Full text: Deutsches Kolonialblatt. I. Jahrgang, 1890. (1)

unter Kapitän Arthur de Paiva sollte vom 
Chella-Plateau ausgehen; sie bestand aus etwa 
250 Mann der in Angola residirenden Jäger- 
truppe, 2 Kruppschen 8 cm-Kanonen, 2 fran- 
zösischen Berggeschützen und 2 Mitrailleusen, 
sowie 40 Mann Kavalleric, meist aus Boers 
gebildet. Als Hülfstruppen begleiteten den 
Zug außerdem noch 80 Boers, sowie etwa 
300 Damaras und 40 Bastards. Der Schieß- 
und Mundvorrath wurde auf 25 Ochsenwagen 
und durch Kameele befördert. 
Telegraphischen Nachrichten zufolge hatte 
die Abtheilung unter Arthur de Paiva am 
1. November d. J. ein Gefecht mit dem Feinde, 
welcher sie am Uebergang des Coquina-Flusses 
verhindern wollte. Am 4. November wurde 
die feindliche Befestigung eingenommen, wobei 
die Aufständischen beträchtliche Verluste erlitten. 
Dem aufständischen Häuptling wurde ein Ulti- 
matum für seine Uebergabe gestellt. 
Die Straße zwischen dem Hafenplatz Ben- 
guela und der im Inneren belegenen befestigten 
Station Caconda, an deren Herstellung seit 
längerer Zeit gearbeitet wurde, ist jetzt fertig 
geworden. Es hat bereits ein lebhafter Handels- 
verkehr auf diesem Wege begonnen; der Trans- 
port der Waaren erfolgt, zum ersten Mal in 
diesen Gegenden, mittelst der bekannten süd- 
afrikanischen Ochsenwagen, welche von den in 
jenen Theilen der Provinz Angola angesiedelten 
Boers gestellt werden. 
Bevölkerung der Insel Uauru. 
Nach einer im September d. J. vorge- 
nommenen Feststellung setzt sich die Bevölkerung 
der zum Schutzgebiete der Marschall-Inseln 
gehörigen Insel Nauru wie folgt zusammen: 
  
  
  
  
in Ganzen 
  
Männer 
Frauen 
Mädchen 
E 
J 
a 1 
i 
Eingeborene 
von Nauru 435 573 139 147 1294 
—7 3 4 
  
  
  
der Ocean-Insel. . — 1 3 
der Kingsmill-Gruppe 8 5 2 3. 
der Marschall-Gruppe — 11 
Manila .... 1j———1 
Europäer. 6 — — — 6 
B 
Zusammen ¶Wo doo tn i6s ide- 
l 
il 
18 
kämpfen hatte, geht aus den Worten hervor, 
  
  
K44 — 
* 
* **l. .. Ê 
...— 
    
IV. Titterar. Besprechungen. 
A. M. Mackay. Pioneer Missionary 
of the Church Missionary Seciety 
to Uganda. By his sister. London. 
1890. Hodder & Stoughton. 27. 
Paternoster Row. 
Am 8. Februar d. J. erlag in Ost-Afrika 
auf seiner Station am Südende des Viktoria= 
Nyanza-Sees Alexander M. Mackay, einer 
der aufopferndsten und von der Hoheit seines 
Berufes tief durchdrungener Missionar der 
englischen Kirchenmission. Das vorliegende 
Werk, welches von seiner Schwester heraus- 
gegeben ist, enthält die von ihm während seines 
langen Aufenthalts in Afrika nach der Heimath 
gerichteten Briefe nebst erläuternden Erklä- 
rungen. Eine Geschichte der Jugend Mackays 
ist dem Werke vorausgeschickt. 
Mackay ist im Oktober 1849 geboren. 
Er war von Beruf Ingenieur und ist als 
solcher auch in Deutschland, insbesondere in 
Berlin, thätig gewesen, wo er während einiger 
Zeit im Hause des Hofpredigers Baur lebte. 
Er war, wie seine Schwester bemerkt, stets 
ein Freund der Deutschen. Einem lange ge- 
hegten Wunsch entsprechend ging er Anfang 
1876 nach Ost-Afrika, woselbst er im April 
desselben Jahres anlangte und ohne Unter- 
brechung 14 Jahre zubrachte. Im Beginn seines 
Aufenthaltes war er mit dem Bau eines Weges 
von Saadani nach Magubika beschäftigt und 
sodam am Südende des Viktoria-Nyanza- 
Sees stationirt. Im November 1878 langte 
er in Uganda an, welches die Hauptstätte 
seiner Wirksamkeit war und welches er unter 
großen persönlichen Gefahren und mit zähester 
Ausdauer dem Christenthum zu erschließen 
suchte. Er lebte daselbst unter dem wankel- 
müthigen und grausamen Könige Mtesa (ge- 
storben Oktober 1884) und unter dessen früher 
christenfeindlichem Nachfolger Mwanga, welcher 
ihn im Juli 1887 zum Verlassen des Landes 
zwang. Während dieses langen Zeitraumes 
lernte er, wie wohl kaum ein Anderer, das 
Land kennen. 
Mit welchen Schwierigkeiten er schon in 
den ersten Jahren seines Aufenthaltes zu 
welche er über Uganda bereits im Jahre 
1880 schrieb: „Im Gegensatze zu Usagara, 
Usaramo, Ugogo und Uniamwesi herrscht in 
Uganda eine einzige Gewalt, absolut, aber 
doch mit gewissen Ideen von Rechtsgefühl 
und Streben nach Verbesserung. Der König 
muß das Beste von Allem haben und genießt
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.