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gliedern derselben in Höhe ihrer thatsächlich geleisteten Einzahlungen Antheilscheine der Deutsch-
Ostafrikanischen Gesellschaft verabreicht. Dem demnächst erfolgten Auflösungsbeschluß der Witu-
Gesellschaft ist unter dem 27. v. M. die Allerhöchste Genehmigung ertheilt worden.
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II. Verordnungen und Mittkheilungen der Behörden in den
Schuhgebieken.
Abkommen zwischen Deutschland und England.
Die Unterzeichneten:
der Reichskanzler, General
v. Caprivi,
der Geheime Legations-Rath im Auswärtigen
Amt Dr. Krauel,
der außerordentliche und bevollmächtigte Bot-
schafter Ihrer Britannischen Majestät
Sir Edward Baldwin Malet,
der Vorsteher der Afrikanischen Abtheilung
Ihrer Majestät Auswärtigen Amtes,
Sir Heury Percy Anderson,
haben nach Berathung verschiedener die Kolonial-
interessen Deutschlands und Großbritanniens
betreffender Fragen Namens ihrer Regierungen
folgendes Abkommen getroffen:
der Infanterie
Artikel I.
In Ost-Afrika wird das Gebiet, welches
Deutschland zur Geltendmachung seines Ein-
flusses vorbehalten wird, begrenzt:
1. Im Norden durch eine Linie, welche
an der Küste vom Nordufer der Mündung des
Umbe-Flusses ihren Ausgang nimmt und darauf
in gerader Richtung zum Jipe-See läuft. Dem
Ostufer des Sees entlang und um das Nord-
ufer desselben herumführend, überschreitet die
Linie darauf den Fluß Lumi, um die Land-
schaften Taveta und Dschagga in der Mitte zu
durchschneiden und dann, entlang an dem nörd-
lichen Abhang der Bergkette des Kilima-
Ndscharo, in gerader Linie weiter geführt zu
werden bis zu demjenigen Punkte am Ostufer
des Victoria-Nianza-Sees, welcher von dem
ersten Grad südlicher Breite getroffen wird.
Von hier den See auf dem genannten Breiten-
grade überschreitend, folgt sie dem letzteren bis
zur Grenze des Congostaates, wo sie ihr Ende
findet. Es ist indessen Einverständniß darüber
The Undersigned:
The Chancellor ofthe German Empire, deneral
von Caprivi,
The Privy Counsellor in the Foreigu Office,
Dr. Krauel,
Sir Edward Baldwin Malet, Her Bri-
tannic Majesty's Ambassador Extra-
ordinary and Plenipotentiary,
Sir Heury Percy Anderson, Chief of the
African Department of ller Majesty's
Foreign Office,
have, after discussion of various duestions
affecting the colonial interests of Germany
and Great Britain, come to the following
agreement on behalf of their respective Go-
vernments:
Article I.
In East Africa, the sphere in which the
exercice of influence is reserved to Germany
is bounded:
1. To the north by u line which, com-
mencing on the coast at the north bank of
the mouth ol the river Umba, runs direct to
Lake Jipé, Passes thence along the eastern.
side, and round the northern side of the lake,
and crosses the river Lumé; after which it
passes midway between the territories of
Taveita und Chagga, skirts the northern base
of the Kilimanjaro range, andthence is drawn
direct to the point on the eastern side of
Lake Victoria Nyanza which is intersected
by the first parallel of south latitude: thence,
%crossing tbe lake on thaut parallel, it follows
the parallel to the frontier of the Congo Free
State where it terminates. It is, however,
understood that, on the west side ofthe lake,
the sphere does not comprise Mount Mfum-
biro: if that mountain shall prove to lic to