leiden hat. Tie Luft ist bedeutend trockener
als in Viltoria und Kamernn. Der Wind ist
selten starl, sehr selten ist es aber auch wind-
stül. Er weht den Tag über meist nach den
Bergen hin aus SW bis OSO, und zwar
beginnt er aus dieser Nichtung zu wehen kurz
nach Sonnenaufgang, bald früher, bald später,
je nachdem es klar oder bedeckt ist. Kurz nach
Sonnenuntergang schon weht er von den Vergen
hinob, aus NW bis NNO, die relative Feuchtig-
keit ist Morgens am geringsten, Mittags größer,
Abends am größten. Die lühlen Bergwinde
sind zugleich auch dic trockenen.
die Landeserzeugnisse der Goldküsten Rolonic,
deren Gewinnung und Verwertbung.
(FJortsetzung.)
Auf den Werth des Kautschuts als
Handelsgegenstand machte zuerst Alfred Mo
loney, der ehemalige Gonverneur der Kolonie
(jetzt Gonverneur in Lagos) im Jahre 1882
aufmerksam. Der Werth des gewonnenen
Kautschuls beläuft sich jetzt jährlich auf 30 000
bis 140 000 Pfd. Sterl. Die Bäume, welche
hauptsächlich Kantschuk liefern, sind die ver-
schedenen Arten der Landolphia, serner Uro-
sligma Vogelit und Tabernacmontani
Crassus.
Die Zubereitung des Kantschuts ist eine
sorglose. Gewöhnlich wird ein Durchnässungs-
versahren angewendet, aus welchem ein gering-
werthiger, feuchter und übelriechender Artikel. ..
erthiger, feuchter und übelriechender Artikel beute mehr liefern.
hervorgeht. Der Umstand, daß die schlechteren
Sonen des Kautschuks sich für viele Zwecke
besser eignen als die werthvolleren wird es
verhindern, daß der afrrilanische Gummi jemals
ganz außer Begehr kommen wird. Das Durch
nässungsverfahren bewirlt, daß der Kautschul
bei der Bearbeitung in Europa bedeutend an
Gewicht verliert,
noch weiter vermindern muß.
Die deutschen Händler in der Kolonie er-
zielen einen höheren Preis dadurch, daß sie
den Kautschut in kleine Stücke schneiden, ihn
zur Auspressung des nicht geronnenen Sastes
zwischen Walzen pressen, ihn waschen, um ihn
von fremden Bestandtheilen zu befsreien, ihn
dann nochmals walzen und endlich trocknen.
Dies Versahren ist zwar mühsam und Feit-
raubend, erhöht jedoch den Werih des Kaut
schuls um 50 pPCt.
Es sind verschiedene Systeme ausgestellt
worden, um ein besseres Produtt herzustellen.
Das einsachste Mittel ist, den Kautschul durch
Kochen an die Oberfläche des Milchsaftes zu
bringen, ihn dann in kleine Stücke — etwa
6 Zoll im Ouadrat und ½⅛ bis 1 Zoll dick —
zu schneiden, ihn vom Wasser zu befreien
mittels einer Handpresse und ihn dann voll-
ständig zu trockuen dadurch, daß man ihn der
Sonne ausset. Von so hergestelltem Gummi
wurde 1882 das Pfund mit 2 Schilling
11 Pence verlauft und würde wahrscheinlich
auch zur Zeit 11889) für 2 Schilling verlauft
werden, wo der Preis des gewöhnlichen Gummis
10 Pence beträgt.
Es wird empfohlen, den Milchsaft nach der
Einsammlung sobald als möglich zum Gerinnen
zu bringen, sonft tritt eine gersetzung ein, die
den Kautschul verändert. Der Gebrauch von
Salz und Alaun soll vermieden werden, da
dieselben dem Kautschut wegen der durch sie
bedingten Feuchtigleit schädlich sind. Eine be-
sondere Aufmerlsamleit muß aus ein gehöriges
Trocknen verwendet werden. Die Frage des
Trockneus scheint überhaupt viel mit der Onalität
des Gummis zu thun zu haben. Die Gering-
werthigkeit des afrikanischen Gummis gegenüber
dem Para (Gummi ist anscheinend hauptsächlich
dem Umstande zuzuschreiben, daß der erstere
in einem frischen Zustande in den Handel ge-
bracht wird.
Es ist zu befürchten, daß die jetzige Me-
thode der Einsammlmg des Milchsaftes durch
Abschneiden der Zweige (anstatt dieselben nur
anzuzapfen) zu einer frühzeitigen Erschöpfung
des Vorrathes führen wird. Die Einsammler
sind bereits gehwungen worden, sich beträchtlich
vom Mreer und den Häsen zu entsernen, da
die Wälder in der Nähe der Küsle keine Aus-
An Nuthölzern bieten die Wälder der
Kolonie einen unerschöpflichen Vorrath. Einige
von ihnen sind Luxushölzer und aus ihnen
werden an Ort und Stelle vorzügliche Haus-
was nalürlich seinen Werth
Wälder
geräthe hergestellt.
Die Versuche, Hölzer zu
exportiren, haben sich bisher als unvortheilhaft
erwiesen, da dieselben im Binnenlande ausge-
sucht wurden und auf dem Landwege trans-
portirt werden mußten. Es enthalten aber die
an den Ufern des Ankobra, des Prah,
Amissah, Ayinsu und Wolla Millionen Kubit-
fuß werthvollen Nußholzes, welches in einer
lurzen Entsernung vom Fluß geschlagen und
bis zur Mündung billigst geflößt werden könnte.
Faserstosse. Baumwolle wächst wild
in der Kolonic, sic wird jedoch, abgesehen von
dem Wolkta Distrilt, wo eine Pslanzung ange-
legt worden ist, gänzlich vernachlässigt. Die
erportirte Menge ist sehr gering. Diese wild-
wachsende Baumwolle scheint von brasilianischer
Onalität zu sein, von guter Farbe, aber lurzem
Stapel. Für eine Kultivation in großem Maß-
siabe würde sich die Einführung von egyp-