Full text: Deutsches Kolonialblatt. I. Jahrgang, 1890. (1)

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Auf der Reise von Matupi nach Hongkong wurden zunächst nordwestliche Winde in 
Stärke 3 bis 4, begleitet von bewölktem, regnerischem Wetter und häufigen Regenböen, ange- 
troffen. Vom 9. März in 3 N-Br und 148° O-Lg ab wehten leichte nordöstliche Winde, 
jedoch erst vom 12. März ab in 5°% N-Br und 140° O-Lg setzte der Passat stetig ein und blieb 
bis Hongkong. Der Passat wehte durchweg aus ENC, Stärke 3 bis 4, an einigen Tagen bis 
Stärke 6 auffrischend; auch war derselbe an einzelnen Tagen von Regenböen begleitet. Das 
Wetter war heiter, nur an der chinesischen Küste wurde dasselbe trübe und nebelig. 
Im St. George-Kanal machte sich eine Versetzung nach SW von ½ Sm die Stunde 
bemerkbar. In demselben Kanal zeigte sich von Kap Perara ab das Wasser an der Küste bis 
14 Sm von derselben ab auffallend hellgrün gefärbt. . Dieses helle Wasser erstreckte sich bis 
zum Kap Palliser, ungefähr der Küste folgend, und zog sich alsdann in südöstlicher Richtung 
mehr nach der Mitte des Kanals hin. In diesem entfärbten Wasser trieb eine sehr große 
Anzahl abgeschwemmter Bäume und Gesträuche, zum Theil von bedeutender Größe, einzelne 
noch miteinander zusammenhängend, so daß sie kleinen treibenden Inseln glichen. Es wurden 
beim Vorbeifahren 67 derartige treibende Bäume 2c. in der Zeit von 4 bis 6b p. m. gezählt. 
Beim Durchdampfen des hellen Wassers zeigte es sich, daß dieses nur in einer Schicht von 
2 bis Zm Tiefe vorhanden war, wie solches am Schraubenwasser deutlich beobachtet werden 
konnte. Angestellte Messungen ergaben in dem entfärbten Wasser eine Temperatur von 26,5° C. 
und ein spezifisches Gewicht von 1,0195, während das Seewasser eine Temperatur von 27° C. 
und ein spezisisches Gewicht von 1,0231 hatte. Diese Erscheinung ist jedenfalls durch die 
heftigen Regengüsse in den Tagen vom 1. bis 5. März hervorgerufen, und ist es daher anzu- 
rathen, bei heftigen Regengüssen im St. George-Kanal mit großer Vorsicht, besonders bei Nacht, 
zu navigiren, da die treibenden Baumstämme selbst für größere Schiffe gefährlich werden können. 
Der während der Reise gefundene Luftdruck, sowie die Temperaturen der Luft und 
der Meeresoberfläche waren der Jahreszeit entsprechend. 
Am 22. März um 12 43° p. m. ankerte das Schiff im Hafen von Hongkong. 
– —„ . — 
Englische Admiralitätskarten. 
Nr. 1390: Africa, east coast: Chale point to Pangani, ineluding the island 
of Pemba, with plan of Wasin channel. 2 sh. 6 d. — Nr. 1310: Southwest coast 
of Pemba island: Plan von Mchengangazi (zu der entsprechenden Karte hinzugekommen). 
  
  
  
V. Schiffsbewegungen. 
(Die Zeit vor dem Orte bedeutet die Ankunft, hinter dem Orte die Abfahrt des Schiffes.) 
M. S. „Carola“ 17/9. Zanzibar. (Poststation: Zanzibar.) 
M. Krzr. „Habicht“ Kamerun. (Poststation: Capstadt.) 
M. Kubt. „Hyäne“ Kamerun. (Poststation: Kamerun.) 
M. Fhrzg. „Nachtigal“ Kamerun. (Poststation: Kamerun.) 
M. Krzr. „Schwalbe“ 15/11. Bombay. (Poststation: Zanzibar.) 
M. Krzr. „Sperber“ 5/10. Apia. (Poststation: Sydney.) 
Ablösungstransporte: 
für S. M. Krzr. „Habicht“ 
S. M. Kbt. „Hyäne“ 
S. M. Fahrz. „Nachtigal“ 
Hulk „Cyclop“ 
Heimreise mittelst des Dampfers „Kronprinz Friedrich 
Wilhelm“ des Norddeutschen Lloyd: Kamerun 1/11.— 
11/11. Teneriffa 12/11. — 19/11. Wilhelmshaven.
	        
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