Auf allen Seiten in dem mich umgebenden
Gestrüpp waren Wahehegruppen sichtbar, welche
durch unsere Kugeln verscheucht wurden. Die
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Wahehe hatten ringsumher das dichte, eben
nicht hohe Gras in Brand gesteckt. Die
Flammen wurden uns durch heftigen Wind
näher gebracht und gestalteten unsere Lage zu
einer recht bedenklichen. Unsere Verwundeten
waren dem Flammentode preisgegeben. Um
9 Uhr Vormittags wurde Sergeant Thiede-
mann, mit einem schweren
Unterleibe und durch
herbeigeschafft. Wir legten ihm einen Noth
verband an und betteten ihn in einem zelt,
auch wurden nach Möglichleit unsere schwarzen
Verwundeten verbunden.
Auf mein fortgesetztes Signalblasen hatten
sich bis 4 Uhr Nachmitlags elwa 60 Soldaten
und 70 Träger eingefunden. Da mein Rück-
zug immer gesährdeter werden mußte, je mehr
die von der Verfolgung zurücklehrenden Feinde
sich zu sammeln begannen, marschirte ich in
eine über unser am Tage vorher aufgeschlagenes
Lager hinausliegende Tembe, nahe am Wasser,
und befestigte mich hier.
Noch immer war ich der Ansicht, hier in
der Nähe (1 Stunde) des Gesechts eldes au#
der einzigen Rückzugslinie mit meinem end
gültigen Abmarsch warten zu sollen, obgleich
mir meine beiden schwarzen Ossiziere Murgan
und Gaber Effendi riethen, sobald als
möglich abzumarschiren. Es gab doch noch
eine Möglichleit, daß sich lleine Abtheilungen
und vereinzelte Europäcr im Busch versieckt
hielten, denen nur mit meiner Hülse ein Ent-
lommen möglich gewesen wäre.
Ich beschloß demgemäß, den nächsten Tag,
den 18. August, noch hier auszuhalten.
Die Wahehe grissen mich weder in der
Nacht noch am solgenden Tage an, sondern
zogen sich in größeren Massen seitlich in der
Nichtlung auf Mage vorbei.
Es erschien mir nunmehr bedenllich, auf
dem alten Wege über Mage abzumarschiren,
und ich beschloß, über das steile Gebirge im
Südosten von Lula auf den Ulosc, und längs
dieses den Ruaha erreichend, abzuziehen. Auf
diesem Wege durste ich nach Aussage eines
angeblich ortslundigen Führers hossen, auf leine
seindliche Bevöllerung zu sloßen.
Nach diesem Plaue brach ich am 18. August
um 9 Uhr Abends auf, marschirte vielsach des
Nachts und ohne Weg durch die Wildniß,
überschritt am 27. August, 1 Uhr 30 Minnten
Vormittags, den Ruaha ungesähr hart nörd-
lich der Mwega-Mündung, nachdem ich muth=
maßlich Ilula und Mdene passirt hatte.
Brandwunden verlenzt,
Spcerstiche im
Da der Marsch meiner Karawane ziemlich
wenig bekannt wurde und ich fast stets wegen
meiner Nachtmärsche und Geschwindigkeil über-
raschend auftrat, wurde ich von der uns wenig
freundlich gesiunten Bevölkerung wenig gestört
und erreichte am 29. August, Nachmittags um
3 Uhr, den Mjombo-Fluß, wo ich von der
Bevölkerung freundlich empfangen wurde. Nach
Aussage von Einwohnern sind gestern hier
13 Soldaten von uns durchgekommen und nach
Kondoa weitergegangen.
Ich marschire morgen nach Kondoa, ver-
bleibe dort so lange, bis ich die in Mpapwa
liegenden, für die Karawane bestimmten Lasten
Efssendi,
berangehalt habe, und breche dann nach Dar-
Salam auf.
Ueber den Verbleib der Europäcr vermag
ich Folgendes zu berichten: Unteroffizier
Thiedemann erlag seinen schweren Ver-
letzungen in der Nachl vom 17. zum 18. und
murde in der Tembe, der Sicht der uns siets
umspähenden Wahehe entzogen, begraben.
Nach Aussage einiger Schwarzen, welche
sich bei Beginn des Ueberfalls in der Nähe
des Kommandeurs befanden, soll derselbe,
sowic I)#r. Buschow und Lientenant v. Pirch,
noch auf den Cseln sitzend, durch viele Speer-
stiche niedergemacht worden sein.
Von den übrigen Europäern ist mit ab-
soluter Beslimmtheit nichts zu sagen; doch
lommen die Aussagen der wenigen, aus dem
vorderen Gesecht Entlommenen dahin überein,
daß sic sämmtlich den Tod gefunden haben.
Bei mir befinden sich: Lientenant v. Heyde-
breck, dessen Wunden sast geheilt, Feldwebel
Kay und Unterossizier Wutzer, Murgan
Gaber Effendi und 62 Soldalen,
von denen 11 verwundet, 7/1 Träger, von
denen 7 verwundet: außerdem 1 Esel, einige
Lasien. Unser Verlust belänft sich auf
10 Europäer (1 Offiziere, 6 Unteroffiziere)!,
eltwa 250 Soldaten, ebensoviel Gewehre und
:3 Geschütze, 23 Esel und 96 Träger und den
Haupttheil unseres Gepäcks.
Die Anzahl unserer Angreiser dürfte mit
3000 nicht zu hoch geschätzt sein, wovon
vielleicht 700 gelödtct worden sind. Ihr
Häuptling Kuawa und Führer Marawatn
sind gefallen.
Nur dem Umstande der Führerlosigleit
unserer Feindc schreibe ich unser glückliches
Enttommen zu. Eure Enzellenz bitte ich ganz
gehorsamst, im Falle bereits die irrthümliche
Nachricht vom Tode der gerettelen Europäer
die Küste verlassen haben sollte, hochgeneigtest