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per 20 m Längenfeld erhoben. In Frankreich kommt eine redevance fixe von
10 Francs per akm zur Erhebung. Außerdem wird von ihr und der re-
devance proportionelle ein Gu Steuernachlaßübertragung bestimmtes) Zuschlags-
zehntel für non-valeurs und eine Hebegebühr erhoben; dasselbe gilt in Elfaß-
Lothringen (Gesetz vom 16. Dezbr. 1873); in Oberitalien tassa fissa von 10 Centef.
für jeden Hektar, mindestens aber 20 Lire. Auch der Schürfer ist zur Entrichtung
einer Abgabe verpflichtet in Sachsen (40 Pf. jährliche Schurfsteuer per 4000 qm
Schurffeld) und in Oesterreich-Ungarn (vormals 20, jetzt 4 fl. ö. W. per Freischurf).
Lit. (hinsichtlich der B.sgeschichte s. d. Andeutungen oben unter A.): I. Quellensamm-
lungen: Th. Wagner, Corpus juris metallici, 1791. — J. G. Lori, Samml. des bayer.
B., 1764. — F. A. Schmidt, Chronol.-system. Samml. d. österr. Berggesetze, 1832 ff. —
H. Brassert, Bergordnungen d. Preuß. Lande, 1858. — Lamé-Fleury, De la légis-
lation minérale sous Pancienne monarchie, 1857. — Locré, Législation sur les mines
(mit d. Materialien), 1828. — Block, Belgische Bergwerksgesetze, 1849. — II. Systeme:
Kate Kommentar über d. B., 1824. — Karsten, Grundriß d. deutschen B.slehre „mit
ücksicht auf die französ. Berggesetzgebung“, 1828. — Königr. Sachsen: Köhler, Anleitung,
2. Aufl. 1824. — Oesterreich: v. Hiungenau, Handb. d. B.skunde, 1855 (mit Kommentar) —
X. Schneider, Lehrb. d. B., 3. Aufl. 1870. — Preußen: Gräff, Handb. d. Preuß.
, 1855. — Klostermann, Lehrb. d. Preuß B., 1871. — Hauptwerk für Deutschland
(unvollendet): H. Achenbach, D. gemeine deutsche B., I. Theil, 1871. — Frankreich: Du-
pont, Traité pratique de la jurisprudence des mines, 1862. — Bury, Traité de la légis-
lation des mines, 1860. — Achenbach, D. französ. B., 1869. — Spanien: Maffei, Eco-
nomia minera (lecciones de legislacion), 1879. — England: Bainbridge (Brown), law of
mines, 4. ed. 1878. — Nordamerika: Blanchard a Weeks, The law of mines, 1877. —
Italien: Gioannis Gianquinto, Principio giuridico fondamentale della legislazione
sulle miniere, 1870. — Außerdem die Systeme des Priv.R. (besonders Mittermaier, I.
§241 ff.; Stobbe, II. & 141 ff.; Roth, Bayer. Civilrecht, III. § 242 ff.) und Verwaltungs-
rechts (z. B. Schulze, Preuß. Staatsrecht, 1I. § 239; Rösler, Soziales Verwaltungsrecht,
II. § 470 ff.; Pradier-Fodéré, Précis de droit admin., p. 118 ss.). — III. Kom-
mentare: Für Preußen insbesondere Huyssen (2. Aufl. 1867), Oppenhoff (1870),
Klostermann (3. Aufl. 1874); für Bayern Stupp (1879), für Oesterreich u. A.:
Wenzel, Handb. d. österr. B., 1855, sowie gute Manz'sche Taschenausgabe (5. Aufl.
1879); für Frankreich: Lamé-Fleury (1857), Dufour, Lois des mines (1857). —
IV. Sammlungen von Rechtssprüchen: Seb. Span, 600 Bergurtel, 2. Aufl. 1673. —
Lerttwig; ergbuch, 2. Aufl. 1734. — Klostermann, Bergrechtl. Entscheid. d. preuß.
bertribunals, 1861 u. 1864. — Chicora, Jurisprudence du conseil des mines, 1851 ss. —
V. Zeitschriften: Die wichtige, alle neueren deutschen und außerdeutschen Berggesetze, außerdem
zahlreiche Abhandlungen und Entscheidungen, namentlich zum preuß. Berggesetze, enthaltende
Zeitschrift für B. von (Achenbach und) Brassert, 1860 ff., bis jetzt 20 Jahresbände. —
Annales des mines (von 1795 als Journal des mines; von 1816 jetziger Titel), partie ad-
ministrative (jährlich 1 Band). — Außerdem zahlreiche Gesetze und Verordnungen, Abhand-
lungen und Entscheidungen in den Zeitschriften für Bergwesen (Preuß. Zeitschr. f. Berg-,
Hütten= u. Salinenwesen; Berggeist; Oesterr. Zeitschr. f. Berg= u. Hüttenwesen: Zeitschr. des
steierisch-kärnth. berg= u. hüttenmänn. Vereins; Revue universelle des mines; Enginee-
ring and Mining Journal), sowie in mehreren rechts= und staatswissenschaftl. Zeitschriften. —
VI. Lexikalische Werke: Unter den älteren hauptsächlich Abraham v. Schönberg, Ausführl.
Berginformation, 1693.— Veith, Deutsches Bergwörterbuch, 1871. — Dictionnaire de légis-
lation en matière de mines, 1857. Leuthold.
Bergschäden. I. Im Civ. R. beruht die gesetzliche Verpflichtung zum Schaden-
ersatze auf der Voraussetzung, daß ein Verschulden (dolus, culpa) des Ersatzpflich-
tigen vorliege. Das Bergrecht dagegen verpflichtet den Bergwerkseigenthümer nicht
blos dann, dem Grundeigenthümer den durch den Bergbau erwachsenen Schaden
zu ersetzen, wenn letzterer in Folge Verschuldens des Ersteren eingetreten ist, sondern
ohne Rücksficht auf die subjektive Zurechenbarkeit des schädigenden Erfolgs überhaupt
stets, wenn die Beschädigung auf den Bergbau zurückzuführen ist. Der legislato-
rische Grund für diese vom Civ. R. abweichende Norm liegt in der Erwägung, daß
dem Befugnisse des Bergwerkseigenthümers, unter fremden Grundstücken unbeschränkt
Bergbau zu treiben, billiger Weise die Verpflichtung desselben zugesellt werden
muß, für den fremden Grundstücken durch den Bergbau verurfachten Schaden un-
beschränkt zu haften. Dieser, dem Gemeinen R. seiner vollen Konsequenz nach