tung. Seine Wichtigleit beruht nur darauf,
daß hier zwischen Küste und Nyassa-See
der einzige Salzgewinnungsort ist. Das Salz
wird durch Auslaugen des Bodens gewonnen.
In den abflußlosen Einöden der Waldsteppe
setzen die Tagewässer ihren Salzgehalt, den
sie durch Auslaugung der Asche von verbrann-
ten Gräsern, Bäumen u. s. w. gewonnen haben,
ab. Von eigentlichem Kochsalz kann nicht die
Rede sein; die beim Auslaugen des Bodens
gewonnenen Salze sind: Pottasche, Soda, Koch-
salz u. s. w. mit Nitraten verbunden.
Ebenso wie mit diesem Vorkommen von
Salz bei Masasi verhält es sich mit dem
Vorkommen von Tshunjo an der Marenga
mkali. Ebenso wird es sich auch mit den an-
geblichen Salpeterfunden am Donjo Ngai ver-
halten. Eine Vergleichung dieses Vorkommens
mit dem des südamerikanischen Salpeters, wie
es in einzelnen Tagesblättern im März d. J. ge-
schehen ist, ist vollkommen unverständlich. Sie
genügen nur dem bescheidenen Bedürfniß der
Eingeborenen nach irgend einem salzartigen
Gewürz. Kann sich derselbe kein Salz durch
Handel verschaffen (er zieht das eigentliche
Kochsalz seinen einheimischen Salzen immer vor),
so stellt er sich oft sein Gewürz direkt durch
Auslaugen von frischer Holzasche dar.
Eine weitere Bedeutung ist dem gesammten
Salzvorkommen, welches. mir bekannt ist, nicht
beizumessen.
Ueber minder wichtige gcologische und mine-
ralogische Funde sei hier noch Folgendes be-
merkt:
Die angeblichen Antimonfunde bei Maneni,
westlich vom Mombas, haben sich nach Unter-
suchung der im hiesigen mineralogischen Museum
befindlichen Proben als Bleiglanz herausgestellt.
Ihre Erstreckung auf deutsches Gebiet, südlich
vom Umba, hak nicht nachgewiesen werden können.
Die Edelsteinproben, welche vor einigen
Jahren von Massassi und Newala an die Küste
gekommen sind und höchst ungerechtfertigtes
Aufsehen erregt haben, sind Amethystc und
Granaten.
Das Vorkommen von Granaten im Gneiß
ist in Deutsch-Ostafrika ein ganz allgemein ver-
breitetes. Die Gneiße aus Ukami und Usagara
enthalten deren in ganz ungeheueren Mengen.
Es ist aber nicht möglich, aus den Gneißen
die Granatindividuen unbeschädigt zu gewinnen.
Die das ostasrikanische Gebiet charakterisirenden
Verwitterungsverhältnisse, deren mächtigster
Faktor die Insolation ist, bewirken, daß ein
Auswittern der Granilkrystalle aus der um-
hüllenden Gneißmasse nicht möglich ist; die-
selben zerwiltern gleichzeitig mit ihrem Ein-
beltungsmateriale.
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Zum Schlusse weise ich noch auf das Vor-
kommen von dichtem grauen Kalk am Mkulu-
musi bei Tanga hin und die dort vorkommen=
den Thonlager. Der aus dichtem Kalkstein
gebrannte Kalk ist dem aus Korallenkalkstein
hergestellten an Güte weit überlegen. Ein
Versuch mit Brennereien sowohl von Kalk als
von Ziegeln ist dort rathsam, weil Ueberfluß
an Holz vorhanden ist und eine Lichtung der
Waldungen am Mkulumusi und Sigi weiter
für Plantagenanlagen einen vorzüglichen Platz
schaffen würde.
Tharakteristik des Schutzgebietes der
Keu- Guinea= Rompagnie.
(Von dem bisherigen Kaiserlichen Kanzler in
Herbertshöh, Herrn Schmiele.)
Das Schutzgebiet der Neu-Guinea-Kom-
pagnie weist in seinen einzelnen Bestandtheilen
größere Verschiedenheiten auf, als man nach
der im Wesentlichen von Ost nach West sich
erstreckenden Lage desselben innerhalb weniger
Breitengrade südlich der Linic vermuthen sollte.
Eine Skizzirung dieser Unterschiede schließt sich
passend an die geographisch feststehenden Be-
zeichnungen Kaiser Wilhelmsland, Bismarck-
Archipel und Salomon-Inseln an, — diese,
am frühesten entdeckt, wiederum verloren ge-
gangen, von Neuem ausfgesunden und benannt,
bis durch französische Gelehrte ihre Identität
mit der spanischen Entdeckung nachgewiesen
wurde, gleichwohl am wenigsten bekannt, wie
es denn, abgesehen von einigen Arbeiteran=
werbungen bei der im Jahre 1888 mittelst
der Dampfer „9sabel“ und „Samoa“ nach
Buka und Bongaiwille unternommenen Re-
kognoszirungstour, verblieben ist. Der Bismarck=
Archipel, erheblich später entdeckt, aber, nach
Abschluß der Walfischsängerperiode, durch den
„König der Südsee“, J. C. Godoffroy, für
den Handel erschlossen und durch Anglo-
Australier, Deutsche, Franzosen besiedelt; —.
Kaiser Wilhelmsland, der jüngst eingetretenc,
aber am meisten versprechende und — was
die Küste anlangt — am besten untersuchte
Theil des Gesammtgebietes.
Wir beginnen mit dem Wesien.
J
Neu-Guinca kann kaum noch eine Insel
genaunt werden: in seinen Größenverhälknissen,
seinen Gebirgs= und Stromsystemen, seinen
meteorologischen Erscheinungen trägt es einen
durchaus kontinentalen Charakter, hierin einen
Gegensatz zu den verhältnißmäßig schmalen und
niedrigen Inseln Java, Sumatra und Ceylon