Gebiet führte, das Dorf Dakaua. Der Weg
führt durch den Dutumibach, ein Dorf Dutumi,
wie ein solches in der Kiepert'schen Karte ver-
zeichnet ist, giebt es nicht. An der Uebergangs-
stelle befindet sich nur ein Lagerplatz.
Dakaua liegt am Ngasiflusse, welcher sehr
frisches und klares Wasser führt. Trotz dem
großen Reichthum der Gegend und obwohl
Dakaug ein sehr großes Dorf ist,
welches aus vielen zerstreut liegenden Theilen
besteht, erschien weder der Jumbe desselben,
Namens Korongo, noch brachten die Bewohner
Lebensmiktel. Ich ließ dem Jumbe sagen,
daß er bestraft werden würde, falls er mich
nicht in Kisaki besuche. Zu weiteren Maß-
regeln hatte ich an diesem Tage keine Zeit
mehr, da ich erst Abends in Dakaug eintraf
und der Jumbe entflohen war.
Von Mhunzi aus, welches Dorf ich am
nächsten Tage erreichte, leitete ich die ersten
Verhandlungen mit den Masitis ein. Ich
schickte Boten zu deren oberstem Häuptling
Mitikatika und ließ ihm mittheilen, daß ich in
seiner Nähe eine Boma bauen werde. Er solle
selbst nicht weglaufen und auch seinen Leuten
sagen, daß ihnen das Eutfliehen nur schaden
könne. Daraufhin sandte er mir Boten mit
Geschenken und ließ mir sagen, er werde nicht
sfortlaufen.
Bei meinem Eintreffen in Kisaki am 23. März
waren auch in der That die Bewohner zum
größlen Theil in ihren Döärfern.
seinen Bruder Kivign zu mir, wahrscheinlich
um erst einmal zu rekognosziren, am nächsten
Morgen aber erschienen sämmtliche Häuptlinge
bei mir; die größten derselben sind: Hongo,
Kamamka, Mkambi, Magunula, Kivigu.
Es wäre mir ein Leichtes gewesen, die An-
führer des Raubzuges von Kolero hier sofort
festzunehmen und ihre Dörfer niederzubrennen,
zumal da letztere in weiter offener Ebene liegen.
Aber ich hätte mir dadurch selbst am meisten
geschadet, denn die Eingeborenen wären dann
natürlich sofort alle entlaufen und die Folge
Mitikatika)
selbst schickte erst seinen Sohn Bomboma md
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davon wäre, daß ich keine Arbeiter und keine
Nahrungsmittel bekäme. Ungestraft werde ich
die Leute nicht lassen, dieselben müssen unter
allen Umständen die gestohlenen Leute zurück-
geben und für den angerichteten Schaden einen
angemessenen Ersaß leisten; ich hielte es
aber für falsch, hier gleich mit Feuer und
Schwert dreinzufahren, wo ich auf die Be-
wohner augewiesen bin, denn auf den Feldern
ist gegenwärtig nichts zu holen, und die Jagd
scheint mir hier auch nicht so gut zu sein, daß
man 200 Soldaten davon ernähren könnte.
Kisaki ist eigentlich kein Dorf, sondern cine
kleine Landschaft, bestehend aus vielen kleinen
Dörfern; alle liegen mitten zwischen Mais= und
Mtamafeldern, ohne von irgend einem natür-
lichen oder künstlichen Hinderniß umgeben zu
sein, in der Nähe des Mgeta, der ein trübes
Wasser führt.
Die Ebene von Kisaki ist von niedrigen
Bergen umzogen, nur nach Osten und Südosten
ist sie offen. Ob auf den Bergen ein geeig-
neter Platz für den Bau der Station sich fin-
den wird, ist mir fraglich, dieselben sind dicht
mit Urwald bestanden, auch soll es in denselben
nach den Aussagen der Eingeborenen kein Wasser
geben und schließlich sind dieselben von Kisaki
doch immerhin zwei bis drei Stunden entfernt,
mir scheint es aber wünschenswerth, den Mafiti-
Häuptlingen dicht auf dem Nacken zu sitzen.
Vorläufig habe ich hier Lager bezogen,
dieses lasse ich provisorisch befestigen und mache
von hier aus Streifzüge in die Umgegend, um
Land und Leute kennen zu lernen und danach
meine Entscheidung über den Bauplatz für die
Station zu treffen. Ich glaube kaum, daß
vor Ende der Regenzeit (Anfang Mai) mit dem
Bau wird begonnen werden können.
Der Marsch nach Kisaki hat über vier
Wochen gedauert. Die Gründe zu dieser langen
Marschdauer sind folgende:
1. Durch das Warten auf die zurückgebliebenen
Lasten wurden fünf Tage verloren.
2. Durch das Hochwasser des Kingani bei
Tunungno wurden acht Tage verloren.
. Durch Ueberschwemmung, Regen und da-
durch erschwerte Flußübergänge wurden
vier bis fünf Tage verloren.
Der Marsch könnte bei normalen Verhält-
nissen etwa solgendermaßen cingetheilt werden:
Pugu,
Kasi,
Mfosa,
Msenga,
Dundanguru,
Tag Flußübergang,
Tag Lager in der Steppe zwischen
Poli und Tununguo,
Tag Tununguo,
Tag Tulo,
Tag Dakaua,
Tag Kisaki.
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Wenn man einen Rasttag rechnet, lann also
Kisaki von einer Expedition in 12 Tagen er-
reicht werden.