Ueber die verschiedenen Abladeplätze ist wie
solgt zu berichten:
Aegypten. Der Sudan bleibt noch immer
verschlossen, doch findet das Elfenbein schon
seinen regelmäßigen Ausweg, hauptsächlich durch
die Wüste Sahara nach Tripolis, ein kleinerer
Theil nach dem Süden über den Kongo und
auch in diesem Jahre wieder einige größere
Partien durch Abessynien.
Die Zufuhren erreichten:
1886 1887 1888
47 000 kg 29 000 kg 65 000 kg
1889 8 1891
68 000 kg 47 000 kg 61 000 kg
Die Preise musßten ganz erheblich weiter nach-
geben, für weiche Sorten etwa 8 pCt., dagegen
für harte bis 20 pCt. Einige starl defekte
Partien blieben unverkauft.
Deutsch-Ost-Afrika, Mozambique und
Bombay. Die diesjährigen Zufuhren aus
Deutsch-Ost-Afrika sind durchaus normale und
entsprechen genau dem Durchschnitte der letzten
fünf Jahre. Der Karawanenverkehr ist wieder
regelmäsßiger geworden, und wenn auch Stö-
rungen einiger Straßen vorgekommen sind, so
haben doch im Allgemeinen vor der deutschen
Besitzergreifung nicht gleich günstige und sichere
Verhöältnisse geherrscht.
Die Preise haben sich an der Küste auch
in diesem Jahre stabiler erhalten, da die
ersten Händler Deutschlands und Amerikas
ihren regelmäßigen größeren Bedarfs, der besseren
Qualität halber, dort zu decken suchen und
dem entsprechend auch höhere Preise glegen
denn einzelne Spezialitäten, wie
Material für die besten Nillardbälle,
nirgend sonst gleich schön zu finden.
Die Verschissungen nach England betrugen:
hi
1886 1887 1888.
134 000 kg 138 000 kg 192 000 kg
1889 1890 1891
133 000 kg 140000 kg 148000 kg
und gleichfalls haben sich die direkten Ver-
ladungen nach Deutschland und Amerika voll
erhalten. In London verkaufte sich die
weiche Qualität 6 bis 8 PpéCl. billiger, wo-
gegen harte Sansibar nur 4 bis 6 péCt. ficlen.
Die Kap-Kolonien exportirten 5000 kg.
Westküste Afrikas. Die Verschiffungen
in diesem Jahre zeigen überall eine erhebliche
Abnahme gegen das Vorjahr, wahrscheinlich
eine Folge des bedeutenden Preisrückgangs in
Europa. Demnoch stellten sie ein volles Durch-
schnitts-Quantum von 274 000 kg, welches
sich noch um etwa 5 PéCt.
der letzten fünf Jahre beziffert.
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7. —
zufuhren erreicht war, ist schon 1878 darauf
hingewiesen, daß voraussichtlich wenn auch
verkleinerte, dennoch für längere Jahre
reichliche Verschisfungen, ja von der Westtüste
wohl vergrößerte Zufuhren zu erwarten sein
würden. Diese Annahme ist, wie die Zahlen
beweisen, eine zutreffende gewesen.
Jetzt sprechen verschiedene Anzeichen dafür,
daß auch die Verschiffungen der Westküste
ihren Höhepunkt erreicht, wahrscheinlich schon
überschritten haben, denn weder das enorme
Kongo-Gebiet, welches in leßzterer Zeit mehr
als die Hälfte lieferte, noch das grosse Niger
Gebiet haben sich so ergiebig gezeigt, wie nach
Stanleys und sonstigen Berichten anzu.
nehmen war.
Die Totalverschiffungen ergaben:
1886 1887 1888
236 000 ku 279 000 kr 251, 000 kg
1889 1890 1891
253 000 kg 293 000 kro 2740000 kg
welches Ouaulum sich für
vertheilt:
Kongo-Gebiet. Auch in diesem Jahre
lieferte das weit verzweigte Flußbecken das
große Onantum von 172 000 kg, und geht
aus der Zusammensetzung der einzelnen Partien,
die theils durch das große Verhältniß gejun
dener alter, wie nicht durch Schußwasse
beschädigter Zähne aussallen, hervor, daß diese
Partien nur aus einem nen erschlossencn
Sammelgebiete herstammen lönnen. Nen war,
daß vom Ober-Kongo, aus Nyangwe, wo zur
Zeit noch 70 000 kg Elsenbein zurückgehalten
werden, um bessere Preise abzuwarten, in
diesem Jahre regelrecht sortirte Zahnpartien
zur Küste kamen.
1891 wie folgt
Die Totalzufuhren belrugen:
188
120,000 k
100 000 ka 88000 k
1889 1890 1891
134000 kr 184 000 kkK. 172000 ka
Die Preise sielen vom Beginn bis zum
Schlusse dieses Jahres unausgesetzt und büßten
12 bis 16 pCt. gegen das Vorjahr ein,
werden auch vorläusig sich nicht wieder auf-
bessern, da schon weitere große Abladungen
theils schwimmen, theils gelandet sind, zudem
sich die Qualität dieses Elfenbeins von Jahr
zu Jahr verschlechtert hat.
Niger-Benne-Gebiet ist, entgegen den
größer als das
Nachdem im
grosen Erwartungen, in seinen Verschissungen
bedentend zurückgeblieben, und auch die Zu-
sammensetzung derselben beweist, daß nicht
mehr aus so reichlichen Vorräthen, wie in
Jahre 1875 der Höhepunkt aller Elfenbein= früheren Jahren geschöpft wird. Freilich wird