werden. Den Sommer über soll man sie
öfters im Wasser herum schwimmen lassen; ihre Ställe müssen
öfters ausgeputzt und mit frischem Stroh versehen werden.
Im Winter sollen die Hunde in warmen, mit Stroh gut
versehenen Ställen vor Kälte, Wind und Nässe wohl verwahrt
werden, und immer mit reinem Wasser wohl versehen sein,
worauf vorzüglich bei strengem Winter zur sehen ist, indem ihnen
da das Trinkwasser sehr oft gefriert.
Sehr schädlich ist es, wenn die Hunde lange Zeit unter
einem heißen Ofen oder an das Feuer mit dem ganzen Körper
oder nur mit dem Kopfe liegen; man hat dadurch die Hirnent-
zündung und Wuth bei ihnen entstehen sehen.
Im Sommer müssen die Hunde immer frisches, reines
Wasser im Ueberfluß zum Saufen haben. Sie sollen in dieser
Jahreszeit weder durch Jagen, Hetzen oder andere starke Be-
wegungen lange erhitzt, noch anhaltend den heißen Sonnen-
strahlen ausgesetzt werden, und wäre es doch geschehen, so muß
man dafür sorgen, daß sie, wenn sie sich etwas abgekühlt haben,
hinlänglich zu saufen bekommen. — Weder bei starker Hitze,
noch bei heftiger Kälte darf ein Hund zum Zorne gereizt, noch
weniger hernach vom Saufen abgehalten werden; liegt ein Hund
an der Kette, so ist dies um so nöthiger, weil er sich ohnehin hier
in einer Art von Zwangszustand befindet, der ihn unwillig macht.
Man unterdrücke den Begattungstrieb nicht, sondern sorge
vielmehr für dessen Befriedigung. Sehr alte Hunde müssen
getödtet werden, indem diese viel eher, als junge Hunde, auch
bei geringern Veranlassungen wüthend zu werden pflegen.
Wer diese wenigen Maßregeln befolgt, wird nicht so leicht
besorgen dürfen, daß ihm sein Hund wüthend wird, und wenn
es dessen ungeachtet geschehen sollte, so hat er sich doch we-
nigstens keine Vorwürfe einer Vernachlässigung von seiner
Seite zu machen.
§. 7. Für einen Hund, bei dem die Wuth schon ausge-
brochen ist, ist keine Rettung möglich, und nur ein Unsinniger
könnte es wagen, einem solchen Thiere Medikamente einzugeben,
indem jedermenn dabei sein Leben offenbar in Gefahr setzte.