Gestaltung.
Dieselbe hat eine Größe von etwa 800 qkm.
Charakteristisch für diese Landschaft sind die
zahlreichen, auf einer den Meeresspiegel bis
1700 m überhöhenden Massenerhebung aufsge-
setzten Bergketten. Dieselben bestehen meist
aus Gneisschiefer und grobkörnigem Granit,
sind von geringer Breite, bis 35 km lang, bis
300 m hoch, steilgeböscht — viel Felshänge —
und mit Geröll bedeckt.
Boden und Bedeckung.
Der Boden ist meist steinig und mit dichter
Busch Savanne bestanden, die nach Osten an
Dichtigkeit zunimmt. Schöner Baumbestand —
vorzugsweise Akazien — ziert das sandige
Bett der größeren Wasseradern.
Wasserver hällnisse.
Fließende Gewässer sind nicht vorhanden.
Nur einige, wie der Swachaub und Knuisib,
führen Wasser in regenreichen Jahren für einige
Tage, längsteus eine Woche. Die steinige
Bodenbeschaffenheil, verbunden mit starkem Ge-
sälle, lätt das Wasser schnell absließen und in
den sandigen Theilen der Flußbeiten versickern.
Ohne zu große Mühe lann man hier Wasser
durch Graben sinden, besonders, wo Bettver
engungen sind oder steile Felswände dicht
an das Bett herantreten. Auch fehlt es nicht
an ossenem Wasser, welches an Stellen, wo
lein Sonnenzutritt ist, das Jahr über vorhält.
Heiße Quellen befinden sich in Klein und
Groß-Barmen, Windhoek und zwischen letzterem
Pla und Haris.
Wege.
Drei Hauptverkehrsstraßen
das Gebiet:
1. Walfischbay — Wilhelmsseste — Barmen
— Windhoel — Rehoboth;
führen
2. Walfischbay — Ganab —. Gurumanas
Rhoboth-
3. Otjimbingue — Haris — Rehoboth.
Die erstgenannte Fahrstraße verdient den
Vorzug.
Eine Herslellung neuer Wege ist leicht zu
bewerkstelligen.
Klima.
Das Klima
Tenerissas.
Die durch die geringe Bewöllung veran-
laßte starle Bodenerwärmung bei Tage und
schnelle Ausstrahlung zur Nacht ruft große
Temperaturdifferenzen hervor. Sie betragen
eilwa 20° C.
ist günstig. Es ähnelt dem
Bodens
durch
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Die Jahresertreme der Temperaturen
werden nach meiner Schätzung an der Küste
zwischen +— 3°% und — 35° C., im Gebirge
zwischen — 7° und + 32° C., auf dem
Platean zwischen + 5° und 35° C liegen.
Die Regen fallen in die Monate Oktober
bis März, gewöhnlich Nachmittags. Sie sind
meist von Gewittern mit starken Elcktrizitäts-
entladungen begleitet. Die fallende Regen-
menge ist naturgemäß am größten in der Ge-
birgelandschaft
Nach den Messungen des Missionars
mann betrug dieselbe für Rehoboth:
188½60/87: 216,5 mm,
887, 88: 213,2
1888.89: 116.1
1889/00: 217,9 (36 Regentage).
Während der Negenzeit herrschen den Tag
über öslliche Winde vor. In der übrigen geit
wechseln sie, Vormittags gewöhnlich aus Süd
west, Nachmittags aus Nordost.
He Sid-
Ackerbau.
Die ungünstige Vertheilung der an und
für sich schon sehr geringen jährlichen Regen-
menge schließt den lohnenden Betrieb von
Ackerbau aus. Nur in sehr bescheidenem Maße
lann solcher in Angriss genommen werden,
lnapp ausreichend, um den Hausbedarf zu
decken. Die bei Gartenanlagen von den Missio
naren gemachten Ersahrungen haben gelehrt,
daß man erst im zweiten Jahre nach gründ
licher Bearbeitung und Durchdüngung des
auf Erträge rechnen kaun. Auf den
meisten Plätzen wirten slörend auf das Gedeihen
der Pflanzen der große Salpeter-, Salz und
Thongehalt des Bodens.
Geeignete Stellen sindet man nur vereinzelt
in den Flußthälern, und hier vernichtet häufig
genug das Ablommen des Wassers die in den
Boden gesteckte Arbeit.
In dem Tsaobis-Thale bei Wilhelmsseste
ist Milte Juni laufenden Jahres durch einen
Landwirth der Schutztruppe ein Versuchs-
garten aulelegl worden, in welchem Dattel
palmen, Feigenbäume, Feigenkaltus, Wein,
Weizen, Mais, Haser, Kartosseln und dic ver
schiedensten Gemüscarten Anpflanzung gesunden
haben.
Viehzucht.
So wenig versprechend für den hiesigen
Ansiedler der Ackerbau ist, so günstig dagegen
gestalten sich für denselben die Resultate bei
rationeller Viehzucht.
Die Weideverhältnisse für Ninder, Schafe,
Ziegen und Pferde sind derart, daß sie zur
Ernährung einer unbegrenten Anzahl Thiere