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basbai, von wo aus die Mission weiter land-
einwärts vorzudringen beabsichtigt. Abgesehen
von Viktoria selbst hat dieselbe noch in Bon-
jongo und in Buea im Kamerungebirge festen
Fuß gefaßt. Letzterer Ort eignet sich wegen
seiner hohen und verhältnißmäßig gesunden
Lage besonders für ein Sanatorium. Nach
dem letzten Jahresbericht der Gesellschaft waren
im Kamerungebiet 8 europäische Missionare
nebst 2 weißen Frauen, von Eingeborenen
1 Pfarrer, 3 Katechisten, 4 Hülfslehrer und
2 Lehrerinnen thätig. Die Anzahl der Ge-
meinde-Mitglieder betrug Ende 1888 etwa 160.
In der Pflege der Mission befanden sich ferner
281 Heiden, davon 88 im Taupfunterricht.
Die Mittels chule besuchten 10 Personen, darunter
8 Heiden, die christliche Volksschule 11lchrist-
liche und 108 heidnische Knaben, sowie 9 christ-
liche Mädchen. Die Sonntagsschule wurde
insgesammt von 352 Personen besucht.
Der Jahresbericht der Gesellschaft erkennt
an, daß die Baptistenmission Erfolge erzielt
habe, beklagt jedoch deren mangelhafte Gemeinde-
zucht. Der Umstand, daß nicht alle Gemeinde-
glieder sich der strengeren Kirchenzucht der
Basler Missionare zu fügen bereit waren, hat
dazu geführt, daß sich an verschiedenen Orten
welche unter eingeborenen Lehrern fortbestehen.
In Groß-Batanga im südlichen Theile des
Schutzgebietes befindet sich eine schon vor
Jahren gegründete Zweig-Gemeinde der ameri-
kanisch-presbyterianischen Missions-Gesellschaft
(Presbyterian Board of Foreign Missions
in the United States of America). Dieselbe
untersteht der Hauptstation der amerikanischen
Presbyterianer in Gabun. Die Presbyterianer
beabsichtigen eine weitere Ausdehnung
Thätigkeit im deutschen Schutzgebiet.
Katholische Missionen.
Das Kamerungebiet gehört zum Apostolischen
ihrer
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selbständige Boptisten-Gemeinden gebildet haben, Alpenvereins“
IV. Tifterar. Besprechungen.
Die Fortsetzung des Weißbuches über
den Aufstand in Ost-Afrika, welche am
9. d. M. dem Bundesrath und Reichstag vor-
gelegt worden ist, enthält Berichte des Reichs-
kommissars Major Wissmann über die Ge-
fangennahme und Hinrichtung Buschiris, die
Operationen gegen Banaheri, den Zustand
der Stationen im Allgemeinen und die Wieder-
belebung des Handelsverkehrs. Es ist ferner
auszugsweise ausgenommen ein Bericht des
Korvettenkapitäns Valette über die Besetzung
von Küstenhäfen durch die Marine während
der Unternehmungen der Schutztruppe gegen
Banaheri, sowie über eine Rekognoszirungs-
fahrt nach Kilwa. Zwei Lelegramme beziehen
sich auf die Uebernahme Emin Paschas in
den auswärtigen Dienst des Reiches. Den
Schluß bildet die telegraphische Meldung der
Einnahme von Kilwa.
In Nr. 7 und 8 der „Mittheilungen
Deutschen und Oesterreichischen
vom 15. bezw. 30. April
des
1890 ist ein interessanter Artikel von L. Purt-
Vikariate Gabun, welches von der Nigermündung
bis zum Kap S. Katarina reicht und die ein-
geschlossenen deutschen, englischen und französischen
Besitzungen umfaßt. Das Apostolische Vikariat
Gabun hat seinen Sitz in St. Maria an der
Gabun-Bai und ist der Kongregation der Bäter
vom heiligen Geiste (Congrégation du St. Esprit
et de St. Coeur de Marie — sog. peres noirs,)
als Arbeitsfeld zugetheilt.
Katholische Missionsstationen bestehen bisher
im Kamerungebiete nicht.
(Fortsetzung folgt.)
deutscher und
scheller, dem Begleiter Dr. Hans Meyers
auf dessen dritter Kilimandscharo-Expedition,
über die Ersteigung des Kilimandscharo durch
die Genannten enthalten.
Am 3. September v. J. brach die Ex-
pedition Dr. Hans Meyers von Zanzibar
nach Mombassa auf und erreichte am 22. Sep-
tember Moschi im Dschagga-Lande, woselbst
einige Tage später bei Mareale, dem Häupt-
ling von Marangn, ein bleibendes Lager be-
zogen wurde. Nach einer am 3. Oktober aus-
geführten vorbereitenden Expedition wurde am
6. Oktober die Mittelspitze des Kibo (etwa
6000 m hoch) erklommen.
Um 10 Uhr 15 Min. betrat Dr. Meyer
als Erster diesen wahrscheinlich böchsten Punkt
afrikanischer Erde. Die im
Rucksacke verwahrte deutsche Flagge wurde auf
einem Eispickel aufgepflanzt und Dr. Meyer
benannte den Fels „Kaiser Wilhelm-Spitze“.
In der Zeit bis zum 22. Oktober wurden
mehrere Expeditionen auf den Mawensi, den
zweithöchsten Gipfel des Kilimandscharo, sowie
weitere Expeditionen zur näheren Erkundung
des Kibo unternommen. Daran schloß sich
eine zweiwöchentliche Reise durch das vorher
noch von keinem Europäer durchquerte Ugueno-
gebirge.
Die Schilderung des Herrn Purtscheller,
welche sich besonders auf die geologische Ge-