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übrigens in Heilung überging, konnten keine Rufidji entlang führende Straße, da ich den
Malaria-Parasiten im Blute nachgewiesen
werden. (Diesen einen Fall habe ich nicht
allein, sondern mit dem Stabsarzt Dr. Gra-
witz zusammen beobachtet.) Schließlich ist noch
ein Fall zu erwähnen, in dem das Uebergehen
der Malaria-Erkrankung von Mutter auf Kind
festgestellt werden konnte. Die Mutter hatte
in Brasilien Malariafieber erworben, während
sie schwanger war, und wurde in malariafreiem
Klima von einem Kinde entbunden, in dessen
Blute ich die für tropische Malaria-Erkrankung
charakteristischen Mikroparasiten, Laverania,
nachwies. Nachdem früher schon die Aerzie
Playfair und Duchel je einen Fall von Ueber-
gang von Malaria-Erkrankung im Mutterleibe
erwähnt hatten, glaube ich der Erste zu sein,
der die Möglichkeit dieses Ueberganges durch
den Blntbefund beflätigt hat.
Ich bin zur Zeit mit der wissenschaftlichen
Bearbeitung der erwähnten Beobachtungen be-
Akida Emir zu Mohoro angewiesen habe, den
Karawanen gegen eine mäßige Entschädigung
Führer und Sicherheitsgeleit zu stellen u. s. w.
Dolizeitruppe in Kamerun.
Die Polizeitruppe in Kamerun, über deren
Vildung wir auf S. 178 des laufenden Jahr-
ganges berichtet haben, hat sich gegenüber dem
ursprünglichen Stand von einigen 50 Mann
etwas verringert, da die eingestellten Kruleute
des zur Zeit herrscheuden Bedarfs an Arbeilern
wegen aus der Truppe entlassen und zu Ar-
beiten verwendet werden mußten.
Die Truppe zählt gegenwärtig drei Gefreite,
1:3 Mann. Auf thunliche Ergänzung derselben
wird Bedacht genommen.
Die Gesundheits
verhältnisse in der Truppe haben sich sehr er-
schäftigt und werde dieselben demnächst ver-
öfsentlichen.
Bezüglich des in letzter Zeit gegen Malaria=
Erlrankungen empfohlenen Methylenblau be
merke ich schließlich, daß ich eine heilende
Wirkung desselben trotz mehrjacher langdauern-
der Anwendung in großen Gaben bei tropischen
Malaria-Erkrankungen noch nicht habe konsta-
tiren klönnen.
Die Befürchtung neuer Masiti= Einfälle,
über die in voriger Nummer berichtet wurde,
heblich gebessert.
Exerzirt wurde wie in den ersten Monaten.
Als neue Uebungen sind hinzugelommen: Lauf-
schritt einzeln und in Abtheilungen; Marsch
mit Kopsstellung rechis, einzeln und rottemveisc,
neben= und hintereinander, auch gliederweise;
Chargiren und Fenuern aus dem Marsch in
der geschlossenen Abtheilung. Im Gesechts-
dienst wurde das sprungweise Vorgehen der
einzelnen Schützen unter Benutzung der natür-
lichen Deckungen im Gelände geübt. Außerdem
wurden mehrere größere Märsche gemacht und
bei dieser Gelegenheit das Buschgesecht unter
erscheint dem nachstehenden Berichte des Be-
zirkshauptmanns Leue zufolge nicht begründet:
Kilwa, den 13. Juli 1892.
Euer Excellenz melde ich gehorsamst, daß
der Bezirk Kilwa wieder ruhig ist. Die Mag-
wangwara-Gefahr scheint vorläufig geschwunden
zu sein. Aus Mohoro lief die Nachricht ein,
daß von den zur Rekognoszirung abgesandten
20 Leuten des Schech Emir die Mafiti nicht
mehr auisgefunden wären. Die Leßteren hätten
sich von der Karawanenstraße ins Hinterland
zurückgezogen. Andere Berichte stehen noch
aus. Der beste Beweis für die Sicherheit der
Straße ist der Anmarsch einer größeren Elsen-
beinkarawane, deren Ankunft für die nächste
Zeit augemeldet worden ist.
Auch der Handelsverkehr mit Mahengec, der
im Monat Juni des Mafiti-Einfalles wegen
gänzlich darniederlag, hat sich wieder gehoben.
Anwendung von Platzpatronen geübt.
Sodann wurde ein Schießstand hergerichtet,
da die bezüglichen vorhandenen Anlagen sich
als unzureichend erwiesen hatten. Der Stand
ist auf dem südlich der Ziegelei gelegenen
Gonvernementsgrundstück angelegt, gestattet ein
Schießen bis zu 150 m Entfernung und bietet
mit Geschoßfang und Seitendeckungen Sicher-
heit für das Schießen mit Gewehren, deren
Geschosse die höchste Durchschlagskraft besitzen.
Eine Vorrichtung zum Bewegen der Scheibe
quer über den Schießstand vervollständigt die
Anlage. Es wird regelmäßig geschossen, die
Treffergebnisse sind nicht ungünstig. Als Vor-
übung für das Schießen mit scharsen Patronen
dienen Zielübungen auf dem Exerzirplat.
Sechs Soldaten der Polizeilruppe sind
durch einen Unteroffizier und zwei Revolver-
—
kanoniere S. M. Köt. „Hyäne“ in der Ver-
Allerdings benutzen die kleinen Gummihändler-
karawanen noch vorläufig die nördliche, den
wendung der Revolverkanone unterrichtet. Die
Uebungen fanden auf Deck des Gouvernements=
fahrzeuges „Soden“ sltatt. Die Ausbildung
erstreckte sich auf Unterweisung in der Behand-