Full text: Deutsches Kolonialblatt. I. Jahrgang, 1890. (1)

  
  
  
  
  
n * Die Abfahrt erfolgt usschiffungshafen.] Briefe müssen aus 
« «'-— D Berlin spätestens 
Na vom Ein- Dauer Ber 
— schiffungshafen an folgenden kagene Ueberfahrt abgesandt werden 
Brindisi am 12. Okt. Abds. s Zanzibar 18 Tage. 
Sriuos am 9. Nov. Abds.] Zanzibar 20 Tage am 10. Okt., X. 11., 
4. Sanzibar Brindisi am 14. Nov. früh Zanzibar 16 Tage. 24. Nov. 1035 Abds. 
· * Neapel am 27. Nov. früh Zanzibar 17 Tage. r 4 
Marseille am 12 jedes Mo-Zanzibar 18 Tage. Jam 10. jedes Monats 
nats 40 Rm. 9## Abds. 
5. Raiser Wilbelmsland, Genna jeden 6. Donners= Finschhafen etwma am 21.Okt. 911 Abds. 
Bismarck-Archipel. (nieder= tag 2° Nm., zus 60 Tage. 
ländische nächst 23. Okt. 
Schiffe. 
6. Marschall- Inseln. Vriefsendungen dahin werden je nach dem Verlangen des Absenders über 
Manila, San Francisco, Honolulu oder Sydney geleitet, von wo“ dieselben 
mit der nächsten Schiffsgelegenheit nach Jaluit Weiterbeförderung erhalten. 
  
III.Verschiedene Wittheilungen. 
Trsordernisse in gesundbeitlicher Dinsicht für den 
Dienst in der Deutschen Schutztruppe. 
und erforderlichen körperlichen Eigenschaften sind 
folgende: 
Abstammung aus völlig gesunder Familie, 
in welcher keine erblichen Krankheiten vor- 
gekommen oder noch vorhanden sind. Zu 
diesen gehören in erster Linie erbliche Lungen- 
krankheiten, Tuberkulose und Skrophulose, erb- 
liche Veranlagung zu Geisteskrankheiten, Krank- 
heiten des Gehirus, Rückenmarks und Nerven- 
systems. 
Freisein von allen organischen Fehlern, 
mögen dieselben angeboren oder durch Krank- 
heit erworben sein. Die Hauptbedeutung unter 
diesen ist den Herzfehlern beizumessen. Sowohl 
die durch die Akklimatisation, als auch nament- 
höhten Anforderungen an die Herzthätigkeit 
verlangen ein durch und durch gesundes, kräftig 
und regelmäßig arbeitendes Herz. Klappen- 
fehler des Herzens, mögen sie angeboren, oder 
Folge-Erkrankungen eines überstandenen Gelenk- 
rheumatismus sein, machen direkt untauglich 
zum Dienst in den Tropen. Dasselbe gilt 
vom Fettherz, d. h. von einem Herz, dessen 
Muskulatur in Folge allgemeiner Fettleibigkeit 
oder durch längere Zeit fortgesetzten übermäßigen 
Bier- beziehungsweise Alkohol-Genuß fett durch- 
wachsen und dadurch in seiner Arbeitskraft ge- 
schwächt ist. Abgesehen von diesen die Tropen= 
diensttauglichkeit direkt ausschließenden krank- 
  
  
  
haften Veränderungen des Herzens ist es die 
Hauptaufgabe der ärztlichen Untersuchung auf 
käörperliche Tropendienstfähigkeit, den Schwer- 
punkt nicht nur auf die Gesundheit, sondern 
auch namentlich auf die kräftige Entwickelung 
Die für die Dienstfähigkeit bei der Schutz= und regelmäßige Arbeit des Herzens zu legen; 
truppe in den Tropen maßgebenden Grundsätze 
denn es giebt sehr kräftig und widerstandsfähig 
erscheinende Menschen, die ein im Verhältniß 
zu ihrer Körperkraft nicht gleich kräftig ent- 
wickeltes Herz haben. Diefelben ertragen zwar 
größere körperliche Anstrengungen unter den 
klimatischen Verhältnissen, in denen sic geboren 
und aufgewachsen sind und in denen sie sich 
entwickelt haben, sind aber trotzdem den an ihr 
Herz durch die Akklimatisation, das Klima und 
das Malaria-Fieber gestellten Anfechtungen nicht 
gewachsen. Als Beweis hierfür möge angeführt 
werden, daß die beiden ersten durch Malaria= 
Fieber herbeigeführten Todesfälle in der Schutz- 
truppe zwei Erkrankte betrafen, welche ein zwar 
gesundes, aber im Verhältniß zu den übrigen 
. 6 » Körperorganen schwach entwickeltes und schwach 
lich durch das Malaria-Fieber bedingten, er- 
arbeitendes Herz besaßen. — Ich füge an dieser 
Stelle hinzu, daß auch bei den übrigen wenigen 
Todesfällen durch Malaria-Fieber unter den 
Europäern der Schutztruppe stets besonders 
ungünstige, nicht durch die Fiebererkrankung 
allein bedingte Todesursachen vorgelegen haben. 
Denn das Malaria-Fieber ist im Allgemeinen 
eine in den Fieberanfällen und durch die 
Wiederholung derselben den Körper angreifende, 
aber für einen gesunden und kräftigen Menschen 
unter geeigneter Behandlung und Lebensweise 
keineswegs gefährliche oder gar tödtliche Krank- 
heit, die auch in den schwersten und hart- 
näckigsten Fällen, im Verlaufe der Zeit immer 
schwächer auftretend, schließlich doch in völlige
	        
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