unverrichteter Sache von der Mole-Insel zu-
rückkehren. Unter Benutzung der gewonnenen
Erfahrungen wurde im Juni d. J. eine Boje
angebracht und die Bark demnächst an der-
selben festgelegt. Die Verladung ist bei dieser
Vorrichtung ohne Schwierigkeit vor sich ge-
gangen und traf am 18. September d. J. der
die Mole-Insel passireude Dampfer „Mabel"“
die „Esmeralda“ voll beladen und fertig zum
Gehen in See bereit. Sie wird inzwischen
die Reise (ums Kap) angetreten haben und
bei glücklichem Verlaufe derselben im Januar
oder Februar 1891 in Hamburg zu erwarten
sein, allwo die Ladung zum Verkauf gestellt
werden soll.
Inzwischen werden auch auf größeren
Zuckerpflanzungen in Ost-Java Versuche ange-
stellt, die Phosphate der Mole-Insel in un-
aufgeschlossenem Zustande als Düngungsmittel
zu verwenden.
Es mag noch bemerkt werden, daß die
Purdy-Inseln eine kleine etwa auf dem dritten
Grade südlicher Breite liegende Gruppe vor-
stellen, welche von vier niedrigen Inseln (Bat-
— besteht in Wirklichkeit aus zwei Theilen —,
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Mouse= und Mole-Insel) gebildet wird. Sie
sind nicht bewohnt und werden nur regelmäßig
in den zwischen den Monsunen liegenden Ueber-
gangszeiten von Eingeborenen der Admiralitäts-
Inseln besucht, welche die vorhandenen dichten
Kokosnußbestände zur Oelbereitung ausbeuten.
3. Mit dem Dampfer „Mabel“ der Neu-
Guinea-Kompagnie ist gegen Ende September
fast die gesammte diesjährige Ernte der Baum-
wollpflanzung Ralum der Firma E. E. For-
sayht zur Verschiffung gelangt. Es sind ver-
laden 103 Ballen (à 460 Englische Pfund),
zusammen also 47 380 Englische Pfund. Die-
selben sollten am 9. Oktober d. J. von hier
über Soerabaya weiterbefördert werden.
Vom Deutschen Frauenverein.
Von den in Ost-Afrika thätigen Schwestern
des Deutschen Frauenvereins Katharina
Beckermann und Gräfin Lilly Pückler
sind auch neuerdings wieder günstige Nach-
richten hier eingegangen. Dagegen hat sich
die Schwester Amalie Steins, von deren
Erkrankung in Nr. 15 des „Deutschen Kolo-
nialblattes“ berichtet wurde, auf Anrathen der
Aerzte genöthigt gesehen, nach der Heimath
zurückzukehren. Chef Dr. Schmidt hat dem
Vorstand in einem Schreiben vom 1. Oktober
den wärmsten Dank für ihre aufopferungsvolle
Thätigkeit ausgesprochen.
konkurrenzfähig sein
Die dem Verein angehörigen Frauen und
Jungfrauen waren im vergangenen Monat
insbesondere mit der Verpackung der überaus
reichen Weihnachtssendung beschäftigt. Nicht
nur alle Kranken, Schwestern sowie das ge-
sammte Pflegepersonal, sondern auch eine An-
zahl schwarzer Schützlinge haben bedacht werden
können.
Am 7. d. M. fand in den Räumen der
Kriegsakademie ein zahlreich besuchter Thee-
abend statt. Staatssekretär Herzog begrüßte
die Anwesenden mit einer Ansprache, in welcher
er darauf hinwies, wie es dem Verein, welcher
bereits über 1000 Mitglieder zähle, gelungen
sei, eine erfreuliche Thätigkeit in Ost-Afrika zu
entfalten. Es sei demselben dabei zu Statten
gekommen der Abschluß von Vereinbarungen
mit dem Klementinenhaus über die Gewährung
von Pflegekräften, mit dem Reichskommissar
über die Krankenpflege auf dem Festland und
mit der „Deutschen Ost-Afrika-Linie“ über Be-
förderung der Pflegerinnen und Sendungen
zu niedrigeren Tarifssätzen. Die beabsichtigte
Gründung eines Sanatoriums sowie die Aus-
dehnung der Thätigkeit des Vereins auch auf
andere deutsche Kolonien erfordern indessen
eine immer wachsende Unterstützung. — Musi-
kalische Vorträge, bei welchen der Damenchor
des Vereins mitwirkte, erfreuten die Gäste.
Xüatische Arbeiter für plantagenbau in Afrika.
Den Mittheilungen eines langjährigen
Kenners des Plantagenbaues in Sumatra ent-
nehmen wir die nachfolgenden Erörterungen,
welche die Gründe für und wider die Einführung
asiatischer Arbeiter in Afrika zum Gegenstand
haben. Dieselben dürften geeignet sein, zur
Klärung dieser wichtigen Frage beizutragen und
den in Betracht kommenden Gesellschaften An-
haltspunkte für ihre Erwägungen an die Hand
zu geben.
Die Arbeiterfrage scheint bereits in diesem
frühen Stadium des Plantagenbaues in Afrika
den Betheiligten Nachdenken zu verursachen,
und von Ost= wie von West-Afrika ist die
Frage gestellt worden, ob es sich nicht bezahlt
machen würde, Arbeiter aus Ost-Asien heran-
zuziehen, da auf die eingeborene Negerbevölke-
rung ihrer Trägheit und Sorglosigkeit halber
nicht in genügendem Umfange zu rechnen sein
dürfte.
Es handelt sich in dieser Frage in erster
Linie um Tabak-Plantagen, die, wollen sie ein
Produkt erzielen, das auf dem Weltmarkt
soll und hohe Preise