denen der erstere für Tanga bestimmt ist,
während die beiden letzteren nach ihrer An
lunst in Ost-Afrika ins Innere zu reisen ge-
denken, um etwa fünf Tagereisen von der
Küste die Missionsthätigteit zu beginnen.
Am 1. d. M. haben ferner noch zwei Diakonen
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von Hamburg aus die Reise nach Afrika an-
getreten.
Neben dieser Gesellschaft haben sich zwei
weitere deutsche Missionen entschlossen, am
Nordende des Nyassasees, im Anschluß an das
Missionsgebict der schottischen Freitirche, Nieder-
lassungen zu begründen. Es sind dies die
Brüdergemeinde und die Mission Berlin J.
Die Brüdergemeinde hat zunächst vier
Brüder berusen, welche unter Leitung des
bereits seit füuf Jahren am Nyassa thätigen
freischottischen Missionars Kroß ihr Werkt
beginnen werden. Berlin 1. sendet vier
Missionare und drei Handwerker unter der
Führung des erfahrenen Missions-Superinten=
denten Merensty. Für Ausrüstung, Reise,
Stationsanlage und Unterhalt für ein Jahr
hat die Brüdergemeinde 21 000 Mart,
Verlin 1. 33 700 Mark in Aussicht genommen.
Die katholische Sankt Benedillus Missions
gesellschaft, welche früher bekanntlich in Pugu,
jetzt in Dar-es- Salaam ihren Sitz hat, hat
leider wiederum einen schmerzlichen Verlust
zu beklagen gehabt. In seinem 30. Lebens-
jahrc ist daselbst der Pater Bonisacius
Fleschüß verstorben, welcher im November
1887 mit 11 Missionaren und Schwestern nach
der Ostlüste Afrilas auszog und die Missions=
station Pugu begründete. Der lette Vrief
des Heimgegangenen, welchen die katholische
Zeitschrift „Gott will es“ im Märzheft d. J.
zum Abdruck bringt, entwirst ein schönes
Bild von der Thätigkeit, welche I7. Bonisacius
in Dar-zes Salaam entwickelte und aus welcher
ihn der Tod so frühzeitig abberies. (Deutsches
Kolonialblal! 1891 S. 38 u. 39.)
Auch der apostolische Vilar des Tanganjila,
Bischos Bridoux, aus der Kongregation der
weißen Bäler (Deutsches Kolonialblatt 1891
. 38), ist im Oktober v. J. dem Fieber
erlegen.
Von der englischen Missionsstation Urambo
(London Missionary Society) wird mitgetheilt,
daß das Haus des Missionars Schaw und
seiner Frau ein Naub der Flammen geworden
ist. Beide wohnen in der Kirche, Ior. Wol-
sendale in seinem zelte.
VBischof Tucker von der Church Missionary
Society war Ende v. J. am Südufer des
Viltoria Nyanza angelangt und hatte die
Missionare Deeles und Dermott veranlaßt,
im Nassa eine Station zu begründen. Der
Bischof spricht in seinen Berichten seinen Dant
für das freundliche Entgegenlommen der
beutichmn Beamten aus, welche ihn auf dem
ganzen Wege von der Küste aus mit frischem
Fleisch versehen hätten. Auch hebt er hervor,
daß das Neisen und der Aufenthalt im Lande
jetzt viel billiger und müheloser geworden sei;
große Karawanen seien nicht mehr nöthig und
die Häuptlinge verlangten weder Zoll (HOongo)
noch Geschenle.
Von West Afrika ist zu berichten, daß
die zum Orden der Pallotiner gehörigen
Missionare, welche sich unter Führung des
Pater Vieter gegen Ende v. J. nach Kamerun
begeben hatten (S. 279 des vorigen Jahrganges),
nicht, wie ursprünglich beabsichtigt, bei den
Idia (Eden-) Fällen, sondern nahe der Mündung
des Sannaga Ilusses ihren Sitz genommen
haben.
Die neuesten Berichte der rheinischen
Missionare in Südwest Afrila enthalten
Mittheilungen von den Missionsstationen
Omarurn, Olahandja und Bethanien. Die
Station Lcetmannshoop im Groß Namaqua-
lande ist am 26. Ottober v. J. von einem
schweren Unglück betrossen worden. Durch
einen furchtbaren Wollenbruch wurde der Platz
so plötlich und so gewaltig überschwemmt, daß
der Missionar Fenuchel nur mit tnapper Noth
sich und seine Familie aus den Fluthen retten
konnte und mit ansehen mußte, wie eins seiner
Gebäude nach dem audern zusammenstürzte.
Die gauze Station mußte verlegt werden.
In Kaiser Wilhelms Land besibt die
rheinische Mission gegemwvärtig drei Stationen,
VBogadiim (bei Stephansort!, Siar (Insel im
Prinz Heinrichs Oafen) und die neuerdings
angelegte Station auf der Dampierinsel (vergl.
S. 109 und 278 des vorigen Jahrgangs).
In Bogadjim waren nach den leuten Berichten
die Missionare Eich, Scheidl und Dr. Fro-
benius, in Siar die Geschwister Bergmann
und Missionar Arss thätig.
Auf der Dampierinsel haben die Missio
nare Kunze, Klaus und Bösch die schon
erwähnte Slation angelegt, dieselbe liegt etwa
10 bis 50 m hoch auf dem am meisten nörd:
lich gelegenen Theil des etwa ein Drittel des
Seehasens umziehenden, gegen diesen ziemlich
steil absallenden Abhanges. Der Hasen ist un-
gefähr lreisrund und hat etwa 300 bis 100 m
im Durchmesser. Die Seeseite des Hasens ist
mit mehrsachen Reihen von Koralleurissen be-
sezt. Die O Sstseile desselben nimmt flaches
Userland ein, auf welchem das Dors Kulobob
liegt. Der Slalionsplatz, auf welchem ein
provisorisches Wohnhaus aus Bambus und
anderem Holz, ein Arbeiterhaus und Ställe