I. Dorgeschichte der Mark Brandenburg bis 1634.
375 Einfall der Hunnen in Europa.
481—751 Die Merowinger im
Frankenreiche.
751—843 Die Karolinger
Frankenreiche.
843 Vertrag von Verdun.
im
Slawenstämme in der Mark.
843—911 Die Karolinger im
Deutschen Reiche.
911—918 Konrad I. der Franke.
919—1024 Die Sachsenkönige.
1024—1125 Die Frankenkönige.
1125—1137 Lothar von Sachsen.
[Ursprung und Wohn-
sitzeder Slawen.] Nach dem Einbruche der Hunnen in Europa
(375 n. Chr.) gaben die ostgermanischen Völker ihre Wohnsitze
auf, und in die hierdurch freigewordenen Gebiete zwischen Weichsel
und Elbe strömten von Osten her slawische Stämme ein. Die
Slawen oder Wenden:) gehören, wie die Germanen selbst, der
großen arischen Völkerfamilie an, als deren Urheimat etwa die
Gegend zwischen dem Aralsee und dem Hindukusch angesehen
wird; wann sie diese verlassen haben, ist ganz ungewiß.
Nach der Völkerwanderung berührten sich also Slawen und
Germanen auf einer Linie, die etwa von Kiel nach Linz ver-
läuft; und zwar saßen: 1. die Abodriten im heutigen Mecklen-
burg und Holstein, 2. die Wilzen oder Lutizen in Vor-
pommern und in Brandenburg, 3. die Sorben zwischen der Saale
und Oder, 4. die Tschechen in Böhmen; weiter nach Osten hin
folgten: 5. die Pommerrn in Hinterpommern und 6. die Polen
oder Lechen östlich von der Oder. Slawen drangen aber auch
in die Alpenländer vor bis ins Pustertal.
[Kultur der Slawen.] Die Slawen waren keineswegs
roher oder unbegabter als die Deutschen, aber sie waren bequemer
und träger; sie beschäftigten sich mit Viehzucht und leichtem Feld-
bau, dazu mit Handel und Gewerbe, wozu sie natürliches Geschich
hatten. Das sagenreiche Jumne am Ausflusse der Oder (auch
1) Die Slawen westwärts von der Oder werden gewöhnlich Wenden
oder auch Polaben, d. h. an der Elbe Wohnende, genannt.
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