Kaiserliche Gouverneur von Ostafrika augeordnet,
bei etwaigen Angaben die neuesie Kiepert'sche
Karte (3. Aufl. Verl. von D. Reimer) zur
Richtschnur zu nehmen, nicht verzeichnete
Ortschaften ꝛc. aber auf derselben
späterer Vervollständigung einzutragen.
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behufs
Be-
zeichnungen in der Landessprache, welche zwar
in Ostafrika jedem verständlich, in der Heimath
aber weniger bekannt sind, wie rugaruga,
wachenzi, msungn rc. nach Möglichkeit durch
deutsche zu ersctzen oder doch wenigstens durch
Beifügung solcher (in Klammern) zu erläutern.
verbot der viebausfuhr aus dem unter ver-
waltung der britisch-ostafrikanischen Gesellschaft
stebenden Gebiet.
Nach einer Bekanntmachung des englischen
diplomatischen Agenten und Generalkonsuls in
Sansibar vom 26. Februar d. J. ist in Wanga
und Lamu die Ninderpest wieder aufgetreten
und infolge dessen die Viehausfuhr aus den
Häsen des unter Verwaltung der britisch-
ostafrikanischen Gesellschaft stehenden Gebietes
von neuem untersagt worden.
vom deutschen Frauenverein.“")
In Ostafrika ist der Gesundheitszustand
der Schwestern ein guter. Die Schwester Lies
Bader ist daselbst angekommen, die Schwester
nach zweijährigem Aufenthalt zurückkehren.
In Neu-Guinea hat sich die Gesundheit
der Schwester Hedwig Saul erfreulicher-
weise gebessert.
zweier neuer Schwestern nach Friedrich-Wil-
helmshafen hat noch bis Ansang Mai ver-
schoben werden müssen, du die geeigneten Per-
guter Belohnung nichts
den brennendsten Hunger gestillt,
Kraft dafür einstellen.
sönlichkeiten noch nicht gesunden werden konnten.
Herr Premierlicutenant Morgen hat dem
Verein 2728 Mark für das Krankenhaus in
Kamerun überwiesen, welche Summe von Ein-
trittsgeldern bei den von ihm gehaltenen Vor-
trägen eingekommen war.
Landwirthschaftliche Station
im südwestafrikanischen Schutzgebiet.“)
Von der Versuchsstation des Landwirths
E. Hermann in Kubub liegen mehrere Be-
richte vor, denen wir Folgendes entnehmen:
Während seiner Reise nach Kapstadt hatte
Bermann in Kubub 14 Pferde, 65 Rinder,
ergl. D. Kol. Vl. 1892, S. 83.
*) dehl- D. Kol. Bl. 1891 S. 487.
üüberliesen.
54 Ziegen und sein leicht verschlossenes Haus
in der ausschließlichen Obhut von Hottentotten
zurückgelassen. Er fand die Thiere bis auf
einige zur Ernährung geschlachtete Hammel
vollzählig und in vorzüglichem Futterzustande
wieder vor. Von seinem Hause hatte der
Sturm einen Theil des Daches weggerissen.
Die Leute hatten das Dach, so gut sie konnten,
wiederhergestellt; von den unverschlossen auf-
bewahrten Sachen, wie Kleidungsstücken, Pa-
tronen, Eßwaaren, Tabak sehlte nichts. Weniger
lobenswerth als die Ehrlichkeit ist die Arbeiks-
lust der Eingeborenen, da sie von den ihnen
auigetragenen Arbeiten trotz des Versprechens
ausgeführt hatten.
Ueber die Arbeitsverhältnisse schreibt Hermann
weiter:
Ich habe durchaus leinen Mangel an
Arbeitern, im Gegentheil, es bieten sich mir
mehr Menschen an, als ich brauchen kann,
meist durch Hunger und das Verlangen nach
europäischen Kleidern getrieben. Die Menschen
verstehen aber gar keine Arbeit, es muß ihnen
jeder Handgriff gezeigt werden. Ist nun ein
Mann annähernd angelernt, so hat er inzwischen
hat Hemde,
Hose und Kopftuch verdient, und wird nun
entsetzlich jaul. Mit vollem Magen dentt er
mit Sehnsucht an die Zeit des süßen Nichts-
thuns. Schließlich muß ich ihn entlassen und
eine frische, noch hungrige, nackte und ungeübte
Doch dies bringt die
Lily Gräfin Pückler wird Mitte dieses Jahres Natur der Sache mit sich: es wäre wunderbar,
wenn es anders wärc.
elwa 5 PCt.
Dies bezieht sich jedoch nur auf wirkliche
Ausnahmen giebt es,
Die beabsichtigte Entsendug Arbeit; das Beaufsichtigen der Thiere ist den
Leuten eine bekanntere und geläufigere Sache,
man stößt dabei weit weniger auf Schwierig-
keiten. Immerwährende Kontrolc und Auf-
sicht ist aber auch hier nothwendig.
Es ist hier Landessitte, daß Schafe und
Ziegen von Kindern gehütet werden; so hakte
ich einige Schwierigkeiten, es durchzusetzen, daß
die zum Hüten gemietheten Männer selber mit
ins Feld gingen und nicht ihren Kindern dies
Die eingeborenen Schäfer sind noch
weit entfernt davon, es einem europäischen an
Lach seinem Wunsch im Werthe von 2
Liebe und Aufmerksamkeit für das ihnen an-
vertraute Vieh gleichzuthun; doch läßt sich er-
warten, daß durch geduldige Erziehung, stele
Aussicht und Auswahl der besseren Personen,
zuverlässige Schäfer herangezogen werden
können.
Verluste durch Diebstahl habe ich bis jetzt
nicht zu beklagen.
Ein Schäfer erhält für den Monat Waaren
Pfund