1867/68 gemacht worden sind.
hieran wird der Inhalt der bisherigen Auf-
sätze über Verbreitung und Zähmung des
afrikanischen Elephanten von
Reichard, Bolau, Armendi, Rohlfs, Menges
u. A. wiedergegeben und kritisirt.
113
Anknüpfend
Westendarp,
aus welchen die Sklaverei entsteht, scheidet der
Berichterstatter dieselbe in eine solche, die in
örtlichen Verhältnissen ihren Grund findet,
nämlich durch Geburt von Sllaveneltern, Ver-
urtheilung, Kriegsgefangenschaft, Schußzlosigkeit
Es folgt,
sodann eine eingehende Betrachtung der afri-
kanischen Aussuhrgebiete des Elfenbeins. Nach-
dem der Verfasser aus der Elfenbeineinfuhr
in England während der lezten 50 Jahre
den Schluß gezogen, daß allein um diese
Menge Zähne zu liefern 1½ Millionen Ele-
phanten hätten getödtet werden müssen, stellt er
die gewiß gerechtfertigte Ansicht auf, daß an
Stelle der systematischen Ausrottung um
augenblicklichen Vortheils willen die Zähmung
der nach dem klassischen Zeugnisse Brehms
so nützlichen Thiere gesetzt werden müsse. Die
Durchführung eines Versuches der Zähmung
nach dem durch Jahrtausende erprobten indischen
Muster wird zum Schlusse skizzirt und hierbei
hervorgehoben, wie die bestehenden Verhälknisse
die Deutschen in erster Linie darauf hinwiesen,
diesen Versuch unter Zuhülfenahme siamesischer
Elephanten, sei es in Deutsch-Adamaua in
Westafrika oder am Kilimandscharo, zu unter-
nehmen.
Deutscher Kolonialkalender für 1892.
4. Jahrgang. Herausgegeben von Gustav
Meinecke, Redakteur der „Deutschen Ko-
lonial -Zeitung“. Berlin. Verlag von
H. L. v. Trautvetter. Preis 2 Mk.
Der „Kolonialkalender“ für das laufende
Jahr bietet wiederum eine sorgfältig ergänzte
Uebersicht der kolonialen Behörden, der deutschen
kolonialen Gesellschaften und Unternehmungen,
sowie der hauptsächlichsten Ereignisse des ver-
gangenen Jahres auf kolonialem Gebiet. Er
kann als für den Handgebrauch besonders ge-
eignet jedem Interessenten empfohlen werden.
D’#clavage auZanguebar. Rapport
de Mgr. de Courmont à S. E. le
Cardinal-PDrélet de la Sacrc Con-
Frégation de la Propagande. (Ja-
oder Armuth bei den eingeborenen Stämmen
selbst entsteht, und eine solche, welche auf von
außen kommenden Gründen beruht. Unter
lehteren versteht er die durch das Bedürfniß
der muselmännischen Bevölkerung Arabiens,
Persiens, der Küste und Inseln Ostafrilas
hervorgerusene Sklaverei. Dieses Bedürsniß
gebe nicht uur zu einer Vermehrung der Ein-
geborenenkriege sondern vor allen Dingen zu
Sklavenjagden Veranlassung, und wenn auch
die Behandlung der Stlaven im Allgemeinen
eine mildere sei, als bei ihren schwarzen
Herren, so sei doch ihr Loos ein moralisch
viel schlimmeres. Sodann werden der Neger-
handel, wie er sich im Allgemeinen abspielt,
seine Quellen, Menschenraub und Menschen-
jagd, und seine Hülfsmittel, der Sklaventraus=
port, geschildert. Als Vermittler beim Handel
werden die Wangwana, als professionelle
Sklavenjäger die Masiti und Wahehe ge-
nannt. Nach einer Skizzirung der hiermit
verbundenen Greuel wird endlich die Frage
in Erwägung gezogen, weshalb dennoch
der Neger nicht den Europäer als seinen Be-
freier begrüße. Es beruhe dies zunächst
darauf, daß der Europäer vom Neger mehr
Arbeit verlange als der Araber, und der
Schwarze die ihm als Entgelt gebotene Zahlung
und bessere Nahrung, sowie auch die freie
Lebeusstellung nicht zu schäen wisse. Sodann
trete manchmal von Seiten der Europäer
schlechte Behandlung ein und die Araber
trügen das Ihrige dazu bei, daß die Europäcr
allgemein als grausame Tyrannen verschrieen
würden. Die Araber selbst behandelten die
gefangenen Sklaven in den Verkaufsdepots gut
nuarheft der „Annales Apostoliques de
la Congregation du St. Esprit ct du
St. Cocur de Marie“.)
Der Bericht giebt eine
Schilderung der auf die Stlaverei bezüg-
lichen Verhältnisse im Missionsgebiete der
Väter vom heiligen Geist, dem apostolischen
Vikariat Nord-Sansibar, welches auch den der
Insel gegenüberliegenden Theil der deutschen
Küste umfaßt. Von den Ursachen ausgehend,
interessante
und so erkläre sich die dem Verfasser auch
vom Gouverneur von Deutsch-Ostafrika ver-
schiedentlich bestätigte Thatsache, daß die
Sklaven nicht befreit sein wollten. Befragt,
ob sie geraubt seien oder wider ihren Willen
festgehalten würden, leugneten sie dieses und
machten so selbst die Unterdrückung der Sklaverei
immer schwieriger.
Politische Uebersichtskarte von Afrika.
Nach den neuesten Forschungen und Reise-
ergebnissen ergänzt und berichtigt von
H. Kiepert. Einzelausgabe aus dem Hand-
atlas über alle Theile der Erde; Neu-
bearbeitung von N. Kiepert. Preis