Full text: Deutsches Kolonialblatt. III. Jahrgang, 1892. (3)

an einen guten Promenadenweg zu stellenden 
Anforderungen entspricht. 
2. Theilweise nach Kewe — Assahnn (Noute 
Misahöhe) über die Orte Amutive (Klein Be)h, 
Aguewc, Towe, Badja. Derselbe ist bis 
Amutive 3 m breit und ebenfalls mit rother 
Lehmerde beworfen, von dort bis 10 km hinter 
Aguewo etwa 8 m breit gut ausgehauen und 
sorgfältig geebnet; von hier bis 15 km hinter 
Towe ist nichts geschehen, sodann wieder der 
Negerpfad bis kurz über Badja hinaus durch 
Aushauen verbreitert. Bis 3 km vor Kewe 
ist dann wieder nichts geschehen, und beginnt 
dann ein wirklich gut gebauter Weg, der 3 km 
hinter Assahun endigt. 
Der Strand von Lome ist mit einer festen, 
3 m breiten Promenade versehen, die ihrer 
Fertigstellung in nächster Zeit entgegengeht: 
außerdem wird begonnen, die Verbindungs- 
straße zwischen dem Lome — Nueppe= und 
Lome — Amntive-Wege, auf der der nicht 
unbedeutende Lome-Markt abgehalten wird, 
durch Bewerfen mit rother Erde festzumachen. 
B. Von Misahöhe aus führt ein gut 
gebauter Weg in Länge von etwa 7 bis 8 km 
über Jo bis zur Paßhöhe nach Agome— 
Tongbe. 
C. Von Bagida aus hat der Häuptling 
Gassu einen 3 m breiten und 5 km langen 
Weg von Bagida-Strand nach Bagidatown= 
bis zur Jable-Lagune gebaut, dessen Aus- 
führung eine zufriedenstellende genannt werden 
kann. 
Im Ausbau begrissen ist der 5 km 
lange Weg von Bagidatown nach der Sebbe- 
Lagune. 
. In Porto Seguro führt von der 
Lagune aus ein 2½ m breiter mit rother 
Lehmerde beworfener Promenadenweg in Länge 
von 1,5 km nach der See. 
E. In Klein Popo ist sowohl am Strande, 
wie an der Lagune ein 2½ m breiter fester 
Promenadenweg in der ganzen Länge Klein- 
Popos hergestellt, außerdem feste Verbindungs- 
wege zwischen Badschi und Dagbenn und 
über Atschido (Klein Popo — Sebbe) in 
Arbeit. 
In Sebbe befsindet sich ein fester etwa 
5 m breiter Weg zwischen der Wohnung des 
Sekretärs und dem Exerzirplatz, sodann hinter 
dem Kommissariat in einem nach demselben zu 
offenen Viereck seste, 4 m breite Wege in einer 
Gesammtlänge von 2 1½ km. 
Im Schutgebiet befinden sich zwei 
Reichspostagenturen, Klein Popo und Lome, 
wovon die erstere allerdings die weitaus be- 
deutendere ist, deren Geschäftsverkehr sich von 
262 — 
Jahr zu Jahr vergrößert und ein erfreuliches 
Zeichen für die gedeihliche Entwickelung des 
Handels und Verkehrs des Schutzgebiets ist. 
Die deutsche Post steht der Sicherheit, die 
sie bietet, sowie ihrer Promptheit und 
Schnelligkeit in der Beförderung der Post- 
sachen wegen in hohem Ansehen und ist 
der englischen, insbesondere aber der fran- 
zösischen weit voraus. Briefe aus dem 
französischen Schußgebiet und aus dem zum 
Königreich Dahome gehörenden Platz Weidah 
werden meistens erst in Klein Popo, wo, wie 
schon oben bemerkt, sich der Postverkehr des 
Schutgebiets in der Hauptsache konzentrirt, 
nicht im französischen Schutzgebiet, zur Weiter- 
beförderung abgegeben. 
An jedem Mittwoch und Sonnabend Mor- 
gens 8 Uhr wird ein uniformirker Postbote 
über Porto — Seguro — Bagida nach Lome, mit 
für die Küste und für die Ueberseepost via 
1 Quittah — Liverpool bestimmten Briefen abge- 
der in Lome Nachmittags 4 Uhr 
ferkigt, 
cintrifft. 
Die eiwa 10 km betragende Wegstrecke 
muß er also in 8 Stunden zurücklegen, eine 
in Anbetracht des tiefen und mahlenden Sandes. 
nicht zu verkennende Leistung. In Lome nimmt 
der Bote die dort eingetroffenen Postsachen 
in Empfang und trifft Donnerstags und Sonn- 
tags Nachmittag wieder in Klein Popo ein. 
Von Lome aus werden die Postsachen mittelst 
englischer Boten im Anschluß an die deutsche 
Post bis Accrah befördert. 
Nach dem französischen Agouc wird an 
jedem Dienstag und Donnerstag eine Post ab- 
gesertigt, die Anschluß über Land bis Porto 
Novo hat, außerdem sendet Agouc jeden 
Sonntag einen Postboten nach Klein Popo. 
Mit englischen Dampfern werden von 
Klein Popo aus nur selten Briese befördert, 
regelmäßig jedoch mit den dreimal im Monat 
anlaufenden Woermann-Dampfern und mit den 
französischen subventionirten, wenn durch die- 
selben Gelegenheit zu ausnahmsweise schneller 
Beförderung geboten wird. 
Der Station Misahöhe werden Briese 
durch zweimal im Monat, am 1. und 16. 
jeden Monats, gehende Kommissariats-Boten 
zugestellt, und wird beabsichtigt, die Verbindung 
auch auf die Missionsstationen Ho, Amedschowe, 
sowie die Forschungsstation Bismarcksburg aus- 
zudehnen. 
Der Geschäftsumfang der Postagenturen 
erstreckt sich neben gewöhnlichen und Einschreibe- 
briefsendungen, Postanweisungsverkehr auch auf 
Zeitungsbestellungen, leider noch immer nicht 
trotz allgemeiner Wünsche auf Werthbricf= und 
Werthpacketverkehr. Auch die Verlängerung 
 
	        
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