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Nach zwei bis drei Jahren sind die Pflauzen
genügend entwickelt, um auf die Faser bear-
beitet zu werden.
stärksten Stämme dicht über dem Boden ab
und kann, wenn der Nachwuchs gut gedeiht,
nach einigen Monaten damit fortfahren.
Die Hauptschwierigkeit ist die Gewinnung
einer reinen Faser. Das Problem einer Ma-
schine zur Reinigung des Bastes von den
fleischigen Theilen ist noch immer nicht voll-
ständig gelöst, obwohl neuerdings wiederholte so stellt, d «
. b 3 8 den Streifen drückt und der letztere zwischen
Versuche in dieser Richtung gemacht worden
sind. Man ist daher in der Ablösung der
Baststreifen von dem Stamm und in der Reini-
gung derselben auf mannelle Geschicklichkeit der
Arbeiter angewiesen. Die erstere Operation
geschieht aus freier Hand, indem man zunächst
den abgeschnittenen Stamm von Blättern und
den äußeren Hüllen befreit; die einzelnen Blatt-
stiele, welche den Stamm bilden, lösen sich
dann leicht als Streifen ab. Man macht dann
auf der Innenseite eines solchen Streifens einen
Querschnitt durch die Oberhaut, reißt sie mit
so viel als möglich von dem daran sitzenden
fleischigen Gewebe ab und erhält so die äußere
Haut möglichst rein. Diese letzteren Streifen
werden dann mittelst eines einfachen Apparats
weiter gereinigt.
Holzbock mit einem geglätteten Block, über
welchem eine Stahlklinge in der Weise be-
weglich angebracht ist, daß sic mittels eines
Trittbrettes auf den Block gedrückt werden
kann. Zwischen diesem Messer und Block zieht
nun der Arbeiter die Baststreifen durch, indem
er je nach der Beschaffenheit des vorliegenden
Materials größere oder geringere Kraft beim
Ziehen und stärkeren oder schwächeren Druck
des Messers anwendet. Ein geübter Arbeiter
braucht jeden Streifen nur selten mehr als
einmal durchzuziehen, während dem unge-
schickteren theils die Faser abreißt, theils unrein
resultirt.
Der Apparat besitzt indessen den Nachtheil,
daß er sich nach Art der Scheere öffnet und
schließt, so daß der ausgeübte Druck ungleich-
mäßig und um so stärker ist, je näher die durch-
gezogenen Fasern dem Scheitelpunkt des in
dieser Weise gebildeten Winkels liegen. In
Folge dessen reißen die Fasern stufenweise ab
und es geht ein beträchtlicher Theil derselben
verloren.
Neuerdiugs hat ein spanischer Ingenieur,
Elizalde, einen Apparat konstruirk, welcher
verschiedene Vorzüge vor der primitiven Ein-
richtung der Eingeborenen besitzen soll.
Der Apparat ist von Eisen, wiegt 3,370 kg
und kann überall angebracht werden, wo Holz
in rechtem Winkel vorhanden ist. Er kann mit
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Man schneidet dann die
er aufgestellt ist, öffnet man das Charnier
Derselbe besteht in einem
größter Leichtigkeit befestigt oder abgenommen
werden; drei Schrauben, 1, 1/ und 2 (Fig. 1
und 2), geben ihm vollständige Festigkeit. Wenn
ACM, so daß es die Stellung wie in Fig. 1
und 2 annimmt; sodann führt man den Bast-
streifen in den Spalt II# in der Richtung
8—8. ein, tritt auf das Pedal, welches mit
dem Strick C in Verbindung steht, worauf
das Charnier, sich um seine Axe drehend, sich
so stellt, daß der Pflock M J die Kante .) auf
den Pflock und die Schneide F F des Messers
zu liegen kommt. Hiernach wird der Streifen
in derselben Weise wie bei dem gewöhnlichen
Apparat der Indier durchgezogen (Fig. 4).
Nach Durchzug des Streisens drückt man das
Pedal, welches durch den Strick A bewegt
wird, nieder, das Charnier dreht sich und bei
dieser Umdrehung fällt der gesammte Abfall,
der etwa an der Klinge FFI hängen geblieben
ist, zu Boden.
Vorderansicht.
Der Vorgang ist eben so kurz, wie der bei
dem Werkzeug der Eingeborenen; es dauert
eben so lange, den Streifen in den Winkel des