dämmende Wand und die diese und die eine
Slippwand verbindende Längswand, aus wel-
cher die Landungsbrücke auslaufen wird. Ge-
genwärtig wird noch die kurze, stromabwärts
von der anderen Slippecke laufende Längswand
gerammt.
Der Kriek führt während der Negenzeit
eine solche Menge Wasser und mit solcher
Gewalt zum Flusse, daß es nicht möglich war,
denselben auf andere Weise einzudämmen, als
wie geschehen, ohne den bis zu seiner linken
Seite aufzuschüttenden Damm, auf welchem
später der Zollabsertigungsschuppen zu stehen
kommt, zu gefährden. Hierdurch gehen aller-
dings von der Gesammtlänge des Hafendammes
52 Caissons, die hierzu verwendet worden sind,
ab. Die rechte Krieklwand wird zum Theil
gebildet durch die steinerne Wand, welche die
Ridersche Faktorei gegen den Kriek zu abschließt.
Sie ist so lang, daß nur wenige Caissons ge-
nügen werden, als deren Fortsetzung die strom-
aufwärts weiter zu führende Längswand zu
erreichen.
Die Caissons, welche den Kriek eindämmen,
lassen für diesen ein Bett von 2 m Breite
beim Ausfluß in den Kamerunfluß frei.
Zur Fortsetzung der Aussüllungsarbeiten
muß der Kriek nahe der Längswand des Hafen-
dammes auf der Stelle, über welche später das
Schienengeleise zu laufen hat, überbrückt werden.
Die Brücke wird 6m breit, läßt reichlich
Naum für zwei Schienengeleise und ist sehr
tragsähig.
Der Woermannsche Landungssteg wird keine
besonderen Schwierigkeiten bielen, er liegt nach
den jüngsten Messungen sast in einer Höhe mit
dem oberen Rande der Quaiwand. Durch ein
allmäliges Höher= oder Tieferschlagen der
Caissons beim Näherkommen an den Steg wird
genau die gleiche Höhe erreicht werden, denn
es handelt sich bloß wenige Centimeter. Das
Woermannsche Steggeleise wird dann im rechlen
Winlel von dem längs des Hasendammes
laufenden Geleise geschnitten.
Das eiserne Gebälk der Reparaturwerk-
stätte steht. Wahrscheinlich noch in dieser Woche
kann die Eindeckung des Dachstuhles in Angriff
genommen werden.
Die Auffüllung des jezt vom Flusse abge-
schlossenen Theiles der Hasenanlage zwischen
Slippwand und Kriek schreitet rasch vorwärts;
es wird hierzu das ehemals v. Sodensche
Grundstück zum Theil abgegraben; in drei
Monaten hofft man damit serlig zu sein.
541
–
Ueber die bisherige Thäligkeit der deutsch-
englischen Grenzkommission in Ostafrika
berichtet Dr. Peters unter dem 23. August
d. J. wie folgt:
Wie Euer Exzellenz bekannt ist, mußte die
Grenzregulirung Anfang April d. J. wegen der
eintretenden Regenzeit unterbrochen werden.
Während mein britischer Kollege diese Ruhe-
pause benutzte, um nach London zu fahren,
suchte ich einen Urlaub zu einer Reise in die
Kapkolonie nach, welcher mir auch sehr geneigtest
bewilligt wurde. Am 2. Juni traf ich von
dieser Reise bereits wieder in Dar-es-Saläm
ein, mußte indeß bis zum Anfang Juli mit
der Wiederausfnahme der Arbeiten warten, da
Herr Konsul Smith erst am 30. Juni aus
England nach Sansibar zurückkehrte. Am 7.Juli
fuhren wir gemeinschaftlich mit dem deutschen
Reichspostdampfer nach Tanga, von wo sich
Herr Konsul Smith zur Fortsetzung von Ver-
messungsarbeiten an den Umbafluß begab. Ich
selbst begann, da mir in Sansibar nicht die
gleiche Erlaubniß zur Trägeramverbung wie
Herrn Konsul Smith zu Theil geworden war,
inm Tanga mit der Ausrüstung meiner Expe-
dition und war am 23. Juli in der Lage,
ebenfalls ins Innere abzumarschiren. Mit
Herrn Konsul Smith hatte ich vorher ver-
einbart, daß wir uns etwa um die Mitte des
August hier in Mlalo treffen wollten, um von
hier aus gemeinschaftlich an den Jipe und den
Kilimandjaro zu ziehen.
Während Herr Konsul Smith beschäftigt
gewesen ist, vornehmlich auf englischem Gebiet
Aufnahmen zu machen, bin ich auf der deutschen
Seite der Grenze entlang gezogen, um die
letzten unbestritten deutschen Ortschaften, der
Grenze zu, kennen zu lernen und genauer zu
bestimmen. Es kommt hier vornehmlich auf
eine Kontrolirung der Baumannschen Karte an.
Zur Vornahme dieser Arbeiten ist mir vom
Kaiserlichen Gonvernement von Deutsch-Ostafrika
Herr Haßmann beigegeben worden, während
Herr Kompagnieführer v. Sivers meine Be-
deckung führt. Herr Premierlieutenant a. D.
Heury Graf Perponcher hat sich meiner
Expedition angeschlossen.
Da wir die erste amtliche Expedition dar-
stellen, welche an dieser Seite von Usambara
hinaufmarschirt ist, so habe ich in den der
Grenze zunächst gelegenen, unbestritten deutschen
Suitanaten überall unsere Flagge gehißt und die
Bevölkerung auf die Thatsache ihrer Zugehörig-
keit zum Kaiserlich deutschen Schutgebiete hin-
gewiesen. So habe ich die Flagge gehißt in
dem nördlichen Theil von Digoland, welches
ich Ende März d. J. von Norden nach Süden