nelkendufstenden Mehlpulver als Parfüm ein-
gerieben hatten und eine derselben Pfeife
rauchte.
In Kame verließ ich das Schiff des Busches,
die Hängemattschaukel, und traf 71½ Uhr
Abends ohne Grippe wieder auf Misahöhe ein.
Ueber seine Expedition nach Risaki
hat Lieutenant v. Varnbüler") unter dem
23. März d. J. folgenden Bericht erstattet:
Am 21. Februar marschirte ich mit fünf
Europäern, 186 farbigen Soldaten und 172
Trägern von Daressalam ab und erreichte nach
achtstündigem Marsche, welcher in seinem letzten
Theile durch einen strömenden Gewitterregen
sehr erschwert wurde, Pugu. Die letzten Träger
trafen erst Abends mit Beginn der Dunkel-
heit ein.
Von Pugu ging ich über Kiserawa, woselbst
Nachtlager bezogen wurde, nach Kasi, dem Dorfe
des Jumbe Makombeka. Von hier aus schickte
ich Träger nach Daressalam, um die dort zu-
rückgelassenen Tuchlasten abzuholen, und be-
schloß inzwischen, in kleinen Tagemärschen
weiterzugehen, bis ich von denselben erreicht
werden würde. Mit zwei= bis dreistündigen
Tagesmärschen über Kola, Mtosa, Ulongoni
und Tschakhenge wurde am 29. Februar Msenga
erreicht. Obwohl ich täglich Boten voraus-
schickte, um den Einwohnern mittheilen zu lassen,
daß ich in friedlicher Absicht käme und nur
Nahrungsmittel von ihnen kaufen wolle, waren
die Dörfer doch meistens verlassen und aller
irgendwie werthvolle Besitz in Sicherheit ge-
bracht.
zurück. Die Ernährung der Expedition war
dadurch sehr erschwert, da die Einwohner meist
erst gegen Abend zurückkehrten und dann erst
mit dem Einkauf von Lebensmilteln begonnen
werden kounte, welche in den kleinen Dörfern
nur in geringer Menge vorhanden waren.
Gegen Eigenthumsverlebungen von Seiten
der Soldaten und Träger schritt ich von An-
*) Lieutenant Freiherr v. Varnbüler ist, wie
bereits früher mitgetheilt, am 10. April verstorben.
Sein Gesundheitszustand hatte schon seit dem 9. März
durch einen Hitschl 38— stark gelitten. Am 28. März
unternahm er mit Soldaten eine Straferpedilion
gegen zwei Häuptlinge, welche vor lurzer Zeit die
Masiti ins Land gerufen hatten. Etwa zwei
Tagereisen von Tun unguo, in dem Dorse Matumbo,
scheint ihn s Fieber erfaßt zu ben. Er
ließ sich in einer Hängematte nach der Mssions-
station Tununguo trage
Marsch am 10. April um 2 Uhr eintraf.
noch am selben Nachmittag um 5 uhr. versehen mit
den heiligen Sterbesakramenten. Die Beerdigung
fand auf dem Kirchhofe der Mission statt.
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fang an, wenn mir solche bekannt wurden, auf
das Strengste ein. Im Allgemeinen verhielten
sich diese auch ganz gut, doch waren es die
trotz meines ausdrücklichen Verbots in großem
Abstand hinter der Marschkolonne folgenden
Boys und Weiber der Soldaten, welche, sich
die Angst und Dummheit der Eingeborenen zu
Nutze machend, auf deren Kosten ein herrliches
Leben führten. So gelang es mir, bei einem
Gaug durchs Gelände in der Umgebung von
Tschakhenge in einem von den Eingeborenen
verlassenenen Dorfe ein ganzes Nest von Sol-
datenweibern und Boys auszuheben, welche es
sich in demselben bequem gemacht hatten. Das
auf dem Fuße folgende Strasgericht war von
guter Wirkung.
Am 1. März wurde in Msenga Nasttag
gemacht, um die Ankunft der Tuchlasten abzu-
Nur die Jumbes der Dörser blieben
n, wo er nach viertägigem
warten.
Tage ein.
Am nächsten Tage wurde nach 5½ stündi-
gem Marsche Dundangurn erreicht. Da zum
Uebersetzen über den Kingani nur drei Ein-
bäume zur Verfügung standen, setzte ich noch
an diesem Tage mit zwei Zügen der Kompagnie
und einem Theil der Träger über, um am
nächsten Tage weitermarschiren zu können. Das
Uebersetzen ging sehr langsam von Statten, da
in einem Einbaum immer nur drei bis vier
Mamn befördert werden konnten, auch war der
Fluß in Folge der vielen Regen in den letzten
Tagen stark angeschwollen und sehr reißend.
Erst mit einbrechender Dunkelheit waren die
beiden Züge und etwa 50 Träger übergesett,
und wurde mit diesen am anderen Flußuser
gelagert.
Das Uebersetzen von etwa 170 Mamn hatte
ungefähr fünf Stunden gedauert. Mit Tages-
anbruch folgte Lientenant Johannes mit
seinem Zuge und dem Rest der Träger.
Um 9 Uhr konnte ich mit der Kompagnie
weilermarschiren. Einen Europäer ließ ich bei
den Trägern zurück, um mit diesen zu folgen,
wenn das Uebersetzen beendigt wäre. Der
Marsch führte in der Kingani-Ebene durch
Graslandschaft bis Khese, welches um 4 Uhr
Nachmittags erreicht wurde. Ein wollenbruch-
artiger Regen, welcher des Abends hereinbrach,
machte den folgenden Soldaten und Trägern
den Weitermarsch unmöglich, so daß sie un-
terwegs lagern mustten. Erst am nächsten
Morgen trasen dieselben ein, und konnte an die-
sem Tage der Marsch nicht fortgesetzt werden.
Das Dorf Khese liegt am Geringeri-Bache,
welcher zwischen steilen Usern reißend dahin-
fließt. Am 5. März wurde der Marsch fort-
gesetzt. Das Passiren des Geringeri auf einem
schmalen, schlüpfrigen Baumstamme nahm drei
Dieselben trafen auch an diesem