zügliche Pelze liefert insbesondere eine in allen
großen Flüssen des Landes gewöhnlich vor-
kommende Fischotter, deren Pelz an Weichheit
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und Schönheit jenem des Bibers gewiß nicht
nachsteht.
Ferner darf man die bunten Felle einiger
Affenarten nicht vergessen, wie z. B. des
colobus duercza, das gesprenkelte Fell einiger
Antilopen, wie des tragelaphus scriptus,
des alcelaphus bubalis, der Giraffen, des
Zebra und des la#npitus. Alle kann man
fast um nichts von den Eingebornen belommen
und zwar in einer Menge, um jeder Nachfrage
Genüge zu leisten.
Dazu süge man endlich noch die Schafpelze
und jenc der Ziegen mit ihrem langen Haare,
die von Msloga und vom Lande der Lur
kommen, Felle, die jenen der Angoragziege gleich-
kommen.
In den Strecken des Bahr-zel-Gazal ist der
Besitz einer Kuh schon seit langer Zeit etwas
Besonderes.
im U.eberflusse vorhanden, während auf dem
eigentlich so genannten äquatorialen Gebiete
die Bedingungen besser sind, da hier seit vier
Jahren die Streiszüge verhindert wurden, das
Rindvieh in Ueberfluß vorhanden ist und eine
rationelle Züchtung Quelle reichen Gewinnes
werden könnte.)
Aber im Osten und Südosten giebt es zwei
andere Thiere, deren wir hier gedenlen müssen
— den Esel und das Kameel.
In allen D
Bezirkes der Lango, der uns zugänglich ist,
von Alkara bis Turkani, werden die Esel in
Heerden gezogen, und Niemand deult daran,
sie zur Arbeit nubßbar zu machen, indem man
sich nur um die Milch lümmert. Der Csel
der Lango ist von mittlerer Höhe, hat weiße
Haarc an den Jußgelenlen und schwärzliche
Streifen an den Schultern. Er ist ziemlich
stark, und die Erfahrung hat gezeigt, daß er
viele Jahre aushält, wenn er gut behandelt
wird. In den Acquatorialprovinzen fängt man
jenzt hier und dort an, ihn zu züchten, treibt
Haudel damit und führt ihn in Bahr el-Gazal
ein, wo er seines geringen Preises halber leicht
Abnahme findet.
Elwas mehr gegen Norden der oben er-
wähnten Gebiete findet man das Kameel bei
den westlichen Galla. Es wird bisweilen in
Die von den Sklavenhändlern verwüsteten
Länder des Gazellenslusses wurden nenesteno durch
Gessi massenhaft mit Rindvieh versehen. Gessi hatte
bei Vertheilung desselben geeignete Vorkehrungen ge-
trossen, um dessen Nasse zu erhalten und zu eni-
wideln.
Ziegen und Schafe sind hier nicht
Dörfern jenes Theiles des weiten
bieten.
Heerden von fünfhundert bis sechshundert Stück
gehalten und nur wegen seiner Milch geschätzt;
im Uebrigen läßt man es in einem halbwilden
Zustande. Zwar sind die weiten Sandflächen
jenes Landes mit ihren spärlichen Wäldern
und ihren Brunnen mit salzigem Wasser zur
Züchtung des Kamcels überaus gceignet, aber
nur wenige dieser Thiere bewährten sich, wenn
wir sic nach Redschaf brachten, dort gut.
Seit langer Zeit habe ich immer wieder
darauf hingewiesen, wie vortheilhaft es wärec,
hier den zahmen Büffel einzuführen; aber
obwohl solche auf den Straßen von Chartum
herumlaufen, war es mir bisher nicht vergönnt,
einen in Besitz zu bekommen. Hier wären die
nöthigen Bedingungen ihres Fortkommens,
nämlich die Wärme, das Wasser, der Schlamm, die
bitteren Grassorten, so überreich vorhanden,
und die geringen Ansprüche des Büffels paßten
so sehr zu der Trägheit der Leute, daß dieser
Vierfüßler den Ochsen trefflich ersetzen würde,
der doch viel empfindlicher ist, während dann
die reichliche Milch der Weibchen die beste
Nahrung geben würde.
Während der Handel mit lebenden Thieren,
vornehmlich mit Vögeln, nach Europa an ein-
zelnen Orten der West= und Ostlüste Afrikas,
angesichts der günstigen Lage einen über-
raschenden Aufschwung genommen hat, hat
noch Niemand daran gedacht, ähnlichen Nutzen
aus unserem Lande, das doch so reich in diesem
Artitel ist, zu ziehen.
Wäre einmal die Schifffahrt in verständiger
Weise geregelt, so würde ein derartiger Handel
von hier nach Chartum und Berber und durch
die Wüste nach Snalin wenig Schwierigkeit
Die beständigen Nachfragen der siets
wachsenden zoologischen Gärten Europas würden
genügen, um diesem Handel Leben zu verleihen.
Cercalien werden in großem Maßstabe an-
gebaut: Durra (sorgum Fulgare), Telabun
(eleusine coracana), Dulon (penicillaria
Es wäre
Berechnung
diesen
SP.), Sesam (sesamum orientalc).
schwer, eine auch nur annähernde
der jährlichen Getreideproduktion in
Gegenden anzustellen. Wenn man aber bedenkt,
daß das Korn wenigstens bis zum zweiten
Grad nördlicher Breite die Grundlage der
Ernährung, ja ost sogar die einzige Ernährung
bildet, und wenn man die unendliche Masse
hinzufügt, die allenthalben zur Bereitung der
merissa, des Bieres der Eingebornen, ver-
wendet wird, so wird man sich eine ungefähre
Idec von der Masse des angebauten Kornes
machen können. Auch darf man jenen nicht
geringen Theil nicht vergessen, der von den
Myriaden von Bögeln und gefräßigen Vier-
süßlern verzehrt oder zerstört wird.