Full text: Deutsches Kolonialblatt. III. Jahrgang, 1892. (3)

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so kann Land zu folgenden Preisen verkauft 
werden: 
aubaufähiges Land 
Weideland 
Land zu Handelszwecken 
ber acre 10 S. 
2s. 
oder zur Fischerei. 5 
Land zur Anpflanzung 
von Kokosbäumen -- s 
-c7( 
Ueber die Verpachtung von Land sind 
ebenfalls nähere Vorschriften ergangen. 
Ein erfolgreicher Anfang ist mit der 
Ordnung der Gerichtsbarkeit über die Einge- 
borenen gemacht worden. Eine Zusammenstellung 
möglichst einfacher, nur auf die Eingeborenen 
anwendbarer Rechtsregeln wurde verfaßt. Ferner 
sind Vorschristen über das Verfahren unter 
Heranziehung auch der Eingeborenen zu richter- 
lichen und Verwaltungs-Geschästen aufgestellt 
worden.?) # 
Auch als Polizisten und als Bootsmann- 
schaften konnten Eingeborene mit Erfolg ver- 
wendet werden. 
Der Werth der Einfuhr betrug 1888/89 
& 11108, 1889/90 F 16 104 und 1890/91 
2& 15530; der Werth der Ausfuhr 1888/89 
& 5943, 1889/90 6455 und 1890/71 
& 8134. Der Betrag des ausgeführten Goldes 
ist hierin nicht enthalten. Doch ist festgestellt, 
daß aus Britisch Neu-Guinea folgende Beträge 
an Gold in Cooktown eingeführt wurden: 
1888/89 F 14387, 1889/090 2Z 12440 und 
189091 & 8371. Die Ausbente der Gold- 
felder würde hiernach stetig zurückgegangen sein. 
Abgesehen von Gold sind Trepang und Kopra 
Hauptausfuhrartikel. Auf die, Anpflanzung von 
Kokospalmen wird seitens der Regierung be- 
sonderer Werth gelegt. Es sind bisher etwa 
15000 Bäumc neu gepflanzl worden. 
Die Anzahl der Bewohner von Britisch 
Neu-Guinca wird auf etwa 350000 geschätzt. 
Zur Erforschung des Gebietes in wisseuschaft- 
licher Hinsicht ist bereits viel geschehen. Leider 
sind die betreffenden Berichte diesmal nicht, 
wie früher, dem Report beigegeben. 
Ausfuhrzoll-Tarif für den Nongoslaat. 
Durch Dekret des Sonveräns des unab- 
häugigen Kongostaates vom 30. April d. J. ist 
der Ausfuhrzoll-Taris für das Kongogebiet 
mit den Vorschriften des Protokolls vom 
8. April d. J., beir. den Tarif der westlichen 
Zone des konventionellen Kongobeckens (D. Kol. 
Bl. 1892, S. 275), in Uebereinstimmung ge- 
  
*) Vergl. D. Kol. Vl. 1891, S. 380. 
  
bracht worden. Der Tarif der Ausfuhrzölle 
ist hiernach wie folgt festgesetzt: 
Erdnüsse. 1,35 Frcs. 
Kaffee 9,35 = 
Rother Kopal 8,25 -- 
Weißer Konn#a (heringerer . 
Qiata)...1,50- Ho 
Palmol .....2,75- 
Palmkerne . 1,40-Z 
Schm- 1,25 2 
Kautschuk 40,00 – 
in Stücken, Enden 2c. 100,00 = 
Elfenbein Zähne unter 6 kx 160,00 - 
Zähne über 6 kg 210,00 
Der Tag des Inkrafttretens des Tarifs 
wird durch den Generalgouverneur des Kongo- 
staates bestimmt. 
Ein neuer Taschenstlter. 
Seit einiger Zeit waren in Deutsch-Ost- 
afrika Versuche mit einem von Dr. H. Nordt- 
meyer in Breslau erfundenen Taschenfilter 
angestellt worden, wobei sich ergab, daß zur 
völligen Brauchbarkeit des Apparates noch die 
Beseitigung verschiedener Mängel erforderlich 
war. Nach einem amtlichen Gutachten des 
früheren Arztes der ostafrikanischen Schutz- 
truppe, Herru Stabsarztes Dr. Kohlstock in 
Berlin, sind jene Mängel neuerdings durch eine 
verbesserte Konstruktion des Filters völlig be- 
hoben worden. 
Der neue Filter, welcher in der Fabrik von 
Berkefeld in Celle angefsertigt und als 
Berkefeld-Filter oder auch als Armeefilter 111 
bezeichnet wird, liefert 1½ bis 2 Liler Wasser 
in der Minute. Sein Gewicht beträgt 1 Kilo, 
der Preis 30 Mark. Der filtrirende Cylinder, 
Filterkerze genannt, läßt sich leicht aus dem 
Apparat herausnehmen und durch Auskochen 
reinigen. Bei einer Expedition würde ein 
Filter für zehn Mann ausreichen. 
Für den Zeitraum eines Jahres würden 
zehn Reservesilterkerzen erforderlich sein. Preis 
einer Reservekerze 5 Mark 50 Pff. 
Um die Kerzen bequem auszukochen, dienen 
Sterilisationskästen, welche für eine Kerze Raum 
bieten. Preis 3 Mark 50 Pf. Zum Gebrauch 
auf Stationen eignen sich Filtertöpfe, welche 
sich an jede Wasserpumpc mit geeigucter Vor- 
richtung anschließen lassen. Ein Filtertopf mit 
nenn Filterkerzen, welcher 18 Liter Wasser in 
der Minute liesert, kostet 110 Mark (ohne 
Pumpe)h. 
Da die verbesserten Nordtmeyer-Berkefeld- 
Filter sich bisher als durchaus praktisch bewährt
	        
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