kanischen Staaten und Kolonien ohne Unter-
schied der Rasse an:
1. Vorausbezahlung einer jährlichen Pacht
(duitrent) von # 3 für 1500 Morgen
und 4 sh. für jede weitere 100 Morgen
oder Theile hiervon.
Keine Farm darf 3000 Morgen über-
schreiten.
Edelsteine, Mineralien und Mineralöle,
sowie das Recht des Zugangs (with the
right ol ingress and egress) bleiben der
Gesellschaft vorbehalten.
.In gleicher Weise sind Reservatrechte der
Gesellschaft: Wege, Eisenbahnen und Tele-
graphen über das Land anzulegen, und
die Materialien zu diesem Zwecke ohne
Entschädigung zu entnehmen, ausgenom-
men, wenn Verbesserungen in Frage
kommen (except for improvements
actnally interfered with). In letzterem
Falle tritt eine Entschädigung nach Ab-
schätzung ein, welche, wenn erforderlich,
durch Schiedsrichterspruch festzusetzen ist.
. Die Gesellschaft behält sich ferner das
Recht vor, solche Ländereien wieder an
sich zu nehmen, welche für Minen oder
öffentliche Zwecke ersorderlich sein mögen.
Sie zahlt hierfür & 3 für den Morgen
und eine Entschädigung für Holz, Wasser
und Verbesserungen, wenn nöthig, nach
Schiedsrichterspruch.
.Zahlung der Gebühren für Vermessung
und Ertheilung des Titels.
6. Der Inhaber des Landes hat dieses
innerhalb fünf Monaten in Besitz zu
nehmen, von dem Tage an gerechnet, an
welchem ihm das Land von dem Ver-
walter (Administrator) zugesprochen wor-
ist, und in dem Besitze zu verbleiben oder
sich durch einen der Gesellschaft genehmen
Enropäer vertreten zu lassen.
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c0
Sel-
Ueber die Wirren in Uganda
sind nunmehr auch von unseren Grenzposten
am Viktoria Nyanza, die jenen Vorgängen als
unbetheiligte Zuschauer in nächster Nähe bei-
wohnten, Nachrichten eingetroffen. Sie bestätigen,
was darüber sonst schon bekannt geworden, daß
nämlich im Januar d. Is. ein offener Krieg
zwischen der katholischen und der evangelischen
Partei unter den Eingeborenen in Uganda
ausgebrochen ist, der zunächst mit der Ver-
treibung des zur katholischen Mission haltenden
Königs Muanga geführt hat. Die französischen
Missionare mit ihrem Bischof Hirth haben
sich in das Gebiet der deutschen Interessen-
313 —
sphäre zurückgezogen. Dort erst glaubten sie
sich vor ihren Verfolgern in Sicherheit.
Es liegt auf der Hand, daß durch diese
Ereignisse die kleine deutsche Station Bukoba
in die Wirren gewißermaßen mit hineingezogen
worden ist. Die geringste Zusälligkeit kann
den Kommandirenden dort in schwierige Lagen
bringen. Die Nuhe und Umsicht, die Lieute-
nant Langheld bisher bewiesen, und die ihm
ertheilten Instruktionen bürgen indessen dafür,
daß er auch im weiteren Verlauf der Angelegen-
heit das Richtige tressen wird.
Unter dem Lieutenant Langheld sleht in
Bukoba der Vizeseldwebel Kühne von der
Kaiserlichen Schutztruppe, der bereits im Herbst
v. Is. durch Verleihung des Militär- Ehren-
zeichens 2. Klasse für sein Verhalten in den
vorhergegangenen Kämpfen ausgezeichnet worden
ist. Diesen hatle ein schweres Angenübel ver-
anlaßt, Urlaub nach Uganda zu erbitten, um
den dortigen Arzt Dr. Wright zu Nathe zu
ziehen.
Auf seiner Reise dorthin ist er zwischen die
lämpsenden Parteien gerathen. Seiner Kalt-
blütigkeit und seinem Geschick in der Behand-
lung der Eingeborenen gelang es, nicht nur
das eigene Leben, sondern auch das mehrerer
MWeißen zu retten.
Wir lassen hier seinen Reisebericht in den
eigenen Worten des schlichten Mannes folgen.
„Bukoba, den 6. Februar 1892.
Am 24. Jannar d. Is. reiste ich in dem
Segelboot der englisch-ostafrikanischen Gesellschaft
mit Mr. Bagge'), sowie fünf Soldaten und
drei der Station Bukoba gehörigen Booten
von hier ab und errcichte gegen Abend den
Ort Katesi der Küste Kajosa.
Am 25. Januar Morgens bei gutem
Winde wurde die Fahrk fortgesetzt, und Nach-
mittags 4 Uhr der Ort Kakarnki, zu Kajosa
gehörig, erreicht. Die Eingeborenen wie auch
der Chef des Ortes begrüßten uns freundlichst
und brachlen Lebensmitlel in großer Menge.
Den ganzen Vormiltag des 26. Jannar lagen
schwere Gewitter über dem Nyanza, so daß
wir erst um 1 Uhr Mittags, doch bei gutem
Winde, weiter reisen konnten. Um 4 Uhr
Nachmiltags passirten wir die Kagera, welche
hier an der Mündung elwa 80 bis 100 m
breit ist, und erreichten gegen Abend den Ort
Sango (Buddu) wo übernachlet wurde. Den
nächsten Tag, am 27. Januar Morgens fuhren
wir weiler, konnten aber, ohne Wind rudernd,
nur den Ort Mbale (Buddu) um 6 Uhr
5) Ein englischer Missionar, der sich auf dem
Ruchwege vom südlichen Ufer des Sees nach Uganda
besand