zur Aufbewahrung von Korn und Mais, die
andere zur Wohnung dient. Drei Tagemärsche
nordwestlich von Ngiln liegt Ngaundere 1I
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welcher am Neujahrstage 1891 erreicht wurde
und womit der Anschluß an den siüdlichsten
von Flegel erreichten Punkt hergestellt war.
#micht zu verwechseln mit dem in Adamann
belegenen Ngaundere 1), dessen Häuptling n
mit Ngila im Kriege lag und die Station
bedrohte.
Ende September entschloß sich Lieutenant
Morgen auf Andringen Ngilas, mit 80
seiner Leute gegen Ngaundere 11 zu marschiren,
woselbst beide nach neuntägigem Marsche an-
langten und sich mit Rgute, dem älteren,
mächtigeren Bruder Ngilas, vereinigten.
gütlich schlichten zu können, mußte aber diesen
Versuch aufgeben, da er sofort bei der An
näherung aus dem starl beiestigten Dori min
einem Hagel von Pfeilen begrüßt wurde. Beim
Simm auf das Dorf siel ein Mann, 22 er
linen Verwundungen, Herr Weiler hatte eine
Wunde am Kopf, &
einen Pfeilschuß im linten Oberschentel. Wund
sieber und heftige Dysenterie entkräfteten den
Führer der Expedilion in hohem Grade und
in starl erschöpftem Zustande langte er am
15. Oktober wieder in Ngila an. Allein es
war ihm gelungen, die Ruhe und Ordumg im
Lande wieder herzustellen.
Da sein Befinden sich in den nächsten
Lagen besserte, so entschloß er sich zum Weiter-
marsch nach Nordosten und erreichte nach acht-
lügigem anstrengenden Marsche Joko, das ersie
Tibati-Dorf. Vier volle Wochen mußte er
hier auf freiem Felde bei stletig sließendem
Regen, leidend und zum Steleln abgemagert,
auf die Erlaubniß zum Eintrikt in das Land
Tibati warten. Erst am 23. November erhielt
er dieselbe und langte am 1. Dezember in dem
eiwa vier Tagereisen südwestlich von dem Orte
Tibati gelegenen Kriegslager (Sanserni) des
erst 20 Jahre allen Häuptlings an. Derselbe
empfing ihn ebenso wir die gesammte Bevölle-
lung überaus herzlich und freundlich. Leider
war Lieutenant Morgen hier Zeuge eines
lebhaften Stlavenhandels, welcher, falls ihm
nicht Einhalt gethan wird, geeignet ist, diesen
Theil des Kamerun-Hinterlandes nahezu zu
enwölkern. Allein einer der unterworfenen
Stämme hatte 500 Männer, Weiber und
Kinder als Tribut zu zahlen, von denen der
größte Theil für Jola und Sokoto bestimmt
war.
Am ersten Weihnachtsseiertage erfolgte der
Abmarsch von Sanserni—Tibati erst in östlicher,
dann in nordöstlicher und schließlich, nach Ueber-
JFreundlichstc ansgenommen wurde.
reise nach Kamerun ersolgte,
Lieutenam Morgen selbst
schreitung des Mbam, in nordwestlicher Rich-
tung nach Banjo, dem wohl bedeutendsten und
mächtigsten, starl besestigten Platze Adamanas,
Vertehrsader eine große
Lieutenant Morgen hatte ½5 den Streit Mar
Der Mbam-Fluß hatte an der überschrittenen
Stelle trotz des zur Zeit tiefsten Wasserstandes
noch eine : bis 1 Fuß tiese Fahrrinne und
soll nach Aussage der Eingeborenen noch weiter
hinauf für Boote und Kanves zu jeder Jahres-
zeit fahrbar sein. Diese Feststellung läßt für
diese ins Herz des Elsenbeinhandels führende
Zukunft erhoffen.
Von Banjo gelangte Lieutenant Morgen
über Gaschla nach Ibi, woselbst er von Herrn
Intosh, dem Chei des Benuê Terri-
toriums der Royal Niger Compagnie aufs
Die Rück
wie bereits be-
richtet, auf dem Benu# und Niger und dem-
nächst über Lagos.
Ein ausführlicher Bericht über die geu-
graphischen und ethnographischen Ergebnisse der
Morgenschen Expedition wird voraussichtlich
schon in unserem nächsten Hefte der „Mit-
theilungen von Forschungsreisenden und Ge
lehrten“ verösffentlicht werden. Das mil Aus
dauer und Glück durchgeführte Umernehmen
hat zur Ersorschung des noch fast unbelannten
südlichen Hinlerlandes von Kamerun in her
vorragendem Maßze beigetragen.
vereinigung der Rolonien Gabun und Congo
francais.
Durch ein Delret vom I1. Dezember 1888
waren die französische Kolonie Gabun und
das jranzösische Kongo-Gebiet vereinigt und
dem Generalkommissar in Libreville unterstellt
worden. Durch ein im „Journal Oliicicl--
vom 3. d. M. veröfsentlichtes Detret vom
½0. April d. J. ist nunmehr bestimm worden,
daß beide Gebielc, welche trotz ihrer administra
liven Vereinigung ihre frühere Bezeichnung bei-
behalten haten, in Zulunft nur die Bezeichnung
„Congo francais“ führen sollen.
Die randeserzeugnisse der Goldküsten Rolonie,
deren Gewinnung und verwertbung.
(Sortsetzung.)
Die Landeserzeugnisse lassen sich eintheilen
in: a) Brot und Nährfrüchte, b) Obst, Ch Handels-
produlte.
u. Brot= und Nährfrüchte.
Die am meisten lultivirte Frucht ist zweifel-
los Mais. Derselbe wird zu Beginn der