Full text: Rechtslexikon. Erster Band. Aagesen - Fungible Sachen. (2.1)

748 Erskine — Erste Bitte. 
verlangt. Der Code Nap. ist zum Römischen Satze: mala fides superveniens non 
nocet zurückgekehrt. Uebrigens findet nur bei Immobilien und bei Servituten 
eigentliche E. statt. 
Quellen: I. II. 6. D. XLlIl. 3 de usucapionibus et usurpationibus. — C. VII. 30— 
39. — Decretales Greg. IX., II. 26. — Sextus II. 13 de praescriptionibus. — Preuß. LR. 
I. 9 8§8 579—628 ff. — C. J. art. 2219—2281 de la Prescription. 
Lit.: a) Ueberhaupt: Außer den gangbaren Lehrbüchern, worunter besonders Wind- 
scheid, §§ 175—183, Arndts-Serafini, §§ 157—164, Brinz, §§ 153—163, und den 
älteren Schriften von Thibaut, Dabelow, Reinhardt, Hameaux, v. Madai; 
Pagenstecher, Die Röm. Lehre vom Eigenthum in ihrer modernen Anwendbarkeit (1857— 
1859), Bd. II. — Unterholzner, Ausführl. Entwickelung d. gesammten Verjährungslehre ., 
2. Aufl. von Schirmer, Leipz. 1858. — Zrodlowski, Untersuchungen (1872).— b) Ueber 
einzelne Punkte: Requisite: Civ. Arch. IX. (Roßhirt), X. (v. Löhr), XIII. (Arndts), 
XXXI. XXXIV. (Stephay), Ll.—LII. (Fitting). — Gießener Ztschr. V. XV. XVI. XX.5 
XXI. (Danz, Schirmer, Arndts, Burckhardt). — Möllenthiel, Ueber die Natur 
des guten Glaubens, Erl. 1820. — Stintzing, Das Wesen der bona üdes und des titulus, 
Heidelb. 1852. — Scheurl, Beiträge, I. u. II. — Wächter, Die bona üdes insbesondere 
bei der E. des Eigenthums, 1871. — Bruns, Das Wesen der bona fdes bei der E., 1872. 
— Mayer, Die justa causa bei Tradition u. Usukapion, 1871. — Tewes, leber die Rei 
Vindicatio des malae fidei possessor nach vollendetem dreißigjährigen Besitz im Arch. f. civ. 
Praxis, XLIV. 1871. — Denzinger, Ueber accessio possessionis, Würzb. 1842. — Kar- 
lowa, Juris romani principia de accessionibus possessionum, Gött. 1858. — Bernhöft, 
Der Besitztitel im Röm. R., Halle 1875. — Grueber, Ueber den Einfluß der Eigenthums- 
klage auf die E. nach Röm. R. (1875). — c) Ueber außerordentliche E.: Gießener Ztschr. 
III. (Fritz) u. IV. N. F. (Gerrmann). — d) E. der Servituten: Windscheid, § 213. 
— Arndts-Serafini, § 189. — Civ. Arch. XIII. (Bessel), XXXI. XXXIII. (Busch). 
— Muther, Die E. der Servituten, Erl. 1852. — Hedemann, Erwerb u. Schutz der 
Servituten, I. (1864). Rivier. 
Erskine, John, § 1695, lehrte 23 Jahre zu Edinburg, 1765. 
Schriften: The principles of the Law of Scotland, Edinb. 1754, 1757, 1764; by 
Gillon 1809; by Moore 1827. — lnstitutes of the Law of Scotland, 1773; by Gillon 
1805; by Ivory 1824—1828; by Mac Allan 1838. Teichmann. 
Erskine, Thomas, 5 21. I. 1750 zu Edinburg, 1778 Advokat, 1806 
Lordkanzler unter Fox, trefflicher Redner, Freund humaner Bestrebungen, 17. XI. 
1823. 
Schriften: A view of the causes and consequences of the war with France, 1797 
(48 Aufl.). — Speeches, 1810; by Lord Brougham, 1847; by Waltord, 1870. — 
Armata, 1817. 
Lit.: Allibone. — Cates. — Foss, Biogr. jurid., 1870 p. 239. 
Teichmann. 
Erste Bitte (ius primariarum precum), das auf Gewohnheit beruhende Recht 
der Deutschen Kaiser mit Rücksicht auf ihre Krönung zum Deutschen König wie 
auch zum Kaiser einmal nach derselben von jedem zur Verleihung von Benefizien 
und Pfründen oder zur sonstigen Verfügung über solche berechtigten Stift oder 
Kloster die Uebertragung einer Pfründe auf eine von ihnen bezeichnete Person (den 
sog. precista) oder die Aufnahme derselben als Kanoniker, Mönch oder Nonne zu 
verlangen. Die Ausübung des Rechtes ist seit dem 13. Jahrhundert nachweisbar. 
Dasselbe ist auch in Frankreich (sog. droit de joyeux avénement) und in England 
zu Gunsten der Könige in Geltung gewesen, ebenso haben es die Deutschen geist- 
lichen und weltlichen Reichsfürsten nach ihrem Regierungsantritte hinsichtlich der 
in ihren Diözesen und Ländern belegenen Stifter und Klöster, nicht minder einzelne 
Fürstinnen, so die Deutschen Kaiserinnen, die Königinnen von England und die 
Gemahlinnen von Reichsfürsten, und zwar nicht nur bei der Thronbesteigung, son- 
dern auch aus Anlaß anderer freudiger Ereignisse, wie z. B. des ersten Wochen- 
bettes, geübt. Wenngleich die Befugniß als Bitte bezeichnet wird, so hatten die 
dem Rechte unterworfenen Korporationen doch die Pflicht, der letzteren Folge zu 
leisten, und nöthigenfalls wurde der Gehorsam von besonderen Exekutoren durch
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.