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Die Bezirkshauptleute und der Vorstand des Bezirks-Nebenamtes Pangani werden
Offiziere der Kaiserlichen Schutztruppe sein, denen je ein europäischer Unteroffizier bezw. Feld-
webel beigegeben ist. Von schwarzem Personal ist jedem Bezirk ein schwarzer Offizier als
Polizeimeister zugetheilt. Die Uniform der Polizeitruppe ist die der Kaiserlichen Schutztruppe
mit folgenden Abzeichen: auf dem linken Arm ein rothes P in weistem Felde, auf der Stirn
des Tarbusch ein messingener Adler und im eigentlichen Polizeidienst als direltes Dienst-
abzeichen eine rothe Schärpe von der rechten Schulier nach der linken Hüfte getragen.
Der Bezirkshauptmann und der ihm beigegebene europäische Unteroffizier sind zur
Uebernahme einer Zivilverwaltungsstelle abkommandirte Militärpersonen und scheiden in
disziplinarer Beziehung aus dem militärischen Befehlsbereich der Kaiserlichen Schutztruppe aus.
Die Offiziere unterstehen dem Ehrengericht der Schutztruppe. Die Bezirkshauptleute unterstehen
direkt dem Kaiserlichen Gonverneur und sind Befehlshaber der ihnen vom Gouverneur über-
antworteten Polizeitruppe ihres Bezirkes. Sie werden als solche die Disziplinarstrafgewalt eines
detachirten Kompagnieführers erhalten, der Vorsteher des Nebenamtes Pangani die eines deta-
chirten Lieulenants. Die detachirten Aerzte, wie z. B. in Tanga, haben keine eigene Disziplinar-
strasgewalt, sondern etwaige Straffälle sind dem Kommando der Schutztruppe vorzulegen.
Die Verwendung der Polizeitruppe im Bezirk geschicht nach eigenem Ermessen unter
Berücksichtigung der vom Kaiserlichen Gouverneur erlassenen Instruktionen. Die Verwaltung
geschieht in derselben Weise wie bisher von den Kompagnien; die Löhnungsverhältnisse der
Farbigen bearbeitet die bezügliche Bezirkskasse, die Gehälter des europäischen Personals die
Hauptkasse. Requisitionen an Uniformstücken, Wassen und Munition gehen unter Bei-
sügung des seiner Zeit vorgeschriebenen Schemas an den Kaiserlichen Gouverneur, der die-
selben zur direkten Erledigung und Absendung der bezüglichen Gegenstände dem Kommando
der Kaiserlichen Schutztruppe zustellt. Die Polizeitruppe jedes Distriktes wird als selbst-
ständige Abtheilung auch in Verwaltungsangelegenheiten betrachtet. Es ist daher von jeder
Abtheilung ein Kammer und Wassenbuch nach demselben Muster wie die der Kaiserlichen
Schutztruppe zu führen.
Kleinere Neparaturen an den Waffen werden durch den Büchsenmacher gelegentlich
seines Ausenthaltes dort an Ort und Stelle ausgeführt. Sind größere Reparaturen nöthig
oder erscheint die Waffe als unbrauchbar, so sind vorläufig neue Wassen zu requiriren, nach
deren Eingang dann die alten auf dem Instanzenwege dem Kommando der Kaiserlichen Schutz-
truppe zuzuführen sind. Die definitive Unbrauchbartkeitserklärung erfolgt durch die Waffen-
Reparatur- Kommission beim Kommando, die reparirten Waffen werden möglichst wieder
eingetauscht.
Bezüglich der militärischen Ausbildung der Polizeitruppe gelten die Bestimmungen für
die Kaiserliche Schutztruppe. Jeder VBezirkshauptmann ist für die militärische Ausbildung der
ihm unterstellten Polizeitruppe in allen militärischen Dienstzweigen verantwortlich. Als Ziel ist
sestzuhalten, daß die Mannschaften der Polizeitruppe jederzeit in den Rahmen der Schutz-
truppe als Kriegsfeldtruppc eingesügt werden können, ohne einer neuen Spezialausbildung zu
bedürfen. Der Kaiserliche Gouverneur wird sich durch eventuelle Entsendung eines Bevoll-
mächtigten von Zeit zu Zeit von dem guten Zustande der Polizeitruppe nach dieser Nichtung
hin die Ueberzeugung schaffen. Bei dieser Gelegenheit ist gleichzeitig eine Revision der Waffen
und Bekleidung vorzunehmen.
Die Forts und Kasernen werden als Gebäude von der Civilverwaltung übernommen
und werden dort in der Gebäude-Nachweisung nachgewiesen. Im Bedarfsfalle werden bestimmte
Kasernements der Kaiserlichen Schutztruppe als Wohnungen überwiesen. Die Positionsgeschütze
der Forts bleiben in der Verwaltung und der Oberaussicht der Kaiserlichen Schutztruppe; sie
werden aber der Bezirksverwaltung zur Benuhung für Exerzir= und Salntirzwecke übergeben.