der Neger von Natur aus in Bezug auf seine
angestammten Lebensgewohnheiten ziemlich lon-
servativ ist, so bequemt er sich doch bei ver-
ständiger Behandlung den Gewohnheiten und
Gebräuchen des Weißen bald an. Man werfe
nur nicht bei den ersten mißlungenen Versuchen
die Flinte ins Korn und zweisle nicht gleich
an der Kulturfähigleit des Negers, wenn der-
selbe bei Ausführung ciner ihm übertragenen
Arbeit nicht gleich ein genügendes Geschick an
den Tag legt. Ein gewisser Grad von Aus-
dauer bei der Behandlung und Anleitung zur
Verrichlung von Arbeiten nach Gewohnheit des
Europäers ist allerdings erforderlich. Man
hüte sich indesß, mit Gewaltmaßregeln erreichen
zu wollen, was sich nur durch verständige
Behandlung durchführen läßt.
Hauptbedingung ist, sich in den einmal
gefaßten Entschließungen nie schwanlend zu
zeigen, dieselben vielmehr konsequent durchzu-
jführen. Wenn auch in einzelnen Fällen die
Bestrafung der schwarzen Arbeiter in Form
von Prügeln sich nicht immer umgehen läßt, so
ist dieser Methode im Großen und Ganzen
nicht das Wort zu reden, vielmehr dürften
sich Lohnabzüge, namentlich bei Faulheit und-
sonstigen an den Tag gelegten Untugenden,
durch welche der Dienstherr geschädigt wird,
als Bestrasung empfehlen, wodurch gleichzeitig
dem Arbeitgeber der durch die Nachlässigleit
des Arbeiters entstandene Schaden ersetzt wird.
Bei der Auswahl von Ländereien für
Plantagenzwecke sieht die Bedingung eines mit
möglichst wenigen Transportkosten zu erreichen:
den Absatzplatzes an der Spitze. Diesen Grund-
satz für das Togo-Gebiet angewandt, so würde
allerdings vor der Hand die Wahl, und zwar
so lange es im Innern des Landes an zweck-
entsprechenden Verkehrswegen und Trausport=
mitteln fehlt, auf Gelände unmittelbar an der
Küste sallen müssen, da die Seeschisse, die ein-
zigen Transportmittel nach Europa, als dem
Absatzmarkt im weiteren Sinne, bieten. Da
indeß die Sandböden der Nehrung, wie gesagt,
für den Ackerbau nur im begrenzten Maße in
Frage kommen können, so dürsten im Großen
und Ganzen doch die etwas weiter, etwa ein
bis zwei Tagereisen im Innern des Landes
gelegenen fruchtbaren, humusreichen Gelände
ins Auge zu sassen sein. Es ist dies ja auch
keine Entsernung, welche den Transport der
Produkte bezw. den Verkehr zur Küste wesent-
lich erschwert; namentlich da es sich nicht um
Fortschaffung von Landesprodukten in Form
von Getreide rc., also großer Mengen, sondern
um Plantagenerzeugnisse, wie Tabal, Baum-
wolle, Kaffee 2c. handelt, welche im Vergleich
zu ihrem Werth weniger ins Gewicht fallen.
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zurückzuführen, welche seit undenklicher
Wenn auch die Verhältnisse des Landes
in gesundheitlicher Beziehung derart sind, daß
sie den Aufenthalt des Europêers in demselben
gestatten,
so wäre die Auserachtlassung der
Maßregeln, welche dazu angethan sind, die
Ursachen von Krankheiten so viel wie möglich
von sich fern zu halten, ein nicht zu verzeihen-
der Fehler. Von diesem Gesichtspunlte aus
hat die Wahl für die Sielle zur Anlage der
Niederlassung zu erfolgen: denn gerade das
Urbarmachen des Bodens bewirkt das Auf-
treten des Tropensiebers ganz besonders; das-
selbe ist auf das Vorhandensein von Pilskeimen
Zeit in
der Erde geruht haben, jetzt aber durch Auf-
wühlen des Bodens als Erzeuger des Tropen-
fiebers auftreten.
Herabgemindert wird die Gefährlichleit
dieser Pilzleime durch eine Wohnung auf einer
dem Winde zugänglichen Anhöhe.
(Schluß folgt.)
von der Station Bismarckburg (Togo).
Der gegenwärtige Leiter der Station Bis-
marckburg im Hinterlande des Togo-Gebietes
Ir. Büttner hat neben vielfachen lleineren
Ausflügen in die Umgegend der Station in
der Zeit vom 12. Mai bis 2. Juni d. J. eine
Reise nach der nordöstlich gelegenen Landschaft
Tschautio unternommen, mit deren Häuplling
Jabo Bulari der verstorbene Stabsarzt
Dr. Wolf auf seiner letzten Reise in nähere
Beziehungen getreien war. Der interessante
NReisebericht wird in dem nächsten Hefte der
„Miltheilungen von Forschungsreisenden und
Gelehrten aus den deutschen Schutzgebielen"“
zur Verössentlichung gelangen.
Station Moansa.
Den letzten aus Bukoba am Viltoria Nyanga
eingetrossenen Berichten zusolge ist, hauptsächlich
mit Nücksicht auf den zu erwarlenden Dampfer,
eine Station in Moansa errichtet und dem
Feldwebel Hossmann unterstellt worden.
von den Missionen in den Schutzgebieten.
1. Ost-Afrika.
Die bereits früher erwähnte Expedition der
evangelischen Brüdergemeinde für den Nyassa-
See hat sich, nachdem sie am 16. April Neapel