1875—1886. Dritter Band (1882 bis
1886). Nach seinen Tagebüchern be-
arbeitet und herausgegeben von dem
Reisenden. — Wien und Olmütz. Ed.
Hölzel, 1791. Mit 47 Vollbildern,
130 Illustrationen und 10 Karten.
Das große Werk des Dr. Junker über
seine siebenjährigen Forschungsreisen in Cen-
tralafrika liegt jetzt abgeschlossen vor uns. Wir
haben den Inhalt der ersten beiden Bände schon
früher (Jahrgang 1891, S. 72) besprochen.
Der dritte Band läßt sich in zwei Theile
scheiden, von denen der erste die Fortsetzung
der Reisen in den Niam-Niam-Ländern und
den Aufenthalt in seiner Centralstation bei dem
Häuptling Semio behandelt. Nach Süden
drang er bis zum Nopoko, einem Nebenflusse
des Aruwini vor und drang in den großen
Wald ein, welchen später Stanley auf seinem
Zuge zu Emin Pascha durchquerte; Junker
lam schon damals mit dem Zwergvolke der
Akka oder Tilli-Tilki in Berührung und giebt
eine eingehende Beschreibung derselben.
Wichtigkeit für jeden Forschungsreisenden sind
die eingehenden Mittheilungen, welche der er-
fahrene Geograph auf S. 303 ff. über die
Mcthode seiner Routenaufnahmen und karto-
graphischen Arbeiten unter Beigabe mehrerer
Faksimile macht. — Der zweite Theil enthält
die Schilderung des Zusammentreffens mit
Emin Pascha, des Aufenthaltes in Lado und
den südlich gelegenen Gebieten sowie der Rück-
reise durch Uganda und unsere Interessensphäre
nach der Ostküste. Zusammen mit dem Gon-
verneur der Aequatorialprovinz harrte er von
Tag zu Tag des Eintreffens des Regierungs-
dampfers, welcher die langersehnten Provisionen
bringen sollte, empfing er die Trauerbotschaften
Von
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Dr. Wilh. Junker's Reisen in Afrika
von der Niederlage Hicks Paschas, vom Falle
der Mudirije Bar-el-Ghasal und von der Ein-
nahme Khartums. Anfang Januar 1886 trat
Junker die Rückreise über Unjoro und Uganda
an, welche damals im Kriege miteinander be-
griffen waren. Bei Mackay, dem leider zu
früh verstorbenen englischen Missionar und
Pionier in Uganda, erhielt er zum ersten
Mal wieder ausführliche Nachrichten über die
Ereignisse der letzten Jahre; das energische
Vorgehen der curopäischen Mächte an der Ost-
und Westküste tröstete ihn über die Mißer-
solge der Engländer im Sudau. Er fuhr dann
am Westufer des Viktoria-Sees entlang und
gelangte nach der katholischen Missionsstation
Ukumbi, um von dort die uns jetzt wohlbe-
kannte Ronte Tabora—Mpapua—Bagamoyo
einzuschlagen. Junker traf hier mit Tippo-
Tipp und dem Vertreter des Elfenbeinhauses
A. Meyer, H. Giesecke, zusammen, welcher
in unmittelbarer Nähe des Reisenden dem
Mordanschlag handelsneidischer Araber zum
Opfer fiel. Ende November 1886 erreichte
Dr. Junker Bagamoyo. Den Unterschied
zwischen den Ländern südlich vom Viktoria-
See und den Negerländern nördlich vom
Aequator schildert er wie folgt:
ier im Osten — freier Handel,
nur käuflicher Erwerb aller Dinge, kein Frohn-
dienst, Bezahlung der Träger; dort Mißachtung
des Eigenthums der Neger, gewaltsame Re-
quisition, Zwangsarbeit ohne Entschädigung,
Willkürherrschaft eines eigennützigen Beamten-
thums. Die Ansiedelungen in den ostafrika-
nischen Ländern machen denn auch in Bezug
auf ausgiebige Bebanung des Bodens den Ein-
druck geregelter Verhältnisse und sind auch
darin von den nördlichen Ländern verschieden.“
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