bestehen für Kaffee und Tabak. Nach Klasse 9
und 206 des Zolltarifs beträgt der Zoll auf
Kassee in der Beere oder enthülst:
das Kilogr.
Provinzen
anderer Provenienz
herstammend aus den überseeischen
80 Roeis
. 150 =
Kaffce, gebraunt, gemahlen und Surrogale
einschl. Cichorie, unterliegen ohne NRücksicht
auf die Herkunft nach Nr. 207 einem Zoll
von 240 Néis das Kilogramm. Die Einfuhr
von Tabak aus den Kolonien ist wie die alles
übrigen Tabaks den Pächtern des Monopols
vorbehalten.
Aus der Ausstellung der überhaupt (d. h.
ohne Unterschied der Herkunft) vom Eingangs-
zoll befreiten oder nur einer Hasen= und
Varren-Abgabe von 2 pCt. vom Werth unter-
worfenen Artikel (Tarif B) sind folgende
Kolonialerzeugnisse anzuführen:
Baumwolle mit den Kernen oder unverarbeitet.
Holz, unverarbeitet oder in Tafeln für Kunst-
tischlerei.
Erze und sonstige Mineralien.
Harze, Gummi und Gummiharze.
Vegetabilische Oele, Fette.
Kautschuk und Guttapercha.
Oelsämereien.
Farbstosse und Farbwaaren.
Reisebriefe aus Ost-Afrika.
(Fortsetzung.)
Mlalo in den Usambara-Bergen,
den 4. Juli 1891.
Mein letzter Brief ist in Jassini an der
deutsch-englischen Grenze geschrieben. Seitdem
bin ich am ganzen Lauf des Umba-Flusses
entlang marschirt und habe durch genaue
Routenaufnahmen feststellen können, daß der
Fluß bedeutend mehr Krümmungen nach
Norden zu macht, als bisher bekannt war.
Die Fruchtbarkeit und Schönheit des unteren
Uferlandes ist sehr groß. Die Bevölkerung ist
schen und durch die Naubzüge der Massais
ängstlich gemacht. Drei Tage von der Küste
hören am Flusse die Dörfer auf. Wir zogen,
nachdem ich durch Anlauf von 10 Lasien Reis
und drei Ochsen die Verpflegung sicher gestellt
hatte, in fünf Tagen bis hierher in die Berge.
Die Lager wurden immer am Fluß auf-
geschlagen, der in seinem Mittellaufe Katarakten
und Schnellen bildet.
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Die Sieppe ist von Elephantenfährlen und
solchen von Antilopen ganz durchfurcht, und im
Fluß sind die Krokodile zahlreich.
Auf Wegen sind wir bisher kaum marschirt.
Unser Führer hatte nicht einmal eine Ahnung
von der Lage unseres Zielpunktes, und so war
ich genöthigt, drei Tage lang Schritt für
Schritt mit Beilen den Weg für die Träger
durch das Gestrüpp durchzuhanen. Am letzten
Tage ging auch das Wasser aus und wir
mußten 10 Stunden stark marschiren, um
welches zu erreichen. Die Träger überstanden
den Steppenmarsch gut, nur an den Somali-
Soldaten muß fortwährend herumkurirt werden.
Trotzdem sind sie kaum zu entbehren, denn
man kann sich unbedingt auf sie verlassen. Sie
besorgen das Aufschlagen der Zelte, ordnen die
Lasten, treiben das Vieh, stellen meinen photo-
graphischen Apparat auf c., letzteren benutze
ich, so oft es geht, doch ist der Himmel meist
bedeckt und das Wetter trübe.
Aus der Steppe sind wir jetzt in das
Gebirge gelangt, und beide überrascht von der
Schönheit der Landschaft Nord-Usambara.
Gutes Weideland und Anpflanzungen aller Art
wechseln sich ab. Das Land ist jedenfalls
gesund, denn Mlalo z. B. liegt 1100 m hoch.
Der Geldverkehr ist hier bereits eingebürgert;
Pesas und Rupien sind den Eingeborenen be-
kannt.
Lager am Töue-Bach, Usambara-Berge,
den 6. Juli 1891.
Nach einem Ruhetag in Mlalo, wo ich für
8 Tage Tuch als Tauschmiltel an meine Leute
vertheilen ließ, sind wir an den Nordrand der
Berge weitermarschirt. Die Schönheiten des
Landes traten noch mehr hervor. Die Aehulich-
keit mit dem Schwarzwald ist stellenweise auf-
sallend. Für Naturforscher ist hier ein weites
Feld; besonders jeder Schmetterlingssammler
würde vor Entzücken außer sich gerathen.
Lebensmillel findet man in Usambara die Hülle
und Fülle. Unser Koch verstand es, aus
Bananen, Kürbis, Yamwurzeln u. s. w. sehr
schmackhafte Gerichte zuzubereiten.
Um noch einige Worte über die Einwohner
von Usambara, die Waschamba, zu sagen, so
ist der allgemeine Eindruck sehr gut; die
Männer sind freundlich, nicht schen, ihr Gesichts-
schnitt ist eher kankasisch als negerartig, die
Weiber dagegen sind äußerst häßlich. Eine
längere Beschreibuig ist hier nicht am Plae.
Das Volk von Usambara ist durch die ein-
gehenden Schilderungen Dr. Baumannus und
Anderer genügend bekannt.