Wege über Waya und Ho zum Herzen des Ewe-
volkes ihre bestgeschulten Kräste dem mörderi-
schen Klima erlagen, Sie mußten nothgezwungen
nacheinem Heimstreben, welches Kranken Erholung
gewähren und einen Bruchtheil der Mitglieder
vor dem perniciösen Fieber zu sichern fähig war.
Dieses Ziel haben die Bremer wohl erreicht!
Das Plateau von Amedsowe ist durch seine
hohe Lage an sich schon gesund; die Gesund-
heitsverhältnisse werden zudem dadurch ver-
bessert, daß dieses Hochplateau von Hochwald
bestauden und umgeben ist, durch welchen na-
mentlich die von Süden kommende Luft gleich-
sam filtrirt wird, und außerdem ein naher,
kühler Gebirgsquell das reinste und beste Trink-
wasser liefert. Wenn so die Missionare ge-
schickt benußten, was die allgütige Natur ihnen
freigebig gewährte, haben sie außerdem ihre
Erfahrung mit Klugheit praktisch verwerthet,
indem sie in den Grenzen ihrer leider be-
schränkten Mittel alle Hülfsmittel der Technik
heranzogen, um das gleichzeitig gesundeste, aber
auch stolzeste Bauwerk des Togogebietes hier
aufzuführen, welches deshalb ein Muster für
alle neu zu errichtenden Massivbauten in den
Tropen zu nennen ist, weil man mit Glück
alle Nachtheile vermied, welche sich bei früheren
Bauten herausgestellt hatten. Herr M. Seeger
hat in diesem Bau der Mission und sich ein
bleibendes Deukmal gesetzt.
Da der ganze Bau grundsätlich mit thun-
lichst ausschließlicher Benutzung einheimischen
Materials durch eingeborene Handwerker und
Arbeiter von einem Missionar ausgeführt wurde,
liefert dieser Umstand den glänzendsten Beweis
dafür, daß die evangelischen Missionare die
Eingeborenen mit großem Erfolg zur Arbeit
gewöhnten und sich einen tüchtigen Stamm
erprobter Handwerker erzogen.
An der Einrichtung des Baues ist hervor-
zuheben, daß unter den Parterrewohnungen ein
Unterzug sich befindet, welcher die Luft unter
allen Fußböden streichen läßt, so daß diese —
sonst gefürchteten — Räume genau so gesund
sind, wie das erste Stockwerk.
Als Bauholz kam Odumholz zur Verwen-
dung, während das Dach mit Schindeln aus
Aframholz gedeckt wurde. Beide Holzarten
finden sich im nahen Hochwalde.
Am Fuße des Stationshügels führt ein
guter Promenademveg mit Ruhepläßen rings
um den Hicgel. «
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päischen Gemüse, Rosen und Nelken blühen
dort das ganze Jahr; Johannis= und Stachel-
beeren pflanzte man mit Erfolg an. Die
Kaffeeplantagen der Mission, eines eingewan-
derten Westindiers und einiger Eingeborenen
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versprechen gute Erträge. Die auf der Südseite
des Stationshauses angepflanzten Kokospalmen
gehen gut an.
Alles ist noch im Werden, aber vielver-
sprechend. Es steht zu erwarten, daß nunmehr
für die norddeutschen Missionare die Zeit der
schweren Noth und Opfer an zahlreichen
Menschenleben vorüber ist und ein neuer Ab-
schnitt erfolg= und segensreicher Arbeit beginnt,
welche sich stützt auf die bisher mit ausdauern-
der Zähigkeit und selbstverleugnender Geduld
in hartem Ringen gewonnene Bafis.
Das Nundpanorama, welches man vom
Stationshause aus genießt, ist überraschend
groshartig, da man, wie vom Brocken, nicht
allein das ganze Gebirge weithin überschaut,
sondern auch meilenweit die Ebene übersieht,
mithin einen Ueberblick über das ganze west-
liche Togogebiet gewinnt.
Die beste Aussicht bietet die Höhe des
Geyi, ½ Stunde westlich des Stationshauses.
Da sieht man nach Norden hinein in die
weite, wellige Ebene des Danyeflusses, welche
von Kpandn aus in östlicher und nordöstlicher
Richtung sich über Fodome weit hinauf bis
Aposso erstreckt. Die Gebirgsmassen im Norden
dieser Ebene bilden das Quellgebiet des Danye
und seiner Zuslüsse und sind nur zwei Tage-
reisen von Amedsowe entfernt; auch der Si
fließt in den Danye.
Deutlich erkennt man die charakteristischen
Konturen-des massigen Nkonyagebirges, welches
im Westen seinen Fuß in dem Wolta badet;
rechis reihen sich die blauen Berge des eisen-
reichen Sandrokofi an, zum Theil verdeckt durch
den Bogliberg, über welchen hinweg man wieder
die Danyeebene sieht und im sernen Nordosten
die Apossoberge zu schauen wähnt.
Im Westen ist der Blick begrenzt durch
die langgezogenen Linien eines Higellandes,
welches den Wolta zur Küste begleitet, und
durch welches er sich schlangengleich hindurch-
windet; die silberhell glänzende Oberfläche seines
NRiesenleibes wird da an zwei Stellen sichtbar,
wo die Higelzüge und steilen Flußufer dieselbe
nicht verdecken. Die Anfoiebene ist weithin
sichtbar, der Ort Tafi nimmt sich wie ein
großer Punkt aus.
Gegen Osten liegt die langgestreckte Wand
des Agugebirges, wie ein ungeheurer Koloß
plötzlich aus der Ebene heraustretend, in nicht
allzuweiter Ferne vor dem Auge; Station
Misahöhe ist nicht sichtbar, doch kann man die
südlich davon gelegenen kahlen Bergeshöhen
von Hanygbe sehen. «
BoInGeyiansnmßcinstChr-Horn-
berger das Land geschaut haben, um die noch